/ „Séance académique“ der FLF auf Kirchberg: Glückwünsche zum Hundertjährigen
Am Samstag beschloss der Luxemburger Fußball-Verband die Feiern zum Hundertjährigen Jubiläum mit der „Séance académique“. Prominenz aus Sport und Politik war der Einladung ins neue Konferenzzentrum auf Kirchberg gefolgt.
Von der „Séance académique“ der FLF berichten Christophe Junker, Kim Hermes (Text) und Jerry Gerard (Fotos)
FLF-Ehrenpräsident Norbert Konter war es vorbehalten, den Reigen der Redner zu eröffnen. Und er konnte neben Prominenz aus Sport und Politik (u.a. Jean-Claude Juncker, Jeannot Krecké, Nicolas Schmit, Claude Wiseler, Jean-Marie Halsdorf und Fernand Boden) einen ganz besonderen Gast in Luxemburg begrüßen: UEFA-Präsident und Fußball-Legende Michel Platini.
Die Redner hoben jeder für sich die Glanzlichter aus 100 Jahren Luxemburger Fußball hervor. Etwa die Tatsache, dass Luxemburg als einer der ersten Verbände der FIFA beitrat (als 14.) und insofern, „in der Spitzengruppe ist“ (Norbert Konter). Oder das Viertelfinale der EM 1964, als Luxemburg erst im Entscheidungsspiel gegen Dänemark ausschied und die legendäre Kampagne zur EM 1996, als Luxemburg 10 Punkte holte (FLF-Präsident Paul Philipp). Jeder hatte seinen eigenen Blick und seine eigenen Erinnerungen an 100 Jahre Fußball in Luxemburg. COSL-Präsident Marc Theisen erinnerte an den 5:3-Sieg gegen England bei den Olympischen Spielen in Helsinki und die anschließende Niederlage gegen Brasilien, Sportminister und Ex-Nationalspieler Jeannot Krecké erinnerte sich an den „Freund Platini“, und Premierminister Jean-Claude Juncker „outete“ sich als Fußball-Fan, der als Kind immer sonntags die Spiele des FC The Belval Beles verfolgte. Er bedauerte nur, nicht dabei gewesen zu sein, „als wir Belgien 1:1 ’geschlagen’ haben“.
Nostalgie
Am Samstag wurde jedenfalls klar, dass der Luxemburger Fußball viele Freunde hat. Sogar UEFA-Boss Platini pflegt schon längere Kontakte mit Luxemburg. Den ersten gab es, als er mit dem Kinderchor von Joeuf, seinem Heimatort, in Vianden war (wo er seine erste Zigarette geraucht hat). Das Rauchen hat er aufgegeben, dem Fußball, auch dem Luxemburger, ist er verbunden geblieben. Die Begegnungen als Spieler – erst mit der Auswahl der Lorraine, später mit der Nationalmannschaft – und als UEFA-Boss behält er in guter Erinnerung. Und so konnte er dann auch am Samstag verkünden, „als Freund des Luxemburger Fußballs“ gekommen zu sein.
Bei soviel nostalgischen Rückblicken durfte der Blick nach vorne nicht fehlen. Die Wichtigkeit des Fußballs als Integrationsfaktor – besonders in einem Land wie Luxemburg –, und die Werte, die er vermittelt, gehen über die sportliche Dimension hinaus. Genauso wie der Anspruch auf Autonomie und einen Sonderstatus, wenn es um die europäische Gesetzgebung geht, mit der sich der Fußball nicht immer anfreunden kann. Alle, Politiker und Sportfunktionäre, betonten die Wichtigkeit dieses Dossiers und es klang, als sei man sich in der Sache einig. Aber der Samstag war ja auch zum Feiern da … Da passte es doch gut ins Bild, dass erneut ein Stadion versprochen wurde. 100 weitere Jahre wird die FLF jedenfalls nicht mehr darauf warten müssen. Eine Lösung scheint in greifbarer Nähe, so zumindest Sportminister Jeannot Krecké. Sein „Chef“, Jean-Claude Juncker, hat sich jedenfalls schon mal für weitere Feierlichkeiten angemeldet: „In hundert Jahren halte ich die nächste Rede“, endete er.
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