Schwimmen / 11. „Euro-Meet 2008“:

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Das postolympische Jahr zählt nachweislich zu den trägsten im Sport. Diese Erfahrung muss auch das Euro-Meet 2009 machen, mit einer Einbuße von 744 Einsätzen. Dennoch sollte man die elfte Auflage dieses Topmeetings nicht abschätzig behandeln. Auch wenn die Quantität etwas zu kurz kommt, kann das Event eine konzentrierte Qualität aufbieten und mit der viel gepriesenen...

Das postolympische Jahr zählt nachweislich zu den trägsten im Sport. Diese Erfahrung muss auch das Euro-Meet 2009 machen, mit einer Einbuße von 744 Einsätzen. Dennoch sollte man die elfte Auflage dieses Topmeetings nicht abschätzig behandeln. Auch wenn die Quantität etwas zu kurz kommt, kann das Event eine konzentrierte Qualität aufbieten und mit der viel gepriesenen letztjährigen Auflage konkurrieren.

Marc Biwer

Für die Mannschaft um den geistigen Vater der „Euro-Meet“ wird die elfte Auflage der Begegnung zugleich die letzte sein. Nory Kruchten und sein Team können voller Stolz auf ihr Werk zurückblicken, das Euro-Meet erarbeitete sich über die elf Jahre international einen hervorragenden Ruf. Das ging so weit, dass ehemalige Konkurrenzveranstaltungen ehrfurchtsvoll das Datum des „Euro-Meet“ meiden.
Schade ist nur, dass die Organisatoren bei ihrem Abschied eine der schwächsten Beteiligungen der letzten Jahre hinnehmen müssen. Kann man bei den Nationen (-1) noch mit dem Vorjahr konkurrieren, so ist das Interesse der Vereine (-12) und Schwimmer (-124) stark defizitär (siehe auch „Euro-Meet in Zahlen“), was sich nachhaltig negativ auf die Starts (-744) auswirkt. Zwei Gründe sind für diesen Rückgang verantwortlich. Zum einen haben viele Schwimmer nach Peking eine „kreative“ Pause eingelegt und befinden sich erst in der Aufbauphase. Zum anderen wurde das „Euro-Meet“ ein Opfer der Finanzkrise. Nach dem Rückzug von Hauptsponsor Adidas kann sich beispielsweise der isländische Verband keinen Ausflug nach Luxemburg leisten. Am schmerzlichsten trifft die Ausrichter aber das Fernbleiben der ukrainischen Nationalmannschaft, ein Eckpfeiler der ersten Jahre, die immer wieder mit Weltklasseschwimmern das Meeting und seine Zeiten belebte. Den Ukrainern fehlen die finanziellen Mittel für die Reise nach Luxemburg.
Unterschätzen sollte man die elfte Auflage des „Euro-Meet“ allerdings nicht, denn sie ist sehr kompakt. Die Leistungsdichte ist sehr hoch, zudem haben sich etliche Topschwimmer angesagt. Vor allem Deutschland belebt die Veranstaltung mit seinen 25 Vereinen und seinen 245 Schwimmern. Unter ihnen befindet sich Petra Dallmann, die nach ihrem Medizinstudium als Ärztin an der Uni-Klinik Heidelberg praktiziert. Die mittlerweile 30-Jährige kann 22 Medaillen bei Olympia, EM und WM aufweisen. Die WM im Sommer soll ihr letzter großer Auftritt sein. In Luxemburg will sich Dallmann für Rom vorbereiten und qualifizieren.
Weltmeister Thomas Lurz (17 Medaillen bei Olympia, WM und EM) zählt auf Kirchberg fast schon zum Stammpersonal. Ein Wiedersehen gibt es auch mit Helge Meeuw (12 Medaillen). Markus Deibler, Marco Koch, Christian Kubusch, Yannick Lebherz, Jenny Mensing, Janne Schäfer und Sonja Schöber gehören ebenfalls dem DSV-Kader an und zählen zum engsten Favoritenkreis. Hinzu kommen deutsche Toptalente wie Marco di Carli, Lucien Haßdenteufel, Lena-Celina Hiller, Franziska Jansen, Lena Kalla, Silke Lippok, Theresa Michalak, Jan-David Schepers, Sina Sutter und Lisa Vitting. Zudem wird Annika Mehlhorn ihr Comeback nach langer Krankheits- und Verletzungspause abgeben.
Aber nicht nur die Deutschen, auch andere Nationen warten mit einigen Hochkarätern auf. Die Schweden zählen auf Martin Gustafsson und Magdalena Kuras, Italien auf Damiano Lesting, Belgien auf Fanny Lecluyse und Frankreich auf Julien Sicot. Die Türkei ist 2009 zwar nicht vertreten, und dennoch: Die Münchener Zwillinge Iris und Jasmin Rosenberger treten international für die Türkei an.

