LasepStarker Zuwachs trotz Pandemie

Lasep / Starker Zuwachs trotz Pandemie
Während zwei Jahren konzentrierten sich die Aktivitäten der Lasep vor allem auf die wöchentlichen Trainingseinheiten, aktuell starten aber auch wieder die großen Events Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Die zweijährige Pandemie blieb bei den Schülern nicht ohne Folgen. Neben dem eigentlichen Schulbetrieb, der immer wieder ins Stocken geriet, hatten die verschiedenen Restriktionen auch ihre Auswirkungen auf den – ohnehin schon zuvor bestehenden – Bewegungsmangel im jungen Alter. Vor dem alljährlichen Kongress der Lasep hat das Tageblatt Bilanz mit der Vorsitzenden Nicole Kuhn-Di Centa gezogen.

Die Präsidentin des Grundschulsportverbandes Lasep blickt auf ereignisreiche zwei Jahre zurück, auch wenn die traditionellen Aktivitäten während dieser schwierigen Periode auf ein Minimum beschränkt waren. „Es war schwierig, alles zu organisieren“, so Nicole Kuhn-Di Centa. „Unsere Aktivitäten waren an den Schulsport gekoppelt. Wenn kein Sport in der Schule erlaubt war, fielen auch die Angebote der Lasep aus.“ Und das war zu Beginn der Pandemie oft der Fall. „Ansonsten haben wir versucht, so gut wie möglich unsere wöchentlichen Trainingseinheiten in den einzelnen Sektionen durchzuziehen. Und das irgendwie mit Angeboten im Freien. Aber es gab ja auch Covid-Fälle bei den verantwortlichen Trainern.“

Seit Herbst 2021 läuft der Betrieb irgendwie normal, auch wenn die größeren Events, mit dem Ausdauerlauf am vergangenen Dienstag sowie dem Fußballfest und dem „Move mam Sporty“, erst jetzt anstehen. Aber die Lasep war sehr innovativ in der letzten Zeit. „Wir haben Online-Angebote zusammengestellt. Mit filmischem Material von guter Qualität haben wir den Schülern Übungen angeboten. Dies wurde auch angewandt, aber es ist keineswegs das Gleiche, wie wenn dies in der Gruppe erfolgt. Und es sind immer dieselben, die außen vor bleiben.“ Kuhn-Di Centa wirft auch den Blick auf die Folgen dieser veränderten Lage. So habe im letzten Herbst, seit dem Wiederbeginn, die Anzahl an kleinen Unfällen zugenommen. „Man hat gemerkt, dass die Beweglichkeit der Kinder gelitten hat. Die Fuß- und Fingerverletzungen waren häufiger als sonst. Momentan kommt alles wieder in den gewohnten Rahmen.“ Ein weiterer Knackpunkt ist der Schwimmunterricht bei den Kindern des Cycle 1, welche längere Zeit nicht ins Wasser konnten. 

Pilotprojekt Wassergewöhnung

Aus diesem Manko heraus hat die Lasep ein neues Projekt gestartet. Das zusammen mit der Stadt Luxemburg, seinem Sportdienst sowie dem Swimming Club initiierte Pilotprojekt zur Wassergewöhnung und Schwimmeinführung findet dreimal die Woche in der Mittagsstunde in Luxemburg-Gare und Gasperich statt – dort, wo Schwimmbecken an die Schulen angegliedert sind – und kennt einen großen Erfolg. „Wir können momentan keine Kinder mehr annehmen. Unser Ziel ist, dass dies keine Eintagsfliege bleibt. Wir wollen es im Sechswochen- oder im Trimesterrhythmus auf andere Gemeinden ausweiten. Übrigens hat Strassen sich bereits dieser Initiative angeschlossen.“

Die Vorsitzende der Lasep, Nicole Kuhn-Di Centa, will bei der Entwicklung des Schulsports stets innovativ sein
Die Vorsitzende der Lasep, Nicole Kuhn-Di Centa, will bei der Entwicklung des Schulsports stets innovativ sein Foto: Editpress/Didier Sylvestre

Auch sonst möchte die Lasep mit neuen Ideen vorangehen. So gab es verschiedene Workshops mit einzelnen Verbänden und die Lasep-Verantwortlichen wurden im Badminton, Hockey, Paddel und Street Racket ausgebildet. „Wir wollen weg von dem Traditionellen und immer wieder innovativ sein.“ Die Aufnahme (ohne administrative Hürden) von ukrainischen Flüchtlingen ins Sportprogramm der Lasep wurde als große Selbstverständlichkeit angesehen. Die Präsidentin kennt augenblicklich noch keine Zahlen in diesem Zusammenhang, da die Einschulung dieser Kinder erst kürzlich begann. Die Zusammenarbeit mit den Betreuungseinrichtungen, den „Maisons relais“, ist seit langem ein Thema. Hier gibt es Erfreuliches zu berichten. „Besonders die ausgezeichneten Kontakte mit den von der Elisabeth asbl. verwalteten Häusern sind sehr positiv zu bewerten.“ Immer mehr Gemeinden stellen Sportkoordinatoren ein. Allerdings vermisst Kuhn-Di Centa hier noch die wichtigen Kontakte zwischen diesen zentralen kommunalen Stellen und der Lasep. Immerhin betreuen alle die gleichen Kinder. Lobenswert findet sie die „Licence unique“, welche der neue Sportminister ins Gespräch gebracht hat. „Die Idee gefällt mir sehr gut, denn die Kinder sollen nicht zu früh spezialisiert werden. Die Lasep tritt ja ein für den Multisport. Bei uns sind die Kinder ab drei Jahren aktiv und selbstverständlich vermitteln wir die Talente rechtzeitig an die Vereine und informieren die Eltern über alle Sportmöglichkeiten.“ 

Zuwachs baut auf Vertrauen

Die Zahl der Lizenzen ist in den letzten Monaten enorm angestiegen. Von 7.269 ist die Zahl der aktiv teilnehmenden Kinder momentan auf 7.742 gewachsen. „Und es werden jeden Tag mehr.“ Worauf führt die Lasep-Präsidentin dieses Phänomen zurück?  „Hier spielen zwei Faktoren eine Rolle. Erstens spüren die Kinder einen absoluten Drang, sich frei zu bewegen. Zweitens haben die Eltern ein enormes Vertrauen in uns gewonnen. Die Lasep ist für sie eine Institution. Wir haben während der ganzen Pandemie eine klare Linie verfolgt und uns permanent an neue Situationen angepasst. Unsere Kommunikation war schnell und direkt über die einzelnen Sektionen an die Eltern gerichtet. Ich bin froh, dass keine Kinder auf der Strecke geblieben sind.“

Wir wollen weg von dem Traditionellen und immer wieder innovativ sein

Nicole Kuhn-Di Centa , Präsidentin Lasep

Leider wurde die Lasep in manchen Gemeinden dem Vereinssport und nicht dem Schulsport gleichgestellt, sodass es vorkam, dass der Zutritt zu den Sportstätten verwehrt wurde. Ein Zustand, welcher für Kinder und Eltern nicht nachvollziehbar war. Hier haben aber die Betroffenen Lobbyarbeit gegenüber den politisch Verantwortlichen übernommen. Glücklicherweise gehören diese Momente der Vergangenheit an und die Lasep kann zuversichtlich in die Zukunft blicken.