/ Majerus reist ohne Druck zur Cyclocross-WM
Christine Majerus startet am Samstag bei der Cyclocross-Weltmeisterschaft in Valkenburg (NED). Im Vergleich zum Vorjahr ist der Druck wesentlich geringer. Die 30-Jährige lässt das Rennen einfach auf sich zukommen. Doch auch so ist eine Top-Platzierung durchaus möglich.
Ende 2016, Anfang 2017 war Christine Majerus voll fokussiert. Gleich nach der Straßensaison begann die Vorbereitung auf die Heim-Weltmeisterschaft in Beles. Der Erwartungsdruck, der auf der Sportsoldatin lastete, war enorm. Sie hielt ihm stand und überzeugte mit Platz 7. Ende 2017, Anfang 2018 ist die Situation eine andere. Zwar bereitet sich Majerus wieder auf die Cyclocross-WM vor, allerdings ohne diesen enormen Druck und mit einer etwas weniger intensiven Vorbereitung. An den letzten Resultaten kann man allerdings keinen Unterschied feststellen. Die Bedingungen scheinen erneut äußerst günstig für Majerus, die zudem einen sehr befreiten Eindruck macht und einfach Spaß daran zu haben scheint, ihrer Herzensangelegenheit, dem Cyclocross, nachgehen zu können.
Am Samstag steht die Cyclocross-WM in Valkenburg an. Mit welchen Gefühl gehst du das wichtigste Rennen der Querfeldein-Saison an?
Christine Majerus: Nach den letzten Rennen reise ich mit einem positiven Gefühl in die Niederlande. Zuletzt lief es recht gut, vor allem wenn man bedenkt, dass der November und Dezember nicht unbedingt optimal verlaufen sind. Dass ich bei den letzten beiden Weltcup-Rennen lange Zeit um Platz 4 gekämpft habe, stimmt mich optimistisch.
Bei diesen zwei letzten Weltcups bist du auf Platz 5 bzw. 7 gelandet. Hattest du mit einem solchen Abschneiden gerechnet?
Zum Teil kam es überraschend, eben weil der Dezember und November nicht so optimal verlaufen waren. Doch auch da waren meine Leistungen im Training bereits recht ordentlich, aber irgendwie habe ich das nicht auf die Rennen übertragen können. Es hat diese Saison halt ein wenig gedauert, bis ich den Rhythmus gefunden habe. Mein 7. Platz in Hoogerheide hat mich sehr gefreut, denn es ist eine schnelle Strecke, die mir normalerweise nicht so sehr liegt.
Dieses Jahr kommt es, wie es eben kommt. Ich mache mir keinen Druck
Wie siehst du die Leistungsdichte bei den Damen?
Das Feld liegt sehr eng beieinander. Die Saison bei den Damen war ohne Zweifel spannender als bei den Herren, es gab viele verschiedene Siegerinnen. Die Leistungsdichte ist so extrem, dass Kleinigkeiten den Ausschlag geben, ob du am Ende auf Platz 4 oder Platz 13 landest.
Im vergangenen Winter hast du dich intensiv auf die Heim-WM in Beles vorbereitet. Dieses Jahr bist du es etwas langsamer angegangen. Ändern sich damit auch die Erwartungen?
Der Druck war im letzten Jahr schon größer. Dieses Jahr kommt es, wie es eben kommt. Ich mache mir keinen Druck. Wie gerade gesagt, es ist zum Teil die Tagesform, die ausschlaggebend sein wird. Wenn es gut läuft, kann ich in die Top Ten fahren, wenn ich Pech habe, wird es Platz 15.
Kannst du diese Saison auch noch von deiner Vorbereitung auf Beles profitieren?
Was die Erfahrung angeht, mit Sicherheit. Zudem habe ich das gleiche Team um mich herum wie letztes Jahr, so dass wir gut eingespielt sind und wissen, was uns erwartet. Das alles hilft einem schon weiter. Rein sportlich hat man keinen großen Vorteil. Man muss sich erneut UCI-Punkte erkämpfen, um einen guten Startplatz zu erhalten. Momentan liege ich in der UCI-Wertung auf Platz 13, womit ich sehr zufrieden bin.
Das Cross-Highlight steht noch aus, zugleich rückt die Straßensaison bereits in den Fokus. Ist dies eine doppelte Belastung für dich?
Ich habe das Glück, dass mein Team (Boels-Dolmans) mich sehr gut unterstützt und mir den Rücken während der Cross-Saison freihält. Sie wissen, dass mir der Cross am Herzen liegt, und unterstützen mich, so gut es geht. So musste ich zum Beispiel nicht die ganze Zeit mit ins Trainingslager und habe auch die letzten Leistungstests ausgelassen, da sie nicht in mein Trainingsprogramm gepasst haben. Ich muss also im Moment noch nicht zu sehr an die Straßensaison denken und kann mich auf die Cross-WM konzentrieren. Erst nach Valkenburg werde ich mich richtig mit der Straßensaison befassen.
Kommen wir zum WM-Rennen am Samstag. Wie schätzt du die Strecke ein?
Jeder sagt, dass es ein schwieriger Parcours ist, was mir eigentlich entgegenkommen müsste. Die Strecke wird anders sein als in den Jahren zuvor, als dieses Rennen bereits im Oktober ausgetragen wurde. Zudem soll es bis zum Wochenende noch viel regnen. Der Boden in Valkenburg ist zwar recht sandig, dennoch wird der Regen einen Einfluss haben.
Auch technisch muss man etwas auf dem Kasten haben, denn die Abfahrt auf diesem Parcours ist nicht ohne.
Teamvorstellung
Die Cyclocross-WM vor der Tür, die Teamvorstellung für die Straßensaison gerade hinter sich gebracht: Während Christine Majerus sich voll und ganz auf die Weltmeisterschaft am Samstag vorbereitet, fand am Mittwoch die offizielle Teamvorstellung von Boels-Dolmans statt, natürlich mit der luxemburgischen Meisterin. Majerus ist seit Jahren ein fester Bestandteil der weltbesten Damenmannschaft im Radsport, woran sich auch 2018 nichts ändern wird. „Meine Straßensaison wird wohl so ähnlich ausfallen wie die letzten Jahre. Allerdings kann es sein, dass ich den einen oder anderen Klassiker weniger fahre. Letztes Jahr gehörte ich dort jedesmal zur Mannschaft, da Megan Guarnier verletzt war. Mit den Details der Straßensaison werde ich mich nach der Cyclocross-WM auseinandersetzen“, so die 30-Jährige.
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