Pflichtzeiten im Visier

Dementsprechend schwer werden sich die luxemburgischen Schwimmer wieder einmal in diesem elitären Feld behaupten können. Da trifft es sich gut, dass die FLNS aktuell auf einen hervorragenden Kader zurückgreifen kann. Nationaltrainer Ingolf Bender gibt sich recht optimistisch: „Das Meeting vor zwei Wochen in Antwerpen war bereits vielversprechend. Alle Leistungsträger sind ein Jahr reifer geworden und verletzungsfrei. Jetzt hoffen wir, dass das dabei rauskommt, was wir uns vorstellen. Wir haben keinen Einfluss auf den Gegner, deshalb sind Platzierung schwer voraussagbar. Wichtig für uns sind vor allem Pflichtzeiten für kommende Aufgaben.“
Medaillenkandidaten laut Meldelisten wären Christine Mailliet, Laurent Carnol und Jean-François Schneiders, sowie Sarah Rolko bei der Nachwuchswertung. Neben Mailliet (2), Rolko (1), Carnol (2) und Schneiders (3) sind Dana Gales (3) und Aurélie Waltzing (1) Kandidatinnen für die A-Finalen. Oder auch B-Finalen, was auch auf Saoirse Flood, Patrick Zepp, Christina Roch, Caroline Hermes und Pit Ulveling zutrifft.
Neben der Nationalmannschaft wird Luxemburg beim Euro-Meet von sechs Vereinen vertreten: Diekirch (6 Schwimmer), Differdingen (3), Düdelingen (3), Echternach (noch nicht bekannt), Luxemburg (8) und Redingen (1).

DAS FLNS-AUFGEBOT

o Damen: Kelly Moura, Aurélie Waltzing (SC Differdingen) Dana Gales, Christine Mailliet (SCD Ettelbrück), Saoirse Flood, Cassandra Roch, Sarah Rolko, Cécilia Valeri (SL Luxemburg)

o Herren: Pit Ulveling (SC Differdingen), Julien Henx (CN Düdelingen), Laurent Carnol, Jo Stijnen (SCD Ettelbrück), Joé Ackermann, Damien Assini, Dominic Betz (SL Luxemburg), Jean-François Schneiders (CN Wiltz)   

EURO-MEET ZAHLEN 

o Nationen: 17
o Vereine: 71
o Disziplinen: 16
o Starts: 1.929
o Medaillen: 288
o Schwimmer: 506
(252 Männer, 254 Frauen)
o Luxemburgische Teilnehmer: 37 (13 und 24)
o Luxemburgische Einsätze: 130 (49 und 81)
o Preisgelder: 16.000 €
o Meetrekord: 100 €
o Lux. Rekord: 50 €
o Europarekord: 1.000 €
o Weltrekord: 2.500 € 
 

Euro-Meet 2009: Programm 

Heute (Direktfinalen):
15.00: 800 m Freistil Damen
15.30: 1.500 m Freistil Herren
16.30: 400 m Lagen
17.10: 200 m Schmetterling
Morgen:
8.30: 50 m Brust Vorläufe
8.40: 50 m Schmetterling VL
8.55: 200 m Freistil VL
9.45: 200 m Lagen VL
10.20: 100 m Rücken VL
10.45: 200 m Brust VL
11.20: 50 m Freistil VL
Ab 16.30: Finalen der obigen Vorläufe
Sonntag:
8.30: 50 m Rücken VL
8.45: 400 m Freistil VL
9.55: 100 m Schmetterling VL
10.20: 200 m Rücken VL
10.55: 100 m Brust VL
11.15: 100 m Freistil VL
Ab 15.30: Finalen der obigen Vorläufe