/ Saarbrücken chancenlos gegen den BVB

(Tageblatt/Gerry Schmit)
Maurice Deville stand vor einem ausverkauften Ludwigsparkstadion (30.931 Zuschauer) in der Anfangs-Elf bei Saarbrücken: Der luxemburgische Nationalspieler agierte im offensiven Mittelfeld, spielte solide wie das ganze Team, hatte es aber schwer gegen die Dortmunder Übermacht. Deville humpelte bei seiner Auswechslung in der 63. ein wenig.
Der dreimalige Cup-Gewinner Dortmund hätte bis zur Pause mehr als nur den Kopfballtreffer durch Julian Schieber (19.) erzielen können. Der geschonte Torjäger Robert Lewandowski sah von der Ersatzbank aus, wie der Saarbrücker Marcel Ziemer dies bei seinem Pfostentreffer (37.) fast bestraft hätte. Jonas Hofmann (49.) stellte dann kurz nach dem Wechsel die Kräfteverhältnisse klar. Die Dortmunder, 2012 strahlender Finalsieger gegen den FC Bayern, stehen damit zum dritten Mal nacheinander im Viertelfinale.
Schalke 04
Schalke 04 hat sich unterdessen kräftig blamiert. Für den umstrittenen Trainer Jens Keller wird es in den nächsten sieben Tagen auf Schalke ernst. Für den 43-Jährigen, der mit einer Pokalpleite gegen Mainz 05 (1:2) seine Amtszeit vor knapp einem Jahr begonnen hatte, steht in den nächsten Tagen vermutlich seine Zukunft auf dem Spiel. In der Bundesliga könnte der Qualifikationsplatz zur Champions League bei einer Niederlage am Samstag beim direkten Konkurrenten Borussia Mönchengladbach in die Ferne rücken. Vier Tage später muss Schalke gegen den FC Basel gewinnen, um nicht schon nach der Gruppenphase aus der Königsklasse auszuscheiden.
Die Schalker boten gegen die schlechteste Defensive der Liga einmal mehr in dieser Saison eine blutleere Vorstellung. Kai Herdling (21.), Kevin Volland (32.) und Roberto Firmino (35.) nutzten jeweils Schalker Patzer zu Toren. Hoffenheim zog zum vierten Mal in fünf Jahren ins Viertelfinale ein. Jefferson Farfan gelang nur noch das 1:3 (67.).
Kaiserslautern weiter
Der 1. FC Kaiserslautern hat zum ersten Mal seit drei Jahren wieder das Viertelfinale im DFB-Pokal erreicht. Der Pokalsieger von 1990 und 1996 verlängerte mit dem souveränen 3:0 (2:0)-Erfolg die Krise des Zweitliga-Rivalen 1. FC Union Berlin, der seit dem 27. Oktober keinen Sieg mehr einfahren konnte. Die Pfälzer dürfen sich nun über Zusatzeinnahmen von rund einer Million Euro freuen. Die Tore für die in allen Belangen überlegenen Pfälzer erzielten in der mit 21.717 Zuschauern seit Wochen ausverkauften Partie Willi Orban (18.), Simon Zoller (45.) und Marcel Gaus (84.).
Der HSV setzte sich am Dienstag mit viel Mühe 2:1 (1:0) gegen Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Köln durch. Damit stehen die Hanseaten erstmals seit fünf Jahren wieder im Viertelfinale.
Mittwoch
Zwei Zweitligisten und sechs Bundesliga-Vertreter: Da scheinen die Chancen der auswärts antretenden Pokal-Außenseiter Ingolstadt und Sandhausen im zweiten Teil des Achtelfinals heute nur gering zu sein. Und auch in den Erstligaduellen gibt es wegen der Tabellensituation eindeutige Favoriten.
Eigentlich sind die Fußballer aus Sandhausen und Ingolstadt zutiefst zu bedauern. Da stehen sie schon unter den besten 16 des DFB-Pokals – doch das Los meinte es nicht gut mit den Zweitligisten. Beide müssen heute auswärts ran: Der FC Ingolstadt beim Erstliga-Sechsten in Wolfsburg, der SV Sandhausen beim Bundesliga-15. in Frankfurt.
