/ "Schaut her, ich bin sauber"
Herr Howman, seit knapp vier Monaten ist der neue Welt-Anti-Doping-Code in Kraft. Wie zufrieden sind Sie bislang mit der Umsetzung?
David Howman: Wir sind zufrieden, dass wir jetzt klare Regeln haben. Diese müssen nun auch in der Praxis umgesetzt werden. Es kann nicht sein, dass wir uns jetzt zurücklehnen und sagen: „So, unser Job ist getan, wir haben einen neuen Code aufgestellt.“ Jetzt muss geschaut werden, dass die Umsetzung mit einer höchstmöglichen Qualität erfolgt. Das ist aber nur bedingt unsere Arbeit, sondern eher die der verschiedenen Anti-Doping-Organisationen.
Sie haben die verschiedenen Organisationen angesprochen. Glauben Sie, dass z.B. internationale Verbände genug unternehmen im Kampf gegen Doping?
Nun ja, ich bin der Meinung, dass jeder noch bessere Arbeit auf diesem Niveau machen kann. Das gilt aber nicht nur für Sportverbände, sondern auch für nationale Anti-Doping-Agenturen und so weiter. Genau diese Herausforderung sollen diese Organisationen annehmen. Sie sollen Ihnen und mir zeigen, dass sie es besser können. Darauf legen wir in diesem Jahr den Schwerpunkt.
Doping ist seit einigen Jahren omnipräsent. Ist der Sport überhaupt noch glaubwürdig?
Am Ende sind es die Zuschauer, die dies beurteilen müssen. In meiner Position kann ich dieser Frage eine Portion Zynismus entgegenbringen, da ich zum Teil weiß, was da draußen läuft. Ich hoffe nur, dass dieser Zynismus meine Liebe zum Sport nicht kaputt macht, aber ich denke nicht. Wenn etwas passiert, was nicht hätte passieren dürfen, dann muss dies untersucht werden. Und das passiert in letzter Zeit öfters als noch vor einigen Jahren. Und mit jeder Untersuchung, jeder Enthüllung und jeder darauffolgenden Strafe wird der Sport wieder ein kleines Stück besser.
Eine solche Enthüllung der letzten Zeit war das systematische Doping in Russland. Was war Ihre Reaktion darauf?
Wir bei der WADA waren natürlich geschockt und enttäuscht zugleich. Nach den Enthüllungen war für uns klar, dass wir eine Untersuchung in die Wege leiten mussten, was wir auch getan haben.
Das gesamte Gespräch mit WADA-Chef David Howman lesen Sie in der Print-Ausgabe des Tageblatt am Donnerstag sowie als E-Paper.
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