/ Streik, Verkehrschaos, Skandal

(dpa)
Galten die Themen Sicherheit und Verkehr bereits seit langer Zeit als neuralgische Punkte im Konzept der 11,5 Milliarden Euro teuren dritten Londoner Spiele nach 1908 und 1908, so kamen zwei belastende Themen neu hinzu: Ein in dieser Dimension nicht vermuteter Ticketskandal, in den nach Londoner Medien Funktionäre und Mittelsmänner von 54 der 204 Teilnehmerländer verwickelt sein sollen, sowie die gestern erneut gewachsene Gefahr eines Streikes am Tag vor der Olympia-Eröffnung. Außerdem sieht Israel erhöhte Sicherheitsgefahr und will sein Team mit noch mehr Aufwand schützen.
Laut Olympiaminister Jeremy Hunt wird an Notfallplänen gearbeitet, damit es bei der Ankunft von 126.000 Passagieren am Donnerstag auf dem Olympia-Flughafen Heathrow nicht zu einem Chaos kommt.
Keine Eskalation
Bisher gab es noch kein Gespräch mit der Gewerkschaft PCS, um den Ausstand von Zollpolizisten und Mitarbeitern der Verkehrsbetriebe in London zu verhindern. Die Gewerkschaft hatte sich am Freitag mit deutlicher Mehrheit für den Arbeitskampf ausgesprochen, bei dem es gegen Stellenstreichungen, um eine bessere Bezahlung und mehr Rechte geht. „Ich will die Lage nicht zur Eskalation bringen. Aber wir haben bei der Streik-Drohung durch Angestellte im Innenministerium schon über Entlassungen nachgedacht“, erklärte Hunt bei der BBC.
Am Samstag war der Ticketskandal hochgekocht. Bis zu 54 Länder sollen die Regeln des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gebrochen haben, indem sie aus London erhaltene nationale Karten-Kontingente zum Teil zu Wucherpreisen auf dem Schwarzmarkt verkaufen wollten oder dies beabsichtigten.
Wegen eines drastischen Verstoßes ist der Generalsekretär des Nationalen Olympischen Komitees der Ukraine bereits zurückgetreten. Jacques Rogge, der vor Ende seiner Amtszeit in 14 Monaten seine letzten Spiele als IOC-Chef erlebt, hat bis Ende September Klarheit angekündigt. Der IOC-Präsident meinte bei seiner ersten Pressekonferenz am Olympia-Schauplatz: „Unser Ethik-Ausschuss hat eine riesige Menge Daten von der Sunday Times erhalten. Mehr als 20 Personen sind involviert, darüber hinaus sehr viele Wiederverkäufer. Wir werden bis Ende September Antwort haben auf die Fragen, die ihnen allen auf Weisung des Verteidigungsministeriums gestellt werden.“
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