Saarlouis verteidigt den Pokal

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Schon seit 1987 läuft alljährlich über Ostern im Centre René Hartmann dieses vom HBD organisierte und über die Grenzen hinaus bekannte Turnier für U17-Handballspieler.

In seiner 26.-jährigen Geschichte ist dieses Turnier zu einem aussergewöhnlichen Ereignis herangewachsen und das war auch in diesem Jahr nicht anders. Man kann der Mannschaft um Präsident Lynn Spielmann nur gratulieren. Alljährlich über Ostern Hunderte von HBD Anhänger und Freunde zu mobilisieren um den Ablauf dieses Turniers so perfekt zu garantieren ist schon eine einmalige Leistung.

Schlussklassement:

1. HG Saarlouis (Deutschland)
2. Fivers WAT Margareten Wien(Österreich)
3. HB Düdelingen (Luxemburg)
4. SG Pilatus Handball (Schweiz)
5. HC Berchem (Luxemburg)
6. MSK Povazska Bystrica (Slowakei)
7. US Dunkerque
8. Celik Zenica (Bosnien)
9. HV KRAS/Volendamm (Holland)
10. KTSV Eupen (Belgien)

Auch wenn bei der diesjährigen Auflage eine Mannschaft, Suceava aus Rumänien, sich kurzfristig abmeldete und durch Berchem ersetzt werden musste. Der Dank des Organisators ging dann auch nach Berchem, die sich spontan bereit erklärten am Turnier teilzunehmen. Auch die Zuschauerresonanz liess sich sehen, so dass schlussendlich am Schlusstag über 800 Zuschauer den Begegnungen beiwohnten und die gewohnte familiäre Atmosphäre war erneut gegeben.

DJ Christian Welscher

Eine Bereicherung für das Turnier war sicherlich die Verpflichtung von DJ Christian Welscher (alias „Christian du coin“) der mit guter Musik die Zuschauer mitriss. Sportlich kann man vielleicht bedauern, dass besonders die Mannschaften aus Belgien und Holland etwas abfielen. Dies wurde aber kompensiert durch das hohe spielerische Niveau das besonders die sechs Erstklassierten auszeichnete. Namen wie Nikola Bylik und Boric Tanis aus Wien, Ron Delhees aus der Schweiz, David Meyer oder Michael Schulz aus Deutschland, sollte man sich merken denn diese Talente wird man über kurz oder lang auf den Spielbögen ausländischer Spitzenvereine wiederfinden.

Aber auch einige Luxemburger Talente konnten sich ins Rampenlicht stellen. Allen voran der Berchemer Tun Biel, die Düdelinger Fränk Hippert und Sascha Babrov, sowie Keeper Mika Herrmann, Sohn der Torwartikone Mike Herrmann. Von ihnen kann man sich so einiges erwarten.

Die Ausscheidungen

In zwei Gruppen von je 5 Teilnehmern wurden am Samstag die vier Halbfinalisten gesucht. In der Gruppe A hatte der HBD gegen die Bosnier aus Zenica einen guten Start und nach zwei weiteren Erfolgen gegen Volendam und Dunkerque, musste man. gegen die starken Schweizer von Pilatus Handball die einzige Niederlage in den Ausscheidungen einstecken. Damit belegte der HBD hinter Pilatus den zweiten Platz und hatte die Qualifikation fürs Halbfinale geschafft.

Berchem hatte in Gruppe B einen weitaus schwierigeren Start, sie waren chancenlos gegen Bystrica und die späteren Endspielteilnehmer Fivers Wien und Saarlouis. Mit dem Sieg gegen Eupen sicherten sich die Roeserbänner den 4. Gruppenplatz, eine Steigerung in den letzten Partien war aber unverkennbar. Erwartungsgemäss konnten sich Saarlouis und Fervers Wien in dieser Gruppe problemlos fürs Halbfinale qualifizierten.

Die Halbfinalen:

In den Halbfinalen um Platz 5-9 gewann Berchem klar gegen Zenica und Bystrico rang Dunkerque klar nieder, so dass Berchem gegen Bystrica um Platz 5/6 kämpfen durfte. Und sie bestätigten hier die Leistungssteigerung im Laufe des Turniers und nahmen Revanche für die Niederlage in den Ausscheidungen. Ein knapper aber verdienter Erfolg mit dem sie im Schlussklassement schlussendlich den ausgezeichneten fünften Platz einehmen konnten.

