„Die Saison ist nach Wunsch verlaufen“

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Vor rund acht Monaten unterschrieb der Luxemburger Nationalspieler Lars Gerson einen Dreijahresvertrag beim schwedischen Erstligisten IFK Norrköping. Am Sonntag endete seine erste Saison als Vollprofi mit einem 2:1-Sieg gegen Mjällby.

Zeit, eine Bilanz mit dem zentralen Mittelfeldspieler zu ziehen. Und die fällt gut aus, denn Lars Gerson ist seit Sommer Stammspieler und erzielte zwei Tore und bereitete genauso viele vor.

Die Journalisten des schwedischen Portals www.sportal.se wählten den 22-Jährigen viermal in die Elf des Tages. Witziger Nebeneffekt: Seit dieser Saison ist der Luxemburger auch Teil der populären Fußballsimulationen wie FIFA13 oder „Pro Evolution Soccer“ 2013.

Tageblatt: Hast du dir schon einmal einen Spaß daraus gemacht, mit dir selbst auf der Playstation zu spielen?

Lars Gerson: „Nein, noch nicht. Es ist schon eine coole Sache. Vor zwei Jahren war ich auch mit Kongsvinger dabei. Ich spiele auch nie mit Norrköping, weil man in diesem Spiel ja eher bessere Teams auswählt, um bessere Chance zu haben … (lacht)“

Zurück zum Sportlichen. Wie fällt deine persönliche Bilanz nach einer langen Saison aus?

„Das Jahr ist nach Wunsch verlaufen. Anfangs musste ich um meinen Platz kämpfen. Im Sommer habe ich dann endlich meine Chance erhalten und seitdem habe ich immer 90 Minuten durchgespielt.“

Wäre das Jahr genauso verlaufen, wenn euer Star und dein Konkurrent Astrit Ajdarevic nicht zu Standard Liège gewechselt wäre?

„Das kann man nie wissen. Fest steht, dass ich, noch bevor er den Verein verlassen hat, meine ersten Spiele von Beginn an bestritten habe. Damals ist er als zweiter Stürmer zum Einsatz gekommen. Vielleicht hätten wir die Saison so weitergeführt.“

In welcher Hinsicht hat dich diese Saison weitergebracht?

„Ich bin aggressiver und taktisch kleverer geworden.“

Welche Rolle spielt Trainer Janne Andersson in dieser Entwicklung?

„Er hat mir zu Saisonbeginn immer eine Chance gegeben, mich zu beweisen, auch wenn es nur ein paar Minuten waren. Danach hat er mir sein Vertrauen geschenkt und ich habe es ihm zurückgezahlt. Er ist ein ruhiger, aber strenger Trainer, der den Spielern zuhört, wenn sie etwas verändern wollen. Taktisch habe ich bei ihm einiges hinzugelernt.“

Du hast zwei Tore geschossen und zwei Vorlagen in 28 Spielen aufgelegt. Sind dir Statistiken wichtig?

„Ja, sind sie! Und deshalb sind diese Zahlen nicht so gut. Das muss ich verbessern. Ich habe in diesem Jahr viele Tormöglichkeiten ungenutzt gelassen. In den letzten Wochen haben wir ausführlich an unseren Offensivaktionen gefeilt, und schon lief es besser. Ich spiele offensiver als mein Partner im zentralen Mittelfeld (Andreas Johansson, d. Red.) und muss daher diese Fähigkeiten weiter verbessern.“

Hat Andreas Johansson einen großen Einfluss auf dich?

„Mit seiner Erfahrung, die er in Bochum gesammelt hat, kann er mir einiges beibringen. Zudem sind wir auch neben dem Platz Freunde. Er ist zusammen mit Matias Floren unser Leader.“

Auch der Verein hat 2012 einen Sprung nach vorne gemacht.

„Wir entwickeln uns in die richtige Richtung. Der fünfte Platz wurde erreicht und viele junge Spieler wurden in die Mannschaft eingebaut. Mit dem ein oder anderen Neuzugang werden wir nächstes Jahr noch stärker sein.“

Ihr habt die Qualifikation für die Europa League nur knapp verpasst. Ist dies eine Enttäuschung trotz der guten Saison?

„Nein. Wir sind eher stolz darauf, mit nur sieben Punkten Rückstand auf Meister Elfsborg die Saison abgeschlossen zu haben.“

Du hast jetzt ein Jahr in Schweden hinter dir. Welches sind die Unterschiede zwischen der höchsten norwegischen und schwedischen Liga?

„Vom Niveau her unterscheiden sich beide Ligen nur wenig. In Schweden wird technischer gespielt und das Kurzpassspiel gepflegt, während in Norwegen mehr mit langen Bällen und Pressing agiert wird.“

In der Nationalmannschaft läuft es nicht so gut wie im Verein. Wie erklärst du dir das?

„Ich weiß es nicht. Im Rückspiel gegen Israel bin ich nicht zum Einsatz gekommen, vielleicht weil ich angeschlagen war … ich weiß es nicht. Dabei war das Hinspiel – trotz der 0:6-Niederlage – o.k. für mich. Es ist natürlich sehr enttäuschend, nicht so oft zu spielen und sich nicht auf internationalem Niveau präsentieren zu können.“