Freitag14. November 2025

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Spannung und knappe Entscheidungen

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Die Landesmeisterschaft auf der Kurzbahn am Wochenende hatte wieder einmal alles zu bieten, was das Schwimmerherz begehrt.

Die „Stars“ wurden ihrer Favoritenrolle gerecht, knappe Entscheidungen sorgten für Spannung und mit Julien Henx stand der nächste „Stacchiotti“ im Mittelpunkt.

Meisterschaft in Zahlen

o Landesrekorde (4): Raphaël Stacchiotti: 1.500 m Freistil, 800 m Freistil, 100 m Rücken, SL-Damen: 4×100 m Freistil (2010: 3)

o „Meilleures performances“ (15): Aurélie Waltzing (18 J.): 200 m Brust; Sarah Rolko (17 J.): 50 m Rücken, 2×100 m Rücken; Julien Henx (16 J.): 2×50 m Freistil, 2×50 m Delfin, 2x 50 m Brust; Julie Meynen (14 J.): 100 m Freistil, 200 m Freistil, 50 m Rücken; Eline van den Bosche (12 J.): 200 m Rücken; Cédric Moris (13 J.): 100 m Brust.
(2010: 28)

o Medaillenspiegel: Swimming Luxemburg (12 Titel, 22 Silber, 25 Bronze), SCD Ettelbrück (12 Titel, 3 Silber, 1 Bronze), CN Wiltz (5 Titel, 1 Silber, 3 Bronze), CN Düdelingen (4 Titel, 5 Silber, 3 Bronze), SC Differdingen (3 Titel, 2 Silber, 2 Bronze), SC Redingen (3 Silber, 1 Bronze), CN Diekirch (2 Silber, 3 Bronze)

Bis auf wenige Ausnahmen – Carnol fehlte studienhalber, Zepp beruflich und Manon van den Bossche wegen eines Gipsfußes – stand die luxemburgische Elite bei Fuß, um die letzten Titelträger bei den Wintermeisterschaften 2011 in Bonneweg zu küren.

Achtmal

Im Brennpunkt stand wieder einmal Raphaël Stacchiotti. Der Ettelbrücker darf sich die Rennen nach Belieben aussuchen, mit dem Ausbleiben von Laurent Carnol war ihm quasi jeder Titel sicher. Achtmal (ohne Staffel) stand der 19-Jährige schließlich auf dem Block und wie im Vorjahr hieß der Sieger achtmal Raphaël Stacchiotti. Exemplarisch war wieder einmal sein Siegeswille, als er die 1.500 m Kraul trotz einer Erkältung im Vorfeld in neuer Landesrekordzeit (insgesamt drei) gewann und anschließend auch noch auf den schwierigen 200 m Delfin als erster anschlug. Stacchiotti hatte in Bonneweg aber einen jüngeren „Klon“, denn Julien Henx erinnerte ganz stark an den jungen Stacchiotti. Mit seiner Vielseitigkeit, seiner Energie und seiner Explosivität knüpfte der Düdelinger an sein Vorbild an. Und die Zeiten des 16-Jährigen gleichen denen seines Pendants in dem Alter. Nur körperlich muss Henx noch zulegen, in Bonneweg reichte es schon zu vier Titeln (plus 4 x Silber).

Übertroffen wurde Henx nur von Jean-François Schneiders, der bei der ersten Entscheidung gegen Henx unterlag (50 m Kraul), dann aber fünf Titel folgen ließ. Der Wiltzer präsentierte eine harmonische Wintermeisterschaft, ganz im Stile des Fränz Schneiders. Damit teilten sich tatsächlich nur drei Männer aus einer Trainingseinheit alle Titel.

Meynen im Pech

Nicht nur privat, auch im Becken passt Sarah Rolko zu Schneiders, auch die SL-Schwimmerin war auf dem Rücken unbezwingbar, fügte eine Medaille auf der Lage (100 m) an und feierte ein glückliches Comeback nach der Schulterverletzung. Einen ganz starken Auftritt feierte auch Christine Mailliet mit vier Titeln, die sich nach der langen Verletzung zurück an die Spitze kämpft. Ein Happyend gab es dennoch nicht, die Ettelbrückerin verlor die Königsdisziplin (100 m Kraul) knapp gegen Julie Meynen und die EM-Qualifikation (8.-12.12.2011) noch knapper. Julie Meynen, die erkältet an den Start ging, war der tragische Held, als sie im Sprint einen Fehlstart hinlegte, um dann nach viermal Silber doch noch mit Gold abzuschließen. Die 14-Jährige schaffte zwar die EM-Pflichtzeit (100 m Kraul); Meynen liegt aber unter der Altersgrenze (16 Jahre), genau wie Julien Henx (17 Jahre).

Damit bleibt es bei den drei EM-Teilnehmern Rolko, Schneiders und Stacchiotti, von deren Leistung Nationaltrainer Ingolf Bender sehr angetan war: „Wir befinden uns mitten in der Vorbereitung und die Zeiten liegen im Soll. Zu Raphaël braucht man kaum Worte zu verlieren, Sarah befindet sich im Aufwind und Fränz erfüllte die Erwartungen, wobei er im Freistil schneller war als auf dem Rücken. Schade, dass Christine die Norm knapp verpasst hat. Ich hatte noch mit Jacky Banky gerechnet, aber sie konnte sich nicht mehr steigern. Aurélie Waltzing blieb deutlich hinter den geforderten Zeiten.“

Drei Titel

Auch wenn Waltzing und Banky die Pflichtzeiten verpassten, konnten sie sich mit je drei Titeln in Szene setzen, wobei Jacky Banky nach dem Patzer von Meynen überraschend im Freistil-Sprint jubeln konnte. Mit Eline van den Bossche (12 Jahre), Jil Einhorn und Monique Olivier (beide 13) schwammen sich erneut drei junge SL-Mädchen in den Vordergrund. Letztere hätte es zu zwei Titeln (lange Kraulstrecken) gebracht, als sie ihre ältere Schwester Charné düpierte, wegen der fehlenden Nationalität reichte es nur zur Verbandsmeisterin. Lobend hervorgehoben gehören noch Sydney Baum (SCR), Sabrina Bravaccini (SL), Mina Sohrabi-Zadeh (SL) und Stephan Fandel (CND), die es auf vier oder fünf Medaillen brachten, sowie Pit Brandenburger und Louis Gloesener (beide SL, beide 3 Medaillen), die auch leistungsmäßig überzeugten.

Über 50 m Brust (nur langsamer) und 50 m Rücken der Frauen gab es exakt das gleiche Podium wie 2010, bei den Männern über 200 m Lagen aber in anderer Reihenfolge. Auffallend bei den Männern war die schwache Besetzung auf dem Rücken, über 100 m Lagen zwischen dem Sieger und dem Vize 7 Jahre Altersunterschied. Im Vergleich zu 2010 konnten bei den Männern 6 und bei den Frauen 7 Titel verteidigt werden. Aus unserer Favoritenliste (siehe „T“ vom Freitag) setzte sich bei den Männern nur 1 Favorit und 3 Favoritinnen bei den Frauen nicht durch. Im Medaillenspiegel konnte der Swimming das Unheil dank der Staffeln noch abwenden, der SL und Ettelbrück sammelten je 12 Titel. Bei den Männern kamen 16 Schwimmer zu Medaillenehren, bei den Frauen (inklusive Olivier) 15 Schwimmerinnen.