Freitag14. November 2025

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BasketballShooting-Stars, Konstanz und Abstürze: Die Highlights und Enttäuschungen der regulären Saison

Basketball / Shooting-Stars, Konstanz und Abstürze: Die Highlights und Enttäuschungen der regulären Saison
Mit viel Konstanz haben sich Malik Wilson (in Rot) und die Arantia Fels in den letzten Jahren zu einem ernsthaften Play-off-Konkurrenten gemausert Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Die reguläre Saison in der LBBL ist seit Samstag vorbei. Zeit, einen Rückblick auf die vergangenen Monate zu werfen. Welche Highlights und welche Enttäuschungen gab es bisher in der Basketball-Saison 2022/23? Das Basketball-Team des Tageblatt hat nachfolgend seine Auswahl zusammengestellt.

Tops

Shooting-Stars: In der laufenden Saison konnten vor allem zwei bis dato weniger bekannte Spieler in der LBBL auf sich aufmerksam machen: Der Felser Mykolas Maindron, der vergangene Saison beim Meister Amicale kaum zum Einsatz kam, sowie der Zolver Spieler Davide Grün, dessen Verein nach sechs Jahren in der Nationale 2 aufgestiegen ist. Beide „Rookies“ konnten immer wieder überzeugen und avancierten zu wichtigen Leistungsträgern ihrer Teams. (B.G.)

Felser Konstanz: Die eingeschworene Truppe um Coach Christophe Ney, die Wilson-Brüder sowie Dylan Rocha Pires hat sich in dieser Spielzeit erneut frühzeitig für die Play-offs qualifiziert. Mit Ruhe in schwierigen Situationen und viel Konstanz, auch auf den gerade einmal zwei Profi-Positionen, hält die Arantia schon seit Jahren die finanziell besser aufgestellte Konkurrenz in Schach und hatte mit dem Pokalfinale 2022 gar die Chance auf einen Titel. Längst Kult ist zudem die Heimstätte Filano, deren Stimmung jeden Gegner fordert. (cje)

Aufsteiger mischt mit: Im Januar stand Hostert im Pokalhalbfinale. Eine Zeitlang sah es so aus, als ob die Mannschaft aus dem Gréngewald auch in der Meisterschaft für Furore sorgen würde. Zum Ende der Qualifikationsrunde ging den Grünen jedoch die Puste aus. Der Gang in die Abstiegsrunde ist demnach nicht überraschend, denn Coach Alex Pires besitzt nicht die Kaderbreite wie viele andere seiner Kollegen. Nichtsdestotrotz spielt Hostert zum 75. Vereinsjubiläum eine hervorragende Saison und war nicht das Kanonenfutter, das viele im Vorfeld erwartet hatten. (sf)

Totgesagte leben länger: Kaum jemand hätte nach dem missratenen Auftakt noch einen Pfifferling auf Aufsteiger Zolver gesetzt. Nur ein Sieg in der Hinrunde, der neue Center Quinn verletzt und dem Klub-Urgestein Carlo Ferrante wurde der Trainerstuhl vor die Tür gesetzt. Nach einer starken Rückrunde mit fünf Siegen mischt das Team vom Knapp im Kampf um den Klassenerhalt wieder mit. Nicht nur Quinn sorgte für Ausrufezeichen, sondern auch die luxemburgischen Spieler um Heuschling, Grün und Weis. (O.J.)

Der Steinseler Jonas Theisen (in Lila) spielt bisher eine starke Saison
Der Steinseler Jonas Theisen (in Lila) spielt bisher eine starke Saison Foto: Editpress/Gerry Schmit

Titelverteidiger bestätigt: 18 Siege in der regulären Saison, Tabellenplatz eins und somit das Heimrecht für alle Play-off-Runden. Die Amicale Steinsel hat gezeigt, dass der Titelgewinn 2022 kein Zufallsprodukt war. Dabei musste das Team von Trainer Etienne Louvrier lange auf Tom Konen verzichten und auch Bobby Melcher fehlte zeitweise verletzt. Doch Spieler wie Noah Medeot und vor allem Jonas Theisen, der seine stärkste Saison im Oberhaus spielt, zeigten, dass sie ein wichtiger Bestandteil des Teams sind. (J.Z.)

