Rooney sinnt auf Rehabilitation

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Wayne Rooney hat sich fürs Halbfinal-Hinspiel auf Schalke viel vorgenommen: Der Star von Manchester United kehrt an den Ort seines größten Traumas zurück.

Die Red Devils sind trotz der Negativbilanz gegen deutsche Mannschaften in der K.o.-Phase zuversichtlich.

Im Überblick

Champions League:
Halbfinal-Hinspiele:

Dienstag um 20.45 Uhr:

Schalke – Manchester United

Mittwoch um 20.45 Uhr:

Real Madrid – FC Barcelona

Rückspiele:

Am 3. und 4. Mai

Finale:
am 28. Mai in London

Wayne Rooneys Eskapaden sind fast schon legendär. An sein Trauma von Gelsenkirchen erinnert sich der Superstar von Manchester United nur höchst ungern. Vor dem Halbfinal-Hinspiel in der Champions League am Dienstag beim FC Schalke 04 ließ die englische Presse Rooneys Rüpel-Image wieder aufleben. Ganz England ist gespannt, ob dem ManU-Stürmer bei der „Rückkehr an den Ort seiner WM-Schande“ (Daily Mail) die verspätete Rehabilitation gelingt.

Vor knapp fünf Jahren war Rooney nach dem Schlusspfiff in der Veltins-Arena von zwei Sicherheitsleuten des englischen Verbandes wie ein Krimineller abgeführt worden.

Der Hoffnungsträger hatte sein Land mit einem unbeherrschten Tritt in den Unterleib von Portugals Ricardo Carvalho beim WM-Viertelfinal-Aus im Stich gelassen. Vor der Dienstreise nach Gelsenkirchen hielt sich der Vordenker der ManU-Offensive mit markanten Sprüchen zurück. Dafür lobte sein Trainer Sir Alex Ferguson: „Wayne spielt derzeit sehr gut.“

Wichtiger Spieler

Bei United, das nach dem 1:0-Sieg gegen Everton die Meisterschaft fast schon für sich entschieden hat, weiß man um seine große Bedeutung für die Mannschaft. Es war kein Zufall, dass Fergusons Team im vergangenen Jahr nach Rooneys Knöchelverletzung im Champions-League-Viertelfinale gegen Bayern München alle Titelchancen verspielte.

Und es ist erst recht kein Zufall, dass Uniteds beachtliche Form in den vergangenen Wochen mit Rooneys persönlicher Renaissance zusammenfiel. Er hat als zweite Spitze hinter dem enorm schnellen Mexikaner Javier Hernández seine alte Leistungsstärke wiederentdeckt; gegen Everton brillierte er eine halbe Stunde lang sogar als Spielmacher im zentralen Mittelfeld. „Es ist schön, ihn in solcher Spiellaune zu sehen. Das macht ihn so gefährlich.“

Gefährlich kann aber auch sein, den in auf der Insel so gut wie unbekannten Gegner Schalke 04 zu unterschätzen. Uniteds Bilanz gegen Bundesliga-Clubs in den Champions-League-K.o-Runden ist abgesehen vom 2:1-Finalsieg gegen Bayern München im Mai 1999 auffallend schlecht. In vier Begegnungen (gegen Dortmund, Leverkusen und zweimal gegen Bayern) schied Englands Rekordmeister viermal aus. „Wir müssen aufpassen, denn deutsche Mannschaften zeichnen sich immer durch große Widerstandskraft und großen Willen aus, das wird am Dienstag nicht anders sein“, sagte der 69 Jahre alte Ferguson. „Wir sind aber erfahrener als vor ein paar Jahren und unsere Bilanz in Auswärtsspielen ist hervorragend.“

In der Tat verlor United von den vergangenen 22 Europapokalspielen auf fremdem Platz nur eine einzige Partie. Das war vor gut zwölf Monaten beim 1:2 in München. Ferguson warnte vor Schalkes Torjäger („Raúl ist Raúl, wir müssen im letzten Drittel des Spielfelds aufpassen“), zeigte sich jedoch insgesamt gewohnt optimistisch:
„Bis auf Owen Hargreaves und Darren Fletcher sind alle Mann fit, und wir sind gut drauf. Ich genieße diese kritische Phase in der Saison, wenn die großen Spiele nicht abreißen und man kaum Zeit hat, sich zwischendurch zu erholen.“

Auch den verletzungsbedingten Last-Minute-Ausfall des Bulgaren Dimitar Berbatow kann „Fergie“ gut verkraften. Die elf Profis seiner designierten Startformation können zusammen mehr als 600 Länderspiele aufweisen.