Am Ende blieben nur noch Haller und Peters

Am Ende blieben nur noch Haller und Peters
(Tageblatt/Marcel Nickels)

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Am Sonntag fand der 17. Internationale Thriatlon in Weiswampach statt. Bei den Frauen setzte sich Irina Abysova durch. Zwei FLTri-Athleten aus Luxemburg belegen die ersten beiden Plätze bei den Männern.

Die 17. Auflage war packend bis zum Schluss, als Junior Bob Haller den neuen Meister (in Echternach) Neil Peters quasi auf der Zielgeraden bezwingen konnte. Bei den Frauen kam das gleiche Podium wie vor Jahresfrist heraus.

Die Ergebnisse

Männer:

1. Bob Haller (L) 2.01.28

2. Neil Peters (L) 2.01.32

3. Maxime Swertvaegher (B) 2.02.38

4. Igor Sysoev (RUS) 2.03.22

5. Tom Mets (B) 2.04.59

6. Michael Rosu (B) 2.05.15

7. Guillaume Montoisy (B) 2.05.19

8. Joris Buyl (B) 2.06.06

9. Peter Hélin (B) 2.06.06

10. Tim Van Hamme (B) 2.08.48

11. Christian Krombach (L) 2.09.51

12. Alain Krickel (B) 2.10.05

13. Jonas Bouvier (B) 2.10.32

14. Pascal Jodocy (L) 2.11.03

15. Mathieu Louis (B) 2.13.28

18. Steve Moog (L) 2.15.48

22. Tom Oswald (L) 2.18.24

29. Frédéric Margue (L) 2.24.33

32. Bob Folscheid (L) 2.26.07

36. Lénaic Thiry (L) 2.28.29

39. Gilles Genot (L) 2.30.14

40. Claude Berg (L) 2.30.29

41. Alain Biren (L) 2.30.41

45. Christian Laplume (L) 2.33.55

47. Sam Peters (L) 2.34.18

49. René Lieners (L) 2.34.29

52. Jeff Faltz (L) 2.35.16

57. André Haas (L) 2.39.56

Frauen:

1. Irina Abysova (RUS) 2.18.49

2. Annette Jaffke (L) 2.25.06

3. Doumic Letot (B) 2.25.23

4. Françoise Theate (B) 2.31.16

5. Katharina Garus (D) 2.32.29

6. Eline De Smedt (B) 2.42.02

7. Birgit Rossberg (D) 2.44.47

Der „Wämper Triathlon“ ist wetterbedingt immer für eine Überraschung gut: mal regnet es, mal herrschen hochsommerliche Bedingungen wie vor Jahresfrist. Für die 17. Auflage wurde alles in den Schatten gestellt, denn bei Temperaturen um 37°C wurde der letzte Tropfen Schweiß von den rund 150 tapferen Teilnehmern gefordert.

Top-Besetzung

Das Feld war nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ top besetzt, mit u.a. den beiden Titelverteidigern, der russischen Olympiateilnehmerin (Platz 13) Irina Abysova und ihrem Ehemann Igor Sysoev, sowie etlichen belgischen Topathleten, wie dem Sieger 2010 Michael Rosu, oder Tom Mets, der in beiden Jahren zuvor auf dem Podium stand. Spätestens seit seinem Sieg in Echternach musste man auch Neil Peters zum Favoritenkreis zählen. Der CSL-Athlet hatte zudem noch eine Rechnung mit dem Rennen offen, als er vor einem Jahr kurz vor Schluss aufgeben musste. Genau wie sein Herausforderer Yannick Lieners, der gestern in Weiswampach fehlte. Der dreifache Meister leidet an einem Burnout und hat die Saison kurzfristig für beendet erklärt. Ein großes Fragezeichen, ob er zu den Favoriten zu zählen ist, stand hinter Bob Haller, der noch Junior ist und erst in dieser Saison auf die olympische Distanz wechselte. Gut war für den Trispeed-Athleten, dass beim „Wämper Triathlon“ keine Unterteilung der Altersklassen gemacht wurde und er so als Sieger in Frage kommen würde.

