Ringen: Etogo, Lopes und Pitou überragen

Ringen: Etogo, Lopes und Pitou überragen
(Tageblatt/Jerry Gerard)

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Erstmals seit 13 Jahren fanden in Luxemburg wieder Einzelmeisterschaften in der olympischen Sportart Ringen statt. Sie wurden am Wochenende im Schul- und Sportkomplex in der Straßburger Straße in Luxemburg-Gare ausgetragen.

Trotz Startschwierigkeiten konnten die individuellen Meisterschaften im Ringen mit guten Ergebnissen hervorstechen. Die treibende Kraft dieser Meisterschaften, Joseph Etogo, sollte dann auch in beiden Stilarten, dem Freistil und dem griechisch-römischen, seine Klasse beweisen. Mit 37 Lenzen hat er noch eine feine Technik, den Armzug und die Haltegriffe beherrscht er perfekt. Etogo vom Verein „Force Lutte Luxembourg“ als Organisator, Betreuer und Athlet hatte alle Hände voll zu tun.

Stichwort

Ringen („Lutte“) ist ein Kampf- und Kraftsport. Der ganze Körper wird eingesetzt, Hilfsmittel gibt es keine. Die Sportart gehörte bereits zu den olympischen Spielen der Antike.

Der nationale Verband heißt FLHLP: „Fédération Luxembourgeoise d’Haltérophilie, de Lutte et de Powerlifting“. Gewichtheben, Ringen und Powerlifting sind demnach unter einem Dach vereint.

In den letzten Jahren stand v.a. das Powerlifting im Fokus, nicht zuletzt dank dem Weltklasse-Athleten Anibal Coimbra. Dem Weltverband der Powerlifter (IPF) steht übrigens in der Person von Gast Parage ein Luxemburger vor.

Internet: www.flhlp.lu; „Force Lutte Luxembourg“ auf Facebook.

Bei einem stark applaudierenden Publikum und viel Einsatz war dieser Neustart im Ringen eine Werbung für den Sport. Der nationale Verband FLHLP („Fédération Luxembourgeoise d’Haltérophilie, de Lutte et de Powerlifting“) kann sich nur beglückwünschen, solch einen einsatzfreudigen Partner im Boot zu haben.

Auch Damen seit 2004 olympisch

Das Frauenringen kam ebenfalls nicht zu kurz. Seit 2004 sind auch die Damen olympisch, und unter der Obhut von Trainer Etogo konnte die talentierte Eliane Varela ihr Können beweisen. Sie gewann in der Klasse bis 63 Kilogramm die Silbermedaille. Hier setzte sich Barros Lopes durch, die Bronzemedaille holte sich Mogamed Sultanev. In der Klasse bis 69 kg war Etogo unantastbar. Es gibt international nur wenige Ringer, die in beiden Stilarten gleichstark sind. In dieser Klasse gewann Eugenio Calsimiglia Silber, während Logan De Melo Dias den dritten Rang belegte. In der Klasse über 87 Kilogramm war gegen Tamen Pitou kein Kraut gewachsen, die Schulterwürfe waren von bester Qualität.

Die Athleten müssen nun weiter unterstützt werden und Wettkampfpraxis erhalten. Internationale Vereine im nahen Saarland und Lothringen wären ideale Partner, um das Erlernte auf der Matte zu demonstrieren. Und nach der geglückten „Wiederbelebung“: Warum nicht auch mal einen Wettkampf in der einstigen Ringerhochburg Neudorf organisieren?