Schlechteste WM-Bilanz für England

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Nach einer dürftigen Nullnummer vor den Augen von Prinz Harry kehrt England mit der schlechtesten WM-Bilanz seiner Geschichte aus Brasilien ins Fußball-Mutterland zurück.

Trotz aller Bemühungen kam der Titelträger von 1966 am Dienstag im letzten Vorrundenspiel nur zu einem 0:0 gegen Weltmeister-Schreck Costa Rica. Die Mittelamerikaner sicherten sich mit halber Kraft in Belo Horizonte den Sieg in der Gruppe D und treffen in ihrem ersten WM-Achtelfinale seit 1990 am Sonntag in Recife auf den Zweiten der Gruppe C. Die Engländer blieben nach dem ersten und einzigen Punktgewinn Letzter.

Englands Coach Roy Hodgson brachte wie angekündigt gleich neun neue Spieler, um allen Akteuren WM-Einsatzzeit zu gewähren. Auf der Bank saßen daher unter anderen Wayne Rooney und der etatmäßige Kapitän Steven Gerrard, die Binde durfte Frank Lampard in seinem wohl letzten WM-Spiel tragen. Die Umstellungen bereiteten den Engländern zunächst große Probleme. Die Abstimmung stimmte nicht, die Folge waren Fehlpässe und Ballverluste. Auch Lampard konnte nicht für Ordnung sorgen.

Selbstbewusste Mittelamerikaner

Die nur auf zwei Positionen veränderten Mittelamerikaner begannen dagegen selbstbewusst, nachdem sie als erstes Team seit den Dänen 1986 zwei Ex-Weltmeister in der Vorrunde geschlagen hatten. Ein leicht abgefälschter Schuss von Joel Campbell segelte schon in der zweiten Minute nur knapp am langen Eck vorbei. Torhüter Ben Foster wäre chancenlos gewesen, reagierte dafür jedoch prächtig bei einem Freistoß von Celso Borges, den er mit den Fingerspitzen so eben noch an die Latte bugsieren konnte (23.). Danach ließen es die Ticos vor 57 823 Zuschauern gemächlicher angehen.

Die Engländer kamen bei angenehmen Temperaturen um gut 20 Grad und Sonnenschein etwas besser in Schwung, ohne jedoch zu glänzen. Akzente setzte einzig Sturmspitze Daniel Sturridge: In der 12. Minute schoss der Angreifer vom FC Liverpool den Ball mit links knapp am Pfosten vorbei, nach einem Eckball köpfte der 24-Jährige über das Tor (35.). Die gelegentlichen Torszenen konnten allerdings nicht über das insgesamt dürftige Niveau der Partie hinwegtäuschen.

Aufreger

Erneut Sturridge sorgte auch nach der Pause für den ersten Aufreger, als er einen abgefälschten Schuss nicht kontrollieren konnte und am herauslaufenden Keylor Navas scheiterte (49.). Der Schlussmann musste dabei Kopf und Kragen riskieren, um einen Rückstand zu verhindern. Seine Kollegen taten gegen das aktivere und nun auch aggressive Three-Lions-Team weiterhin nur das Nötigste.

Eine gefährliche Eingabe von Adam Lallana Richtung Sturridge fing Navas gerade noch ab (59.). Der kurz zuvor eingewechselte Christian Bolaños sorgte mit seinem von Foster gehaltenen Distanzschuss für Costa Ricas erste Offensivaktion der zweiten Hälfte (62.). Zwei Minuten später vergab Sturridge die bis dato klarste Chance der Partie und zirkelte das Leder frei vor Navas am langen Eck vorbei.

Für die letzten 20 Minuten brachte Trainer Hodgson Gerrard, für den es die Abschiedsvorstellung gewesen sein könnte. Auch Rooney durfte wenig später auf das Feld und versuchte sein Glück gleich mit einem Lupfer, hatte aber auch kein Glück mehr.