Sparta Bartringen: Bei den Damen hat sich die Sparta, die in den vergangenen Jahren stets im Play-down antreten musste, zur dritten Kraft der Liga entwickelt, bestreitet am Samstag erstmals seit 1989 wieder ein Pokalfinale. Die Herren konnten einen schwierigen Saisonstart vergessen machen und zählen mit sieben Siegen in acht Spielen neben der Arantia zu den formstärksten Mannschaften des Kalenderjahres. Dabei konnten zuletzt immer mehr die U18-Spieler bestätigen. (J.Z.)

Eigenwerbung: Im Herbst hat sich der Damenbasketball eindeutig in Szene gesetzt und für positive Schlagzeilen gesorgt. Nach zwei Siegen in der Qualifikation konnte Hostert es Düdelingen gleichtun und in die Gruppenphase des EuroCup einziehen. Zum Auftakt feierte hier der T71 einen überraschenden Erfolg in Namur. Beide Teams sorgten wochenlang für Aufmerksamkeit. Hier reihte sich das FLBB-Team mit einer guten Gegenwehr gegen die Slowakei und einem überzeugenden Sieg in der Schweiz ein. (P.F.)

Flops

Kalender: Auch wenn die Saison wegen der Spiele der kleinen Staaten früher beendet sein muss, ist es bedauerlich, dass die entscheidende Phase im Mittwoch-Samstag-Rhythmus „durchgeboxt“ wird. Ein Maximum von elf Spielen in sechs Wochen für den Finalisten ist für luxemburgische Verhältnisse recht viel – und das sowohl für Spieler, Trainer, Freiwillige als auch die Zuschauer; vor allem auch für die Vereine, die mit Herren- und Damenmannschaft im Play-off vertreten sind. (B.G.)

Undurchsichtige Profi-Situation: In dieser Spielzeit schoss die Anzahl der Non-JICL-Spieler nochmals deutlich in die Höhe, zudem fährt jeder Verein je nach finanziellen Möglichkeiten seinen eigenen Kurs, was wiederum die Chancengleichheit betrifft. Vereine mit nur zwei Profispielern im Kader haben Nachteile gegenüber den Teams, die zwei von drei aufstellen, sobald Foulprobleme, Müdigkeit oder gar Verletzungen eine Rolle spielen. Noch mehr beeinflussen logischerweise drei Profispieler auf dem Feld das Spielgeschehen, mal ganz abgesehen vom Leiden der Einsatzzeiten der einheimischen Spieler. (cje)

Hostert und Düdelingen sorgten im Herbst nicht nur für eine hervorragende Werbung für den Damen-Basketball, sondern standen in der Pokalaffäre auch im Mittelpunkt 
Hostert und Düdelingen sorgten im Herbst nicht nur für eine hervorragende Werbung für den Damen-Basketball, sondern standen in der Pokalaffäre auch im Mittelpunkt  Foto: Ediptress/Luis Mangorrinha

Résidence Walferdingen: Das erklärte Saisonziel war, endlich die erste Play-off-Hürde zu nehmen. Dass die Résidence die Qualifikationsrunde mit neun Niederlagen in Serie beendete, macht wenig Hoffnung. Die Gründe liegen zwar auf der Hand (Gindt und François länger verletzt, Malcolm Kreps bei der Armee), dennoch ist der Saisonverlauf enttäuschend, wenn man bedenkt, dass der Kader immer noch top besetzt ist (Vujakovic, Dressler, Pwono). Die gute Nachricht: Man kann in den Play-offs alles geraderücken. (sf)

Pikes-Absturz: 2020 verpassten die Moselaner den Corona-Titel noch knapp im direkten Duell gegen den Basket Esch. Seither ging es konstant nach unten. Rücktritte und Wechsel wichtiger Leistungsträger, Verletzungssorgen und zu Beginn der Saison immer wieder ein unglückliches Händchen in Sachen Profi-Spieler, wobei während Wochen kein Ersatz beschafft werden konnte: Kox und Co. müssen zum zweiten Mal in Folge ins Play-down. Dabei dürfte der Klassenerhalt in diesem Jahr härter umkämpft sein als noch 2022. Auch bei den Pikes-Damen zeigt die Formkurve in den letzten Jahren, nicht zuletzt seit dem Rücktritt von Cathy Schmit, nach unten. Wenigstens konnte sich das Team als Achter noch so gerade ins Play-off retten. (J.Z.)

