Red Bull dominiert

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Auch ein Dämpfer für Weltmeister Vettel kann die Dominanz von Red Bull in der Formel1 nicht brechen. Vettel-Kollege Webber startet in Barcelona von der Pole Position und hat den Sieg fest im Visier.

Sebastian Vettel mochte seine Enttäuschung nach dem Ende seiner Superserie nicht verbergen. Ausgerechnet Red-Bull-Stallrivale Mark Webber stoppte den Formel1-Weltmeister beim Reifenpoker in Barcelona auf der Fahrt zur insgesamt sechsten Pole Position nacheinander. „Die Rund‘ hat mich jetzt nicht vom Hocker gehaue'“, bekannte der Heppenheimer im breiten Hessisch nach der Qualifikation zum Großen Preis von Spanien am Samstag. Zwei Zehntelsekunden fehlten dem zweitplatzierten Champion aus Heppenheim auf Webber, der nun beste Siegchancen beim fünften Saisonlauf am Sonntag (14.00 Uhr/Sky und RTL) hat.

Zuletzt gewann in Barcelona zehnmal in Serie der Pole-Mann. „Ich will den Sieg“, verkündete Webber, der bereits 2010 in Barcelona gewonnen hatte, entsprechend selbstbewusst. Der Australier kam zuletzt immer besser in Form und schlug nun zum ersten Mal seit Vettels Titelgewinn seinem Teamgefährten ein Schnippchen. „Ich will nicht arrogant klingen, aber es war klar, dass entweder Sebastian oder ich uns die Pole holen“, tönte Webber.

Red Bull in eigener Liga

Tatsächlich fährt Red Bull weiter in einer eigenen Liga. Der Dritte Lewis Hamilton (McLaren) hatte bereits knapp eine Sekunde Rückstand auf Webber. Lediglich das erneut nicht funktionierende Energierückgewinnungssystem KERS bremste Vettel. „Ja, wir arbeiten sehr am KERS und nein, ich habe es nicht genutzt“, verriet Vettel etwas genervt.

Trotz des weiter großen Rückstands auf die Spitze ist von Ernüchterung bei Mercedes keine Spur. Rekord-Weltmeister Michael Schumacher, der im letzten Abschnitt auf eine gezeitete Runde verzichtete, wurde lediglich Zehnter. „Wir hatten ein Ausfall von unserem KERS-System, das aus irgendwelchen Gründen nicht mehr vorhanden war. Deshalb hatten wir entschieden, nicht mehr rauszufahren. So haben wir freie Reifenwahl, das ist hilfreich für morgen“, sagte Schumacher.

Überraschender Alonso

Nach den bisherigen Trainingseindrücken durchaus überraschend platzierte sich Lokalmatador Fernando Alonso (Ferrari) noch vor den Silberpfeilen auf Platz vier. Der Spanier darf damit wie Hamilton aus der zweiten Reihe starten. Jenson Button (McLaren) wurde Fünfter, Witali Petrow (Lotus Renault) Sechster.

Für die spektakulärste Szene sorgte Petrows Teamkollege Nick Heidfeld. In seiner sechsten Runde beim Abschlusstraining am Vormittag fing Heidfelds Bolide plötzlich Feuer, weil offensichtlich Öl oder Benzin in den Auspuff gelangte. „Ich hatte keine Angst, aber ich wollte schon schnell rauskommen“, sagte Heidfeld. Der routinierte 34-Jährige steuerte seinen Boliden geistesgegenwärtig neben die Strecke und stieg unverletzt aus.

Heidfelds Pech

Trotz größter Bemühungen der Mechaniker wurde der schwer beschädigte Rennwagen jedoch nicht rechtzeitig zum Qualifying fertig. Die Folge: Der nach Vettel als Siebter bislang zweitbeste Deutsche in der Gesamtwertung muss am Sonntag vom letzten Platz aus starten.

Adrian Sutil (Force India) belegte hinter seinem Teamkollegen Paul di Resta lediglich den 17. Platz. „Sehr enttäuschend. Es war ein großes Update geplant, aber es hat nicht funktioniert. Das Auto ist eher ein bisschen langsamer geworden“, sagte der Gräfelfinger.