/ Sorgenkinder unter sich

Die Super Eagles bekommen den schwelenden Prämienstreit nicht in den Griff, nach ausgestandener Trikot-Posse sorgt bei den finanziell angeschlagenen Asiaten eine Eiszeit zwischen Verband und Trainer für Unruhe. „Es ist die größte Sache, die seit vielen Jahren für den Iran passiert“, forderte der langjährige Bundesliga-Profi Aschkan Dejagah eine Fokussierung auf den Anlauf zum zweiten WM-Erfolg überhaupt. „Hoffentlich können wir das Land stolz machen.“
Es geht um fast alles
Bei diesem Ziel geht es angesichts der weiteren Gruppengegner Argentinien und Bosnien-Herzegowina für beide Außenseiter schon am Montag (16.06.14/21.00 Uhr) in Curitiba um fast alles. „Wenn wir das erste Spiel gegen Nigeria positiv für uns gestalten, haben wir gute Möglichkeiten, weiterzukommen“, betonte der Deutsch-Iraner Daniel Davari im dpa-Interview.
Doch auch wenn der Keeper von Eintracht Braunschweig seinen Coach Carlos Queiroz als „genau den richtigen Mann“ lobt, ist der Portugiese keinesfalls unumstritten. In seiner Amtszeit integrierte der Querdenker mehrere Profis aus dem Ausland wie Dejagah, Davari oder Topstürmer Resa „Gucci“ Ghoochannejhad, liegt aber mit dem Verbandsboss im Unfrieden.
Erst kurz vor WM-Start erklärte Ali Kafaschian eine Weiterarbeit mit Queiroz für höchst unwahrscheinlich, da dieser ein zu hohes Gehalt fordere. Im Trainingslager machten die beiden zudem mit gegenseitigen Schuldzuweisungen über vermeintlich einlaufende Trikots Schlagzeilen.
Prämienzoff
Auch im Binnenverhältnis zwischen nigerianischem Verband und dem Team gibt es Probleme. Führungsspieler wie Kapitän Joseph Yobo und Chelsea-Star John Obi Mikel wurden bei den Verantwortlichen vorstellig. Knackpunkt ist eine geforderte Auflaufpauschale, schon beim Confederations Cup 2013 hatte es Zoff wegen der Prämien gegeben.
Wie sein Gegenüber Queiroz legt sich Nigerias Coach Stephen Keshi ebenfalls gerne mal mit seinem Arbeitgeber an. Bei der fünften WM-Teilnahme rechnet der 52-Jährige fest mit einem erfolgreichen Start des Olympiasiegers von 1996 – es wäre wie beim Iran das erste Erfolgserlebnis auf der größten Fußball-Bühne seit 1998.
„Wir sind fast da, wo wir hin wollen“, meinte Keshi, der während des Brasilien-Abenteuers von konstanten Leistungen von Torhüter Vincent Enyeama und Taktgeber John Obi Mikel abhängig ist. „Das Passspiel entwickelt sich in die richtige Richtung und die Spieler erledigen ihre Aufgaben auch so, wie wir das wollen.“
Für den bulligen Stürmer Emmanuel Emenike hat der Auftakt auch bereits Endspielcharakter. „Unser erstes Spiel ist sehr entscheidend“, sagte der Angreifer von Fenerbahçe Istanbul. „Meine ganzen Gedanken sind jetzt nur beim Iran.“
Damit die Reibungspunkte abseits des Platzes für 90 Minuten keine Rolle spielen.
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