Abgeschlagenes Schlusslicht: Es sah so aus, als würde sich die US Heffingen nach Jahren als Fahrstuhlmannschaft wieder in der höchsten nationalen Spielklasse etablieren. Max Schmit und Co. schafften sogar den Sprung in die Play-offs. In der Saison 2022/23 lief bisher jedoch kaum etwas zusammen, mehrere Trainerwechsel, keine Konstanz auf den Profi-Positionen und Verletzungspech. Dabei ist das Team in dieser Saison personell gar nicht einmal so schlecht besetzt. Gerade einmal drei Siege sprangen bisher heraus und mit vier Punkten Rückstand zum Relegationsplatz wird die Mission Klassenerhalt sehr schwer. (J.Z.)

Pokalaffären: Für viel Diskussionsstoff sorgten die beiden Pokalaffären. Recht spät, die nächste Runde war bereits ausgespielt, wurde das Verbandsgericht erst mit der Wertung der Begegnung zwischen Mamer und Walferdingen befasst. Ging es in dieser Sachlage noch recht geordnet zur Sache, so erhitzten sich in der Affäre um den Ausgang des Halbfinals der Coupe des Dames zwischen Düdelingen und Hostert über mehrere Wochen die Gemüter. Der Sport im Allgemeinen, der Basketball im Speziellen, war eindeutig der große Verlierer in beiden Fällen. (P.F.)


Zahlen der regulären Saison

7: Verlängerungen waren bisher Mangelware. Nur in sieben Partien mussten Extra-Schichten eingelegt werden. Viermal mussten die Herren länger ran, dabei sogar einmal mit zwei „Overtimes“. Walferdingen konnte zweimal als Sieger hervorgehen. Dies gelang auch Steinsel bei den Damen, das an allen drei Partien mit Verlängerung beteiligt war.

16: Mit seinen 16 Jahren, die er erst im Dezember 2022 feierte, ist Edson De Sousa Silva von der Arantia Fels der jüngste Schütze in der diesjährigen Herren-LBBL. Gegen Hostert erzielte das Nachwuchstalent im Februar sechs Punkte.

55: Eindeutiger Dominator unter den Körben war die Arantia Fels im Spiel gegen die Musel Pikes mit insgesamt 55 Rebounds, davon 28 offensive. Den besten Schnitt im defensiven Bereich hat Steinsel (33,2), im offensiven Bartringen (12,1).

19: Die Höchstmarke an versenkten Dreiern gehört Walferdingen in der Partie gegen Fels (19 von 37). Den Minimalwert von zwei erzielten Dreiern teilen sich Heffingen (2), die Musel Pikes (2), Hostert und Esch. Der beste Schnitt (40,3%) an erfolgreichen Distanzwürfen geht eindeutig an die Etzella.

28: Nicht einmal einen Punkt pro Spielminute erreichten die Damen von Aufsteiger Zolver in ihrer Partie gegen Bartringen. Kein Wunder, dass auch die einzelnen Viertel Tiefstwerte aufzeigten. Im ersten Viertel standen lediglich drei Punkte zu Buche, im zweiten immerhin schon fünf.

Max Logelin und die Sparta lieferten am letzten Spieltag gegen Contern ein wahres Feuerwerk ab, bei dem vor allem auch die U20-Spieler überzeugen konnten
Max Logelin und die Sparta lieferten am letzten Spieltag gegen Contern ein wahres Feuerwerk ab, bei dem vor allem auch die U20-Spieler überzeugen konnten Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

117: Sowohl im Damen- (Düdelingen) als auch im Herrenbereich (Walferdingen) beträgt die beste Teamquote 117 Punkte. Bei den Damen schafften vier Mannschaften den Hunderter, bei den Herren verfehlten nur Heffingen und Hostert diese Grenze. Ettelbrück übertraf dieses Limit gleich zehnmal.

46: Im letzten Vorrundenspiel zauberte Ettelbrück im dritten Viertel mit 46 erzielten Punkten in einem Viertel die absolute Bestmarke der Saison aufs Parkett. Allerdings hält die Etzella, gemeinsam mit Hostert, auch den Negativ-Rekord mit vier Zählern in einem Abschnitt.

68: Die Sparta lieferte am letzten Spieltag gegen Contern ein wahres Feuerwerk ab, bei dem nicht weniger als fünf Cadets-Spieler mehr als sechs Minuten Einsatzzeit erhielten. Am Ende hatten die Spieler, die jünger als 20 Jahre alt sind, sogar 68 von 115 Punkten erzielt.