Coach Alois Schwartz, Hasenhüttls Kollege aus Sandhausen, strahlt vor dem Auftritt bei der Eintracht dezenten Optimismus aus: „Wir fahren nicht chancenlos nach Frankfurt.“ Zwei Liga-Erfolge nacheinander und Platz acht ließen das Selbstvertrauen des in der Vorsaison sportlich abgestiegenen Vereins aus der Nähe von Heidelberg wachsen.
Einnahmen in Höhe von mindestens 540.000 Euro aus den TV- und Vermarktungserlösen sind Sandhausen und Ingolstadt sicher. Noch mehr erlöst der FC Augsburg, weil das Spiel gegen den Triplegewinner Bayern München live in der ARD übertragen wird.
FCA-Mittelfeldmann Daniel Baier glaubt gegen den Champions-League-Sieger (20.30 Uhr/ARD) an das, was erstaunen würde: Er wolle „ins Endspiel nach Berlin. Warum sollte uns die Sensation nicht gelingen? Wenn wir nicht an einen Sieg glauben, sparen wir uns die Kräfte lieber und fahren gleich nach Hamburg zu unserem nächsten Auswärtsspiel.“Angesichts der fußballerischen Fähigkeiten des Rekord-Cupsiegers und Titelverteidigers (16 Siege im DFB-Pokal) sei Augsburg krasser Außenseiter, weiß Baier. Ihm macht Mut, dass Pep Guardiola wohl auf Franck Ribéry und sicher auf Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger verzichten muss. Da mahnte auch Bayern-Torwart Manuel Neuer zur Vorsicht: „Die Augsburger haben das Spiel des Jahres vor der Brust, die wollen uns ärgern.“Auf Ribérys Einsatz darf Guardiola hoffen. „Es geht ihm viel besser. Wir werden aber noch das letzte Training abwarten und dann entscheiden“, sagte der Spanier. Ribéry hatte vor zwei Wochen einen Rippenanbruch erlitten und seither gefehlt. Guardiola betonte zudem den Reiz des Cupwettbewerbs: „Mit einem Spiel ist es passiert. Ich mag Knock-Out-Spiele.“ Die Partie am Mittwoch bezeichnete er als das „wichtigste Spiel bis zur Winterpause“ – trotz Champions League und Club-WM.Für Leverkusen beginnt in Freiburg eine richtungweisende Woche in drei Wettbewerben. Dabei geht es um Millionen. Dass alle drei Partien auswärts stattfinden, macht es nicht einfacher. Nach dem Pokal folgt am Samstag der Erstliga-Hit in Dortmund, drei Tage später steht das Königsklasse-“Finale“ um den Achtelfinaleinzug in San Sebastian an.Doch zunächst gilt alle Konzentration der Begegnung in Freiburg. „Wir wollen im Pokal überwintern“, sagte Bayer-Profi Gonzalo Castro. Der einstige Freiburger Ömer Toprak erwartet einen heißen Fight. „Das wird eine richtig gute Atmosphäre und wird den Gegner nach vorne peitschen. Da müssen wir dagegen halten“, sagte der Leverkusener Abwehrspieler dem „Express“ (Dienstag).
Die Resultate
DFB-Pokal, Achtelfinale (am Dienstag): 1. FC Union Berlin – 1. FC Kaiserslautern 0:3 (0:2), Hamburger SV – 1. FC Köln 2:1 (1:0), FC Schalke 04 – 1899 Hoffenheim 1:3 (0:3), 1. FC Saarbrücken – Borussia Dortmund 0:2 (0:1)
Mittwoch: SC Freiburg – Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg – FC Ingolstadt 04, Eintracht Frankfurt – SV Sandhausen, FC Augsburg – Bayern München
Viertelfinale: 11./12. Februar
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