Schafft Fola die Sensation?

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FUSSBALL - Nach einer Klasseleistung und dem torlosen Unentschieden der Escher Fola im Hinspiel in Göteborg haben sich vor dem entscheidenden Rückspiel im Stade Josy Barthel am Donnerstag (10.07.14/ 19.00 Uhr) die Vorzeichen geändert.

Aus dem krassen Außenseiterstatus hat sich die Fola, wenn auch nicht zum hohen Favoriten, dann doch zu einem gleichwertigen Gegner gemausert, der
seine Chance auf ein Weiterkommen im Heimspiel unbedingt wahrnehmen will.

Die Aufgebote

IF Göteborg: John Alfbage, Markus Sandberg – Kjetil Waehler, Hjalmar Jonsson, Adam Johansson, Mattias Bjärsmyr – Ludwig Augustinsson, Emil Salomonsson, Martin Smedberg-Dalance, Gustav Svensson, May Mahlangu, Joel Allansson, Lasse Vibe, Sam Larsson – Robin Söder, Jakob Johansson, Malick Mané, Daniel Sobralense, Gustav Engvall
Trainer: Mikael Stahre

Fola Esch: Thomas Hym, Steve Peiffer – Losseni Keita, Billy Bernard, Admir Skrijelj, Laurent Jans (?), Ryan Klapp, Julien Klein, Mehdi Kirch (?) – Ben Payal, Tom Laterza (?), Jakob Dallevedove, Christophe Pazos, Ahmed Rani, Roni Souto, Julien Hornuss – Emmanuel Françoise, Zarko Lukic, Samir Hadji
Es fehlt: Stefano Bensi (Bänderriss im Sprunggelenk)
Trainer: Jeff Strasser

Schiedsrichter: Kehlet – Hummelgaard, Larsen (alle Dänemark)

Kein Selbstläufer

Dass dies aber kein Selbstläufer wird, ist in Esch wohl jedem bewusst, denn die Vollprofis von Schwedens Traditionsverein waren nach dem Remis ziemlich angekratzt und sinnen nun auf Revanche. Ein Ausscheiden käme nämlich für den 18-maligen schwedischen Meister und zweifachen Gewinner des UEFA-Pokals einer regelrechten Katastrophe gleich und der Druck, der auf ihnen lastet, ist dementsprechend.

Doch die Fola hat bewiesen, dass eine Sensation durchaus im Bereich des Möglichen liegt. Denn das, was man im Hinspiel auf dem Rasen des Gamla-Ullevi- Stadions bot, war allererste Sahne. Sie standen den Stars wie Johansson, Smedberg-Dalance oder Mahlangu in nichts nach und waren sowohl taktisch als auch spielerisch und physisch ein durchaus gleichwertiger Gegner, der mit etwas Glück sogar den Auswärtssieg hätte schaffen können. Keeper Hym spielte fehlerlos und verhinderte kurz vor der Pause mit einer Reflexparade den Rückstand. Die Viererkette, mit Jans, Klein, Keita und Kirch, stand gut und ließ den Schweden wenig Spielraum, während Payal als Zerstörer gute Vorarbeit leistete. Die Mittelfeldspieler Laterza, Souto, Rani und Hornuss waren technisch den Schweden gleichwertig, absolvierten zuverlässig ihre Defensivaufgaben, stellten die Passwege zu und bewiesen bei Balleroberung, dass sie kontern können. Hadji als einzige Sturmspitze leistete eine Heidenarbeit, deckte den Ball hervorragend ab und war eine stete Gefahr für die gegnerische Abwehr. Auch wenn ihm in der Schlussphase verständlicherweise etwas die Luft ausging.

Göteborg gut erholt

Eigentlich gäbe es keinen Grund für Trainer Jeff Strasser, an der Anfangself etwas zu ändern, außer der gewiefte Taktiker hätte einen anderen Plan im Hinterkopf: „Das hängt noch von vielem ab. Laterza, Jans und auch Kirch sind leicht angeschlagen und wir müssen abwarten, wie sich das bis Donnerstag entwickelt. Die gute Nachricht ist, dass Dallevedove seine Grippe auskuriert hat und auch Françoise wieder fit ist, beide konnten wieder am Mannschaftstraining teilnehmen. Außerdem heißt es, abzuwarten, wie die Aufstellung des Gegners aussehen wird.“ Göteborg zeigte sich nämlich am Sonntag in der schwedischen Meisterschaft gut erholt und gewann mit 6:2. „Dieser hohe Sieg wertet unser Resultat noch weiter auf, doch muss man auch wissen, dass sie einige personelle Änderungen vorgenommen hatten. Augustinsson stand wieder in der Anfangself, ein Spieler, der über außen unheimlichen Druck nach vorne entwickelt, und in der Sturmmitte ließen sie Söder für den enttäuschenden Mané auflaufen“, so Coach Jeff Strasser.

„Wir hatten als erstes Ziel, die Qualifikation nach dem Hinspiel offenzuhalten. Das ist uns gelungen und nun werden wir alles daransetzen, um diese zu schaffen. Möglich ist es, doch nur wenn wir die Leistung vom Hinspiel bestätigen können. Und dazu brauchen wir unbedingt die Unterstützung unseres Publikums, was uns sicher weiterhelfen würde.“ Bleibt also nur zu hoffen, dass zahlreiche Zuschauer den Weg ins Josy-Barthel-Stadion finden werden, die Partie, aber auch die Fola-Spieler hätten es sicherlich verdient.