Die Erleichterung nach dem Rennen war Noa Berton deutlich anzumerken. Nach einer komplizierten Saison, in der er es mit Krankheit und Verletzung zu tun hatte, durfte er sich am Sonntag in Mamer das Landesmeistertrikot überstreifen. „Ich bin einfach froh, es geschafft zu haben“, sagte der Fahrer des CT Atertdaul. „Ich habe mich letzte Woche etwas krank gefühlt. Es ist einfach toll.“ Berton plagten jedoch auch Schmerzen im Fußgelenk. Vergangene Woche war ihm ein Konkurrent beim Weltcup-Rennen in Zonhoven mit den Spikes in den Fuß gesprungen. 

Vor allem mental war es für den Nachwuchsmann also keine leichte Aufgabe. Gleich zu Beginn verfolgte der 18-Jährige den Plan, eine Lücke zu seinen Hauptkonkurrenten Fynn Ury und Rick Meylender zu reißen. „Ich wusste, dass wenn ich einen kleinen Fehler mache, die anderen direkt zurückkommen würden“, sagte Berton. In der ersten Runde verschaffte er sich einen Vorsprung, stürzte dann in einer 180-Grad-Kurve. „Sie waren dann auf etwa zwei Sekunden wieder hinter mir dran. Für mich ging es darum, mental ruhig zu bleiben und eine saubere Linie zu fahren.“ 

Berton schaffte es, seinen Plan durchzuziehen, und jubelte über seinen ersten Cyclocross-Landesmeistertitel bei den Junioren. Mit 25 Sekunden Rückstand wurde sein Teamkollege Fynn Ury Zweiter, Dritter wurde Rick Meylender mit 1:15 Minuten Rückstand. Für den CT Atertdaul bedeutete dies also einen Doppelsieg. „Besser geht es nicht“, resümierte CT-Atertdaul-Präsident Yves Bettendorff. „Ich muss ein ganz großes Kompliment an unsere Jugend aussprechen. Sie trainieren jede Woche hart nach der Schule – bei Wind und Wetter.“ 

Bettendorff fand auch für den neuen Landesmeister lobende Worte. „Noa hat eine Verletzung in Belgien erlitten, die ihn im Charakter stärker macht. So etwas bereitet ihn auf die Zukunft vor. Je höher er in der Alterskategorie steigt, desto schwieriger werden die Kämpfe. Er hat heute mit Schmerzen im Fuß gezeigt, was in ihm steckt.“ 

Für Bettendorff war der Titel von Berton nach dem Sieg von Yannis Lang (Débutants) und Lena Lallemang (Débutantes) bereits der dritte an diesem Sonntag. „Im ganzen Klub herrscht einfach eine gute Atmosphäre und das wirkt sich auf die sportlichen Leistungen aus. Wir sind sehr stolz auf unsere Jugend.“ Der erst 2016 gegründete Klub hat in wenigen Jahren bereits große Fortschritte gemacht. „Die Nachwuchsarbeit ist unser Steckenpferd.  2016 haben wir uns das Ziel gesetzt, die Jugend im Radsport weiterzuentwickeln. Dass es so schnell so gut laufen würde, hätten wir nicht gedacht.“ Über 110 Lizenzen weist der Klub aus dem Westen des Landes auf – 80 Prozent davon seien Nachwuchslizenzen, erklärte Bettendorff.