Stacchiotti noch einmal mit Rekord

Stacchiotti noch einmal mit Rekord
(Tageblatt/Gerry Schmit)

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Nach dem historischen Erreichen des Halbfinales waren die 14. Weltmeisterschaften in Schanghai (16.-31. Juli) für Laurent Carnol am Donnerstag beendet. Raphael Stacchiotti schwamm einen zweiten Landesrekord.

Am Freitag war kein Schwimmer des FLNS-Trios im Einsatz. An den beiden letzten Wettkampftagen der Schwimmwettbewerbe durften Jean-François Schneiders und Raphaël Stacchiotti noch einmal die Luxemburger Farben vertreten.

Raphaël Stacchiotti: Auch im zweiten Rennen auf Platz 20 (Bild: Tageblatt/Gerry Schmit)

Der Wiltzer und der Ettelbrücker rundeten denn auch die hervorragende Leistung der luxemburgischen Schwimmer noch einmal ab. Am Samstag trat Fränz Schneiders über 50 m Rücken im 3. von sechs Vorläufen mit einer Meldezeit von 26“80 auf Bahn 6 an. Gewonnen wurde dieser Vorlauf von Roko Simunic (CRO) in 26“07. Der CNW-Schwimmer schlug bei diesem Sprint als Dritter in 26“70 an, ein Chrono, das ihm Rang 26 in der Gesamtwertung einbrachte. Ein guter Abschluss für Jean-François Schneiders, der seinen Landesrekord zwar um 58/100 verfehlte, sich aber zu Recht über einen gelungenen Abschluss freute: „Das war meine schnellste Zeit ohne Anzug, sogar schneller als bei der EM letztes Jahr.“ Und auch Nationaltrainer Ingolf Bender zollte dem 21-Jährigen Respekt für seine Leistung: „Das war ein gutes Rennen, wenn man bedenkt, dass Fränz seit dem Wettkampf in Paris mit muskulären Problemen im Oberschenkel zu kämpfen hatte.“

Am Sonntag feierte Raphaël Stacchiotti seinen zweiten und letzten Einsatz in Schanghai. Der 19-Jährige war am Mittwoch vor dem Carnol-Halbfinale über 200 m Lagen auf Platz 20 gelandet und konnte damit für einen Tag das beste luxemburgische WM-Ergebnis beanspruchen. Für die 400 m Lagen hatte Stacchiotti dann noch einen Zusatz versprochen, da er sich eigenem Bekunden nach dem Ausdauertraining noch stärker auf der langen Distanz fühle.

Zweiter Landesrekord

Der Ettelbrücker sollte aber nur teilweise recht bekommen. Mit einer Meldezeit von 4‘21“28 (Landesrekord) schwamm er auf Bahn 1 des 4. von fünf Vorläufen. Anders als über 200 m konnte der Luxemburger diesen Vorlauf erwartungsgemäß nicht gewinnen, sondern schlug in 4‘20“64 leider als 8. und Letzter an, 5“66 hinter Vorlaufsieger Tyler Clary (USA, späterer Silbergewinner). Um das Finale (über 400 m wurden keine Halbfinals ausgetragen) erreichen zu können, hätte er seinen Rekord um 6“80 unterbieten müssen. Am Ende durfte sich Raphaël Stacchiotti dennoch über zwei aufbauende Ergebnisse freuen. Zum einen reichte sein Chrono erneut zu Rang 20 aus, und zum anderen konnte er einen zweiten Landesrekord schwimmen und seine Bestmarke von der Junioren-EM 2010 (Silbermedaille) in Helsinki um 64/100 unterbieten. Ein erfreulicher WM-Abschluss also, den Ingolf Bender auch positiv kommentierte: „Wir hatten uns eine Zeit von unter 4:20 Min. vorgenommen, aber alle Lagenschwimmer haben sich am letzten Wettkampftag sehr schwer getan und sind zum Teil erheblich über ihren Bestzeiten geblieben. Von daher ist das Erreichen einer neuen Bestleistung durch Raphaël sehr erfreulich.“

Das Fazit für das FLNS-Trio kann bei diesen Weltmeisterschaften in China denn auch nur sehr positiv ausfallen. Es sollte das beste Ergebnis in der luxemburgischen Schwimm-Geschichte bedeuten. Mit Laurent Carnol drang erstmals ein Schwimmer in ein WM-Halbfinale vor. Und mit zwei 20. Rängen konnte Raphaël Stacchiotti zweimal die bisherigen Top-Platzierungen der FLNS-WM-Historie verbessern. Laurent Carnol, Jean-François Schneiders und Raphaël Stacchiotti schwammen bei acht Einsätzen viermal Landesrekord, Carnol (50 m Brust) und Schneiders (100 m Rücken) einen, Stacchiotti (200 m und 400 m Vierlagen) zwei. Nach acht Wettkampftagen in Schanghai zog der Coach ebenfalls eine stolze Bilanz: „Mit vier Landesrekorden und vier Zeiten dicht an der persönlichen Bestzeit, die zuvor allesamt mit den Hightechanzügen aufgestellt wurden, können wir sehr zufrieden sein.“

Und noch ist das Potenzial der Schwimmer nicht ausgeschöpft. Ihre Platzierungen und ihre Zeiten lassen für die Zukunft hoffen, und das wäre dann London 2012. Ingolf Bender blickt denn auch zuversichtlich voraus: „Der Abstand zur Olympianorm ist für Raphaël und Laurent erheblich geringer geworden, das Ziel wird es sein, mit drei Lehrgängen diese Norm beim Euro-Meet 2012 zu knacken.“
Ein erster Stage findet vom 3. bis 13. September im Club La Santa auf Lanzarote statt.