Helferdienste und eigene Ambitionen

Helferdienste und eigene Ambitionen

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Während die luxemburgischen Radfahrer bereits einige Rennkilometer in den Beinen haben, starten nun auch die Radfahrerinnen auf der Straße durch.

Für Christine Majerus, Elise Maes und Chantal Hoffmann stehen zu Beginn vor allem Helferdienste auf dem Arbeitsplan, doch das Trio hat natürlich auch eigene Ambitionen für die anstehende Saison.

Christine Majerus (Boels – Dolmans Cycling Team)

 

Vorläufiges Rennprogramm

24. Februar: Omloop Het Nieuwsblad (B/1.1), 25. Februar Omloop van het Hageland (B/1.1), 3. März: Strade Bianche (ITA/1.WWT), 9. März: Drentse Acht van Westerveld (NL/1.2), 11. März: Women’s WorldTour Ronde van Drenthe (NL/1.WWT), 22. März: De Panne-Koksijde (B/1.WWT), 25. März: Gent-Wevelgem (B/1.WWT)
(anschließend wird die Auswahl für die Flandern-Rundfahrt bekannt gegeben)

Ihr vierter Platz bei der Cyclocross-WM in Valkenburg liegt erst zweieinhalb Wochen zurück, nun beginnt für Christine Majerus bereits die Straßensaison.
Am Samstag wird die Fahrerin von Boels-Dolmans wie auch Chantal Hoffmann am Omloop Het Nieuwsblad an den Start gehen. „Nach der WM war ich erst einmal eine Woche Skifahren, um abzuschalten. Die Cross-Saison war mental doch recht anstrengend“, so Majerus, die nach ihrem Skiurlaub an der Ausdauer gearbeitet hat. „Intensitäten habe ich jetzt noch nicht trainiert. Von daher weiß ich, dass meine Form nicht auf dem Höhepunkt sein kann. Das wäre allerdings auch kontraproduktiv, denn erst Ende März sowie April und Mai will ich persönliche Resultate erzielen. Bis dahin stelle ich mich ganz in den Dienst meiner Kolleginnen.“
Die kurze Übergangsphase vom Cross auf die Straße ist Majerus mittlerweile gewohnt. Deshalb weiß sie auch, wie sie damit umgehen soll. „Ich habe dieses Jahr kein Trainingslager mit dem Team absolviert, um nicht ins Übertraining zu verfallen.“ Wie in den letzten Jahren hat Boels-Dolmans wieder eine, wenn nicht sogar die stärkste Mannschaft am Start. „Mit Chantal Blaak haben wir wieder die Weltmeisterin in unseren Reihen. Sie wird die Leaderin für die Klassiker sein. Für die Ardennen haben wir dann mit Lizzie Deignan, Megan Guarnier und Anna van der Breggen gleich drei potenzielle Leaderinnen.“

Die Konkurrenz ist groß im niederländischen Team und die Startplätze hart umkämpft. Für die 30-jährige Majerus ist natürlich das Festival Elsy Jacobs wieder ein absolutes Highlight. Ihr Heimrennen hatte sie letztes Jahr bekanntlich gewonnen. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg und in den kommenden Rennen heißt es für Majerus erst einmal, „auf den ersten 100 km vorne im Wind zu fahren“. Damit hat sie aber kein Problem, denn sie weiß, dass man nur als Team Erfolg haben kann.

Chantal Hoffmann (Lotto Soudal Ladies)

 

Vorläufiges Rennprogramm

24. Februar: Omloop Het Nieuwsblad (B/1.1), 25. Februar Omloop van het Hageland (B/1.1), 27. Februar: Le Samyn des dames (B/1.2), 4. März: Omloop van de Westhoek (B/1.2), 9. März: Drentse Acht van Westerveld (NL/1.2), 11. März: Women’s WorldTour Ronde van Drenthe (NL/1.WWT), 2. April: Grand Prix de Dottignies (B/1.2)
(Hoffmann ist als Reservefahrerin für die Klassiker vorgesehen, ihr Programm kann sich also noch ändern)

Genau wie Christine Majerus, soll auch Chantal Hoffmann vom Team Lotto Soudal am Samstag beim Omloop Het Nieuwsblad an den Start gehen. „Ich war jetzt nicht so heiß drauf, dieses Rennen zu fahren, da es relativ nervös zugeht. Aber wenn ich gebraucht werde, bin ich natürlich für mein Team da“, so die 30-Jährige, die zudem an einer Erkältung leidet. „Bis vor einer Woche verlief mein Winter richtig gut, doch dann habe ich mir eine Erkältung eingefangen und werde diese einfach nicht mehr los.“
Noch schlimmer hat es eine Teamkollegin von Hoffmann erwischt. Die Belgierin Lotte Kopecky hat sich im Training den Arm gebrochen und wird länger ausfallen. „Es ist ärgerlich, bereits zu Beginn der Saison auf eine Leaderin zu verzichten. Zudem haben wir einige Fahrerinnen, die an der Bahn-WM teilnehmen, was auch erklärt, wieso ich bereits so früh in die Saison starte“, so Hoffmann. In der Vorbereitung hat die 30-Jährige auf ihr altbewährtes Programm zurückgegriffen. „Auf dem Rad habe ich so trainiert wie in den letzten Jahren. Allerdings habe ich das Krafttraining etwas intensiviert. Ich habe versucht, zwei Mal pro Woche in den Kraftraum zu gehen.“

