/ Stacchiotti verbessert, aber kein Halbfinale
Am Mittwoch, dem vierten Tag der Schwimmwettbewerbe im 50-m-Becken des Sportpalastes „Palau Sant Jordi“ gehörte die Aufmerksamkeit Raphaël Stacchiotti auf seiner Paradestrecke, den 200 m Lagen, einer Disziplin, in der er zweimal Junioreneuropameister wurde (2009 und 2010). Leider sollte die Generalprobe für den Ettelbrücker am Montag wenig verheißungsvoll verlaufen, als er über 200 m Freistil regelrecht einbrach. Die 200 m Lagen der Männer waren die letzte Disziplin des vierten WM-Morgens in Barcelona und Stacchiotti trat auf Bahn 8 des letzten von fünf Vorläufen an, u.a. mit dem amtierenden Weltrekordhalter und Topfavoriten dieser WM, Ryan Lochte (USA). Wie schon bei seinem ersten WM-Einsatz ging der 21-Jährige sein Rennen schnell an, wechselte zur Hälfte der Distanz als Sechster, musste aber auf der Brust drei Konkurrenten an sich vorbeiziehen lassen.
Das Ergebnis
200 m Lagen Männer – Vorlauf (50 Teilnehmer):
1. Laszlo Cseh (HUN) 1.57.70, 2. Kosuke Hagino (JAP) 1.57.73, 3. Shun Wang (CHN) 1.57.83, 16. Joseph Schooling (SIN) 1.59.99, 24. Raphaël Stacchiotti (LUX) 2.00.87.
Anders als über 200 m Kraul konnte Stacchiotti aber mit einem Endspurt auf der letzten Bahn (Freistil) noch am Südafrikaner Michael Meyer vorbeiziehen, um als Gesamt-24. in 2’01″71 anzuschlagen. Nationaltrainer Ingolf Bender war dementsprechend nicht unzufrieden: „Die Lagen waren Lichtjahre besser als seine 200 Meter Freistil. Das ist das Maximum, was mit seinem Trainingsausfall derzeit möglich ist. Er kann viel schneller, aber im Abiturjahr ist es mit den fehlenden Trainingseinheiten natürlich extrem schwer. Dass er überhaupt 2:01 schwimmt, ist Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass er erst am 20. Juni das eigentliche Training aufgenommen hat.“ Gegenüber seinem ersten Auftritt war diese Zeit eine klare Verbesserung und ein ordentliches Chrono. Ein Halbfinale in Barcelona wäre sogar drin gewesen, es fehlten (im Vergleich zu seiner Bestzeit) knappe 23/100, Platz 16 lag wie in Schanghai bei 1’59″99.
Daumen drücken
Raphaël Stacchiotti zeigte sich über sein Ergebnis sichtlich erleichtert: „Schlussendlich finde ich meine Leistung nicht so schlecht. Ich hatte befürchtet, auf dem Rücken einzubrechen. Aber die 31″ sind nicht dramatisch. Dass ich auf der Freistilstrecke so gut zurückkomme, ich hatte die zweitschnellste Zeit in der schnellsten Serie, zeigt, dass ich mich nicht wie vor zwei Tagen aufgegeben habe. Obwohl ich wusste, dass es keine Bestzeit wird. Dafür war ich auf der letzten Wende zu weit hinten. Vor zwei Tagen war ich wirklich wütend und habe mir viele Fragen gestellt, da ich so langsam nicht sein kann. Auf den zweiten 25 m fehlt allerdings viel. Nach dem Start und jeder Wende fühlte ich mich gut, vor der Wende fiel ich aber wieder ins Wasser, es fehlte an Ausdauer in den Beinen.“
Am Donnerstag (01.08.13) heißt es, die Daumen zu drücken. Standen die Chancen auf ein Halbfinale für Stacchiotti nicht schlecht, so sind sie für Laurent Carnol sehr gut, das Halbfinale zum zweien Mal in Folge bei einer Weltmeisterschaft zu erreichen. Der SCDE-Schwimmer wird am Donnerstag (01.08.13) kurz nach 11 Uhr im dritten von fünf Vorläufen auf Bahn 6 u.a. gegen Akihiro Yamagushi (JAP) antreten. Die Meldezeit des Luxemburgers (2’10″83, persönliche Saisonbestzeit) ist die zwölfte der Meldeliste, der Sprung in die Top 16 ist also sehr realistisch. Der nächste Schritt, sprich Finale am Freitag, ist dann wesentlich schwieriger, denn der Rekord von Carnol ist gleichbedeutend mit Rang neun der Meldeliste, den letzten Finalplatz belegt aktuell Wjatscheslaw Sinkewitsch (RUS) mit einer Meldezeit von 2’08″62.
Erster Auftritt der einzigen FLNS-Dame
Am Donnerstag (01.08.13) ist auch der erste Auftritt der einzigen Dame im FLNS-Team. Für Julie Meynen stehen die 100 m Kraul auf dem Programm. Mit ihrem Landesrekord (55″92) von der Junioren-EM vor zwei Wochen steht die 15-Jährige knapp nicht in den drei besten Vorläufen (5./8, Bahn 3). Auch Jean-François Schneiders schwimmt über 200 m Rücken (2./4 Vorlauf, Bahn 0) nur gegen seinen eigenen Rekord von den JPEE in Luxemburg.
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