„Rot oder tot“

„Rot oder tot“
(dpa)

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Ein geschmackloses Enthauptungsplakats im belgischen Fußball hat ein juristische Nachspiel. Die Justiz ermittelt gegen Fans von Standard Lüttich.

Die verantwortlichen Anhänger von Standard Lüttich, die am Sonntag im Duell gegen Rekordmeister RSC Anderlecht (2:0) einen Henker mit dem abgetrennten Kopf des zum Erzrivalen gewechselten Nationalspielers Steven Defour gezeigt haben, müssen mit Stadionverboten und hohen Geldstrafen rechnen. Das teilte das belgische Innenministerium am Montag mit.

„Das Gesetz ist glasklar: Es sieht schwere Strafen für diese Art von Taten vor, die Hersteller des Banners können mit Geldstrafen von 250 bis 5000 Euro belegt werden und ein Stadionverbot von drei Monaten bis zu fünf Jahren erhalten“, sagte Sprecherin Ann Cossement der Zeitung Sudpresse. Laut Medien stammte das Banner von einer der zwei Ultra-Vereinigungen Standards, Ultras Inferno 96 oder Publik Hysterik. Dem Verein, der das etwa 30 mal 15 Meter große Banner mit der Aufschrift „Red or Dead“ („Rot oder tot“) nicht nur ins Stadion ließ, sondern via Twitter sogar noch ein Foto verbreitete, hat vorerst wohl keine Konsequenzen zu befürchten.

Vertrauensbruch

Der 26-jährige Defour kommentierte den Vorfall nur indirekt. Vielmehr entschuldigte er sich via Instagram für seinen Platzverweis, nachdem er in einer Frustreaktion in der zweiten Hälfte den Ball in die Zuschauerränge geschossen und dafür seine zweite Gelbe Karte im Spiel gesehen hatte.

Der belgische Verein Standard Lüttich hat sich von einem Enthauptungsplakat seiner Anhänger inzwischen distanziert. Wie der Club am Montag auf seiner Homepage mitteilte, sei die Plakat-Aktion gegen den ehemaligen Standard-Profi Steven Defour beim Topspiel der belgischen Fußball-Liga am Sonntag gegen den RSC Anderlecht (2:0) ein großer Vertrauensbruch.

„Wir haben deshalb alle Maßnahmen getroffen, die notwendig erscheinen, um die Schuldigen zu bestrafen und so etwas in Zukunft zu verhindern“, hieß es in der Erklärung.