Der 19-Jährige überraschte schon nach der ersten Disziplin, als er nach zwei Schwimmrunden und 1.500 m als 4. aus dem See stieg, nur 6″ hinter dem Schnellsten, Joris Buyl (BEL, 19:13). Aber vor Neil Peters (7. in 19:32), der eigentlich als besserer Schwimmer eingeschätzt und ganz vorne erwartet worden war. Aus Peters’ Lager hieß es später, dass er von zwei Italienern, Trainingspartnern von Haller, eingekesselt wurde. Ein Vorwurf, den der Athlet selbst nicht monierte. Betroffen soll auch der Russe Sysoev gewesen sein.

Führungsgruppe übernimmt

In der Wechselzone hatte Haller seinen ersten Krampf und büßte wertvolle Zeit ein, ganz im Gegensatz zu Neil Peters, der damit als Erster auf den 40 km lagen, schweren Radparcours (zwei Anstiege) wechselte. Nach der ersten Runde hatte sich eine fünfköpfige Führungsgruppe gebildet, inklusive der beiden Luxemburger. Als Erster konnte der Belgier Mets dem Höllentempo nicht folgen, nach etwas mehr als der Hälfte der Distanz fiel auch noch überraschend der Italiener Francesco Nicolai aus der Gruppe heraus, so dass vorne mit Neil Peters, Bob Haller und Maxime Swertvaegher ein Trio die Führung auf den letzten beiden von vier Runden die Führung übernahm und gemeinsam in den „Parc fermé“ fuhr.

Der Vorsprung auf die Verfolger, u.a. Sysoev, Mets und Rosu, betrug zu dem Zeitpunkt rund zwei Minuten, so dass die Vorentscheidung um das Podium quasi gefallen war. Spätestens nach der ersten von vier Laufrunden, als Swertvaegher bereits eine halbe Minute zurückgefallen war, konnte man einen luxemburgischen Sieg erahnen. Es sollte aber fast 10 km bis zur Entscheidung um Platz 1 und 2 brauchen; erst 500 m vor dem Ziel zog Haller zum Sprint an und machte seinen ersten Sieg beim zweiten Versuch auf der Olympiadistanz perfekt. Vergessen war damit auch der Ärger der letzten Monate mit der unberechtigten Sperre. Neil Peters konnte trotz Platz 2 zeigen, dass er der Mann der Saison 2012 ist, seine Negativserie der letzten Jahre gehört endgültig der Vergangenheit an. Mit Haller/Peters kann Luxemburg auf ein starkes Duo zurückgreifen.

Das Rennen der Frauen ist indes schnell geschildert. Nach 1.500 m Schwimmen betrug der Vorsprung von Irina Abysova auf die Konkurrenz bereits anderthalb Minuten. Diese baute die Olympia-13. kontinuierlich aus und nach 2.18:49 überquerte die 32-jährige Russin mit einem Vorteil von über 6′ die Ziellinie. Bei ihrer erfolgreichen Titelverteidigung musste Abysova nicht einmal an ihre Reserven gehen. Dahinter gab es quasi ein Déjà-vu. Nach dem Schwimmen lag Myriam Reuland noch gut, wurde aber auf dem Rad und im Laufen durchgereicht. Doumic Letot konnte sich auf dem Radparcours wie vor 12 Monaten auf Platz 2 schieben, die luxemburgische Vizemeisterin Annette Jaffke, die diesmal ein gutes Schwimmen erwischte, relativ schnell auf Rang drei. Wie vor Jahresfrist konnte Jaffke der Zweitplatzierten von 2010 in der letzten Disziplin den Rang ablaufen, und damit war das gleiche Podium wie 2011 perfekt.