David Thinnes
Laurent Carnol hat sich mit dem Finaleinzug über 200 m Brust (Platz 5) in die Luxemburger Geschichtsbücher geschwommen. „Die Resultate waren positiver als erwartet und erhofft. Ich hatte gehofft, gute Ergebnisse zu erzielen: Ich hatte im Vorfeld die 13. Meldezeit. Aber ein Finale und der fünfte Platz waren dennoch unerwartet“, so der 20-Jährige am Freitag dem Tageblatt gegenüber. Und Carnol weiß auch, wo diese Resultate herkommen: „Das ist der Lohn für die Arbeit das ganze Jahr über. Ich bin nach England (Loughborough University, d. Red.) gegangen, um die besten Voraussetzungen für Uni und Schule vorzufinden. Es macht Spaß, dort zu trainieren, und es motiviert, mit großartigen Athleten (z.B. dem Weltmeister über 50 m Rücken Liam Tancock, d. Red.) zu schwimmen“, erzählt Carnol über den Studienort in der Nähe von Leicester. Und nicht nur der Sport klappt bestens: Carnol ist nämlich auch der Jahrgangsbeste in seinem Studiengang Chemie.
Budapest soll aber nicht der letzte Paukenschlag gewesen sein. Carnol weiß, woran er noch arbeiten muss: „Die ersten 100 m kann ich noch verbessern. Aber auch beim Start und der Tauchphase gibt es noch Potenzial. Der fünfte Platz im Finale ist jedenfalls Motivation für das Training.“
Die Saison war lang, aber das Jahr ist noch nicht vorbei. So stehen noch zwei Höhepunkte an: „Ich werde jetzt etwa drei Wochen Pause machen. Dann stehen im Winter noch die WM (15. bis 19. Dezember in Dubai, d. Red.) und die EM (25. bis 28. November in Eindhoven, d. Red.) im 25-m-Becken an. An der Uni werde ich Anfang Oktober wieder beginnen.“
Am Freitag schwamm Laurent Carnol seinen letzten Wettkampf in Budapest. „Ich war ziemlich müde. Auch mental war es nicht einfach. Trotzdem ist noch die schnellste Zeit ohne Anzug herausgekommen.“ Stichwort Hightech-Anzüge: „Ich bin froh, ohne die Anzüge schwimmen zu können. Die Technik und die Wasserlage kommen wieder mehr zur Geltung, so wie das bereits vor einigen Jahren war.“
Die Resultate des zweiten Luxemburgers in der ungarischen Hauptstadt gingen neben den Glanzleistungen von Laurent Carnol etwas unter. Dennoch kann Jean-François Schneiders durchaus ein positives Fazit dieser Titelkämpfe ziehen: „Ich habe mich von Tag zu Tag gesteigert. Bei einer EM muss man vom ersten bis zum letzten Tag hundertprozentig konzentriert bleiben.“ Das ist dem 20-Jährigen gelungen: Gestern verbesserte er seinen eigenen Landesrekord über 200 m Rücken auf 2.03.22 Minuten. Davor war er über 100 m Freistil eine persönliche Bestzeit geschwommen und über 50 m Rücken die schnellste Zeit in dieser Saison. Und die Ergebnisse seines Teamkollegen Laurent Carnol waren für ihn „motivierend.“
Die EM ist für Luxemburg beendet. Das nächste Highlight der Schwimmer steht aber bereits an: Ab morgen sind Raphaël Stacchiotti, Sarah Rolko und Aurélie Waltzing bei den 1. Olympischen Jugendspielen in Singapur im Einsatz.
De Maart

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