Rugby-Weltmeisterschaft in Japan: So viele Favoriten wie nie

Rugby-Weltmeisterschaft in Japan: So viele Favoriten wie nie

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Am Freitag beginnt in Japan die 15er-Rugby-WM. Sie gilt weltweit als drittgrößtes Sport-Event nach den Olympischen Spielen und den Fußball-Weltmeisterschaften.

Mitten in den Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele im Sommer 2020 in Tokio ist Japan in den kommenden sechs Wochen Gastgeber der 9. Rugby-Weltmeisterschaft. Zum ersten Mal findet dieses WM-Championat in Asien statt: Angeführt von Titelverteidiger Neuseeland kämpfen 20 Teams an zwölf Sportstätten in 48 Spielen um die WM-Krone – Deutschland allerdings hat die Qualifikation nicht überstanden und ist damit erneut nicht dabei.

Wer sind die Favoriten?

Der Ausgang dieses WM-Turniers gilt als so offen wie noch nie. Titelverteidiger Neuseeland peilt seinen dritten WM-Triumph in Serie an, wackelte zuletzt aber. Das liegt auch daran, dass gleich mehrere Leistungsträger, darunter in Kapitän Richie McCaw und Dan Carter die wohl besten Akteure in der Geschichte der All Blacks, in Japan nicht mehr dabei sind. Australien, Südafrika sowie Wales und Irland, die beide zuletzt nacheinander erstmals an die Spitze der Weltrangliste geklettert sind, gelten als die aussichtsreichsten Konkurrenten.

Das Ajinomoto-Stadion befindet sich in Tokio (Foto: AFP/Franck Fife)

Warum dauert das Turnier so lange?

20 Mannschaften treten bei der WM in zwölf japanischen Städten zum Kampf um den Webb Ellis Cup an. Allein die Vorrundenspiele in den vier Fünfer-Gruppen ziehen sich von Freitag bis zum 13. Oktober hin. Nach dem Viertelfinale (19./20. Oktober), das die jeweiligen besten zwei Teams jeder Gruppe erreichen, erhalten die erfolgreichen Teams in der kraftraubenden Sportart bis zum Halbfinale (26./27. Oktober) und den Final-Begegnungen (1./2. November) längere Pausen. Gespielt wird die WM dann immer lediglich an den jeweiligen Wochenenden.

Welche Bedeutung hat das Turnier für das Gastgeberland?

Das Mega-Event ist für die Organisatoren ein Probelauf für die Olympischen Spiele 2020, die knapp ein Dreivierteljahr später in Tokio anstehen. Für den Rugby-Sport hat Japans 34:32-Triumph über Südafrika bei der WM 2015 in England einen Boom ausgelöst, auch wenn das Team damals noch früh ausschied. „Wir wollen ins Viertelfinale“, betonte der gebürtige Neuseeländer Jamie Joseph, der das Team seit 2016 trainiert. Dass die Erwartungen an den Gastgeber gestiegen sind, zeigt dies: Alle Spiele der Japan-Gruppe sind nahezu ausverkauft.

Die Japaner sind bereit für das Mega-Event (Foto: AFP/Charly Triballeau)

Welche Bedeutung hat die WM im Weltsport?

Die Rugby-WM wird seit 1987 im Vierjahresrhythmus ausgerichtet und gilt als eine der beliebtesten Sport-Veranstaltungen der Welt. Über den Globus verteilt wird das WM-Turnier vom Dachverband World Rugby als das drittgrößte Sport-Event nach den Olympischen Spielen und den Fußball-Weltmeisterschaften vermarktet. Und da das fernöstliche Inselreich WM-Neuland ist, könnten – nicht nur dank des dortigen Rugby-Booms – die Rekorde purzeln. Allein der wirtschaftliche Effekt der WM-Veranstaltung wird auf rund vier Milliarden Dollar taxiert.