Damen„Rote Löwinnen“ kassieren knappe Testspiel-Niederlage gegen Litauen

Damen / „Rote Löwinnen“ kassieren knappe Testspiel-Niederlage gegen Litauen
Nach dem Anschlusstreffer von Amy Thompson (l.) keimte kurz wieder etwas Hoffnung auf Foto: Albert Krier

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Für den letzten internationalen Auftritt des Jahres stand den FLF-Frauen eine auf dem Papier etwas stärkere Nation gegenüber. Die knappe 2:3-Niederlage, die gegen Litauen am Ende zu Buche stand, war allerdings vermeidbar. Trotzdem dürfte Nationaltrainer Dan Santos auch ein paar positive Erkenntnisse aus diesem Duell gezogen haben – beispielsweise aufgrund der Darbietung einer hoffnungsvollen Nachwuchsspielerin sowie des soliden Auftritts einer Rückkehrerin. 

Für den letzten internationalen Test des Jahres stand bei FLF-Coach Dan Santos die Zukunft im Fokus: Im Hinblick auf die allererste Nations-League-Kampagne im kommenden Herbst wurden neue Optionen und Personal ausprobiert. Von null auf Startelf ging es daher auch für die Junglinster-Verteidigerin Eva Fernandes, die bei ihrer ersten Nominierung gleich von Anfang an ran durfte. Die 15-jährige Leila Schmit saß zunächst auf der Bank.  

Dass ein Generationswechsel ansteht, bewiesen auch die Ehrungen von vier Nationalspielerinnen, die am Sonntagabend in Rümelingen offiziell verabschiedet wurden: Noémie Tiberi, Catherine Havé, Martine Schon und Noémie Raths haben allesamt ihren Rücktritt im FLF-Dress angekündigt. Dass man im Gegenzug auch mit 27 noch eine Chance bekommt, bewies Andreia Machado. Die Innenverteidigerin bestritt ihr 13. Länderspiel nach einer längeren Verletzungspause. Probleme, sich zurechtzufinden, hatte sie zwar nicht – dennoch begann das Spiel denkbar schlecht für die Hausherrinnen. 

Nach einer kurz ausgeführten Ecke wurde Lazdauskaite in Höhe des ersten Pfostens angespielt. Die Stürmerin hatte viel Freiraum und konnte aus der Drehung das 1:0 erzielen (15.). Nicht einmal vier Minuten später leistete sich die FLF-Verteidigung 25 Meter vor dem Tor einen überflüssigen Ballverlust. Wieder war es Lazdauskaite, die sich alleine in Richtung Tor aufgemacht hatte. Weder Schlimé noch Dos Santos konnten die Bahn des Torschusses beeinflussen, sodass der Ball im Netz landete.

Die „Roten Löwinnen“ waren nach diesem 0:2 gefordert – und so entwickelte sich die beste Phase der Spielerinnen von Dan Santos. Erst scheiterte Thompson (23.), danach musste die litauische Keeperin einen weiten Estevez-Ball zur Ecke lenken (24.). Bei der zweiten Ecke flog der Ball von Miller drüber (26.). Die Drangphase hielt an, denn einen strammen Schuss von Dos Santos fischte Seskute aus dem Winkel. Es sah aus, als wollte der Ball nicht ins Tor: Lavinas bediente Thompson auf dem Tablett, doch diese verstolperte das Leder direkt vor der Linie (27.). Der überfällige Anschlusstreffer gelang der Mamer Topscorerin Thompson in der 31.: Ein weiter Abstoß von Schlimé landete nach hartem Kampf bei Jorge, die über die rechte Bahn Dampf machte. Thompson kam durch die Mitte angestürmt und konnte die maßgerechte Flanke im Lauf annehmen und einnetzen. 

Vermeidbar war der nächste Treffer der Litauerinnen. Die Mauer der „Roten Löwinnen“ verhinderte den Freistoß von Sabatauskaite (34.) nicht. Nach diesem Tor hatten die Luxemburgerinnen Probleme, sich wieder zurechtzufinden. Die Konzentrationsschwächen und überhasteten Entscheidungen häuften sich, ohne dass der Gegner noch einmal Profit daraus schlagen konnte.

Die Kabinenansprache dürfte gewirkt haben, denn die Spielerinnen in Hellblau wirkten gewillt, das Ruder herumzureißen. Nach einer Estevez-Ecke in der 48. stand Kapitänin Miller in Höhe des zweiten Pfostens goldrichtig, um auf 2:3 zu verkürzen. Die Freude war aber nur von kurzer Dauer. Erst kratzte Kremer noch einen Ball von der Linie, warf eine Gegenspielerin dann aber mit beiden Armen um. Den logischen Elfmeter donnerte Lazdauskaite an den Pfosten, sodass dieser Fehler ohne Konsequenzen blieb.

Zur Spielstunde durfte dann auch Leticia Mateus (Junglinster) ihr Debüt feiern. Richtig Spielfluss kam aber nicht auf, denn der Betreuer der Litauerinnen legte zu diesem Zeitpunkt die meisten Kilometer hin. Würde die junge Leila Schmit die Wende herbeiführen? In der 69. betrat die Spielerin aus Merl den Rümelinger Platz. Es war zunächst aber Thompson, deren Kopfball das Ziel knapp verfehlte (74.). Danach hielt Schmit mit einem strammen Schuss aus zweiter Reihe drauf. Obschon die Luxemburgerinnen in der Schlussphase alles nach vorne warfen – mit u.a. einem Pfostenschuss von Dos Santos –, blieb ihnen der Ausgleich verwehrt. 

Statistik

Luxemburg: Schlimé – Dos Santos, Kremer, Machado (75. Albert), Fernandes (60. Mateus) – Estevez, Miller – Jorge (75. Dervisevic), Lavinas (69. Schmit), Thompson – Lourenco (60. Becker)
Litauen: Seskute – Zizyte, Liuzinaite, Bernotaite, Valikoniene (46. Rogaciova) – Mikutaite – Petraviciene, Supelyzte (77. Galkina), Sabatauskaite, Sarkanaite (61. Griksaite) – Lazdauskaite
Schiedsrichterinnen: Mededovic – Jovanovic, Stojanac (alle SRB)
Gelbe Karten: Miller – Supelyzte, Sabatauskaite, Lazdauskaite
Torfolge: 0:1, 0:2 Lazdauskaite (15., 19.), 1:2 Thompson (31.), 1:3 Sabatauskaite (34.), 2:3 Miller (48.)
Beste Spielerinnen: Machado, Thompson – Lazdauskaite, Sabatauskaite
Zuschauer: 372 

Trainerstimme

Dan Santos (Luxemburg): „In der ersten Hälfte waren wir nicht drin. Wir gingen nicht konsequent in die Zweikämpfe, es war eher ein Freundschaftsspiel. Das haben wir nach der Pause geändert. Ab da stand nur noch eine Mannschaft auf dem Platz, das waren wir. Hätten wir uns gleich so präsentiert, hätten wir gewonnen. Ich verliere nicht gerne, aber wir haben das richtige Gesicht nach der Pause gezeigt. Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung der neuen Spielerinnen. Andreia Machado hätte eigentlich nicht beginnen sollen, hat aber eine sehr gute Woche hinter sich. Für ihren ersten internationalen Auftritt nach über zwei Jahren war das sehr ordentlich.“