Der Einzug ins grosse Finale war hartumkämpft und die beiden Halbfinalspiele liessen keine Wünsche offen. Einen hervorragenden Eindruck hinterliessen die Österreicher von Fivers Margareten, gegen Pilatus Handball. 12:7 stand es schon zur Pause, doch die tapferen Schweizer gaben nie auf, konnten am Ende Wien, das seinen Vorsprung clever verwaltete, den Einzug ins Finale nicht verwehren.

Spannung pur

Überaus spannend ging es im zweiten Halbfinale zwischen dem HBD und dem Favoriten Saarlouis zu. Die Düdelinger zeigten hier wohl ihre beste Turnierleistung, legten los wie die Feurwehr, gingen mit 3:1 in Führung und bauten diesen bis zur Pause auf 14:11 aus.

Es roch nach einer Sensation. Eine Manndeckung auf den besten Düdelinger Fränk Hippert –der übrigens zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde- brachte dann aber schlussendlich die Wende. 10’ vor Schluss glichen die Saarländern erstmals aus und gingen sogar mit 18:17 in Führung. Der HBD kämpfte verbissen. In einer dramatischen Schlussphase unterlief Saarlouis, beim Stande von 22:23, 12 Sekunden vor Schluss einen Schrittfehler, doch die Hausherren vergeigten den Gegenstoss. Die Finalteilnahme war verpasst, trotzdem können die jungen Düdelinger stolz sein auf diese hervorragende Leistung.

Kleines Finale:

Im kleinen Finale schloss der HBD anfangs nahtlos an die gute Leistung vom Halbfinale an, dominierte im ersten Durchgang klar gegen Pilatus. Zur Pause beim Stande von 12:5 schien schon eine Vorentscheidung gefallen. Doch dann starteten die Schweitzer eine beachtliche Aufholjagd und der Gastgeber konnte sich bei Keeper Mika Herrman bedanken, der mit zahlreichen Paraden den Gegner auf Distanz hielt: Am Ende reichte es dann doch zum knappen Erfolg mit dem sich die Düdelinger den Platz auf dem Podium sicherten.

Das grosse Finale:

Das grosse Finale zwischen Titelverteidiger Saarlouis und Fivers Wien hielt durchaus was es versprach und lies keine Wünsche offen. Schnelles modernes Angriffsspiel und kompromisslose Abwehrarbeit beider Mannschaften, eine Partie jedenfalls von einem aussergewöhnlich hohen Niveau. Zur Pause führte Saarlouis mit 13:12 und auch nach dem Wechsel blieb es spannend. Mit zunehmder Spielzeit wurde die Partie immer hektischer und härter. Zu hart eigentlich für ein Spiel in einer Jugendkategorie. Als Keeper David Meyer – bester Torhüter des Turniers- mit sensationellen Paraden zur Höchstform auflief, konnten die Saarländer sich in der Schlussphase entscheidend absetzen und feierten einen vielumjubelten aber schlussendlich zu hohen 26:15 Erfolg.

Ihnen gelang also das Kunststück den Pokal zu verteidigen, was in in der 26. jährigen Turniergeschichte bisher nur einmal vorkam. „Ja, ich bin glücklich für meine Jungs, dass es uns gelang diesen Pokal zu verteidigen. Unser Sieg in 2011 war für uns eine riesige Überraschung, diesmal wollten wir ihn unbedingt. Und ich war im Vorfeld zuversichtlich da wir den besten Jahrgang im Südwesten Deutschlands haben. Für die Jungs ist es etwas Besonderes dieses hervorragend organisierte Turnier zu gewinnen.“ so der Trainer, kein geringerer als der Star und Kapitän ihrer Bundesliga-Mannschaft Danijel Grgic.

Zwei für alle Beteiligten wunderschöne Turniertage gingen zu Ende. Der Aufruf vom Hallensprecher Bob Claude gilt: „Vive den Youth-Cup 2013.“