Schweiz sperrt Konten

Schweiz sperrt Konten
(dpa/Ennio Leanza)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Nach der Festnahme von hohen Funktionären des Fußball-Weltverbands FIFA wegen des Verdachts auf Korruption hat die Schweiz mehrere Konten gesperrt.

Es handele sich um Bankverbindungen bei Schweizer Geldinstituten, über die mutmaßlich Bestechungsgelder geflossen sind, teilte das Bundesamt für Justiz in Bern am Mittwoch mit. Zudem sei die Beschlagnahme der Kontounterlagen angeordnet worden.

Die Festnahmen und Kontosperrungen erfolgten auf der Grundlage eines Rechtshilfeersuchens der amerikanischen Bundespolizei FBI, die gegen die Funktionäre ermittelt. Schweizer Behörden hatten am Morgen sieben teils hochrangige FIFA-Funktionäre festgenommen.

Ermittlungen

Die Schweizer Staatsanwaltschaft eröffnete außerdem ein Strafverfahren rund um die Vergaben der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 an Russland und 2022 an Katar. Im Zusammenhang damit wurden im FIFA-Hauptquartier in Zürich digitale Daten und Dokumente sichergestellt (Link).

Die WM-Ermittlungen der Schweizer Staatsanwaltschaft richtet sich noch nicht gegen bestimmte Personen. Zumindest als Zeugen sollten alle an der WM-Vergabe beteiligten Exekutivkomitee-Mitglieder infrage kommen. Zu diesen gehört auch Franz Beckenbauer.

Aussitzen

Joseph Blatter gehört nicht zu den Beschuldigten. Gegen ihn wird nicht ermittelt. Damit gleichen die Fälle allen anderen Skandalen unter der Regentschaft des FIFA-Chefs. Und wieder stellt sich der Schweizer auch als Opfer da. „Die FIFA ist die Geschädigte“, lautete am Mittwoch das offizielle Statement. Unbeirrt will sich Blatter am Freitag zur Wahl stellen und eine fünfte Amtszeit antreten.

Im Aussitzen von Skandalen ist er ein Weltmeister. Dennoch bleibt wieder die Frage, warum der 79-Jährige offensichtlich schwerwiegende kriminelle Vergehen in seiner Organisation nicht registrierte oder – wie in jedem anderen Weltunternehmen – dafür geradesteht.

Lesen Sie auch:

„Das Timing ist nicht das beste“

„Trauriger Tag für Fußball“