Ihr Team schätzt die Luxemburgerin dieses Jahr etwas stärker ein. „Wir haben einige gute, junge Talente hinzubekommen und ein paar Bergfahrerinnen, so dass wir vielseitiger sind.“ Dabei kommen die jungen Fahrerinnen gerne auf Hoffmann zu, um ein paar Ratschläge zu erhalten. „Das liegt zum einen natürlich an meinem Job als ‚Kiné‘, zum anderen dann auch an meiner Erfahrung. Ich bin so etwas wie die Oma der Mannschaft“, scherzte Hoffmann. Doch auch die „Oma“ hat Ambitionen. „Meine Hauptaufgabe ist es, für unsere Leaderinnen da zu sein, doch ich würde auch gerne ein kleines persönliches Resultat erzielen. Die Saison ist lang und es wird sich sicherlich eine Möglichkeit ergeben, ich muss sie nur nutzen.“

Elise Maes (WNT-Rotor Pro Cycling)

 

Vorläufiges Rennprogramm

22.-25. Februar: Setmana Ciclista Valenciana (ESP/2.2), 9. März: Drentse Acht van Westerveld (NED/1.2), 11. März: Women’s WorldTour Ronde van Drenthe (NED/1.WWT), 28. März: Dwars door Vlaanderen (B/1.1), 4.-8. April: Healthy Ageing Tour (NED/2.1), 27.-29. April: Festival Elsy Jacobs (LUX/2.1), 17. Mai: Durango-Durango Emakumeen Saria (ESP/1.2), 19.-22. Mai: Emakumeen XXXI. Bira (ESP/2.WWT), 28. Mai bis 3. Juni: Internationale Lotto Thüringen Ladies Tour (D/2.1)

Für Elise Maes beginnt die Straßensaison am Donnerstag mit dem viertägigen Etappenrennen Setmana Ciclista Valenciana in Spanien. Die 26-Jährige geht in ihre zweite Saison für das WNT-Team, das nun WNT-Rotor Pro Cycling heißt. Neben WNT, einer Tochtergesellschaft des luxemburgischen Unternehmens Ceratizit, ist also noch der spanische Hersteller von Fahrrad-Komponenten Rotor hinzugekommen.
Aber nicht nur der Name hat sich geändert. „Es ist alles noch klarer strukturiert und jeder weiß genau, was er zu tun hat“, so Maes. Und jede Fahrerin wird ihre Chance bekommen, auf ein Resultat zu fahren. „Beim Festival Elsy Jacobs zum Beispiel wird das Team für mich fahren, wenn alles nach Plan läuft, dafür stelle ich mich bei anderen Rennen in den Dienst meiner Kolleginnen“, erklärte die Luxemburgerin, die gerade ein Trainingslager mit ihrem Team in Spanien absolviert. „Es tut schon gut, hier in Spanien trainieren zu können und nicht bei 0 Grad in Luxemburg.“ Und deshalb war Maes bereits vor dem Mannschaftstrainingslager mit ihrem Trainer Jimmy Wagner und Claire Faber auf Gran Canaria. Die Kletterspezialistin liebt ohnehin die spanischen Rennen und konnte sich so optimal auf die anstehenden Herausforderungen vorbereiten. Auf die Frage, welche Rennen ihr denn besonders entgegenkommen, meinte Maes schlicht: „Alles, was berghoch geht, ist gut.“ Natürlich freut sie sich auch auf ihr Heimrennen, das Festival Elsy Jacobs.

Was die Vorbereitung angeht, ist Maes froh darüber, die Cross-Saison bestritten zu haben. „Das hat mir enorm viel gebracht. Ich habe nun größeres Vertrauen in meine technische Fähigkeiten. Nun muss ich dies nur noch in den Rennen umsetzen können.“ Dadurch, dass Maes erst spät mit dem Radfahren begonnen hat, ist ihr Potenzial dementsprechend noch längst nicht ausgeschöpft. „Erfahrung ist ein sehr wichtiger Faktor und ich kann auf sämtlichen Ebenen noch dazulernen.“

Claire Faber und Anne-Sophie Harsch

 

Claire Faber (Jos Feron Ladies Force) und Anne-Sophie Harsch (Maaslandster International Women’s Cycling Team) haben das gleiche Ziel für die erste Saisonhälfte. Beide konzentrieren sich erst einmal auf die Schule, wo für beide das Abitur ansteht. Was allerdings nicht heißt, dass beide ihr Rad beiseite gestellt haben. Beide haben den Winter über gewissenhaft gearbeitet. Faber hat zum Beispiel den Trainer gewechselt und wird nun von Jimmy Wagner, dem Trainer von Elise Maes, betreut. „Ich war auch mit ihnen auf Gran Canaria im Trainingslager. Trotz der großen Umstellung, die so ein Trainerwechsel mit sich bringt“, erklärte die 19-jährige Faber. „Es ging vor allem darum, eine gute Basis zu schaffen. Der Sprung von den Juniorinnen zu den Damen ist schon gewaltig.“

Diesen Sprung macht nun auch die ein Jahr jüngere Anne-Sophie Harsch. Mit unter anderem Claire Faber war sie im Trainingslager der FSCL auf Mallorca. Auch sie arbeitete vor allem an der Basis. „Es ist wichtig, eine gute Basis zu haben, auch wenn ich jetzt erst einmal nicht so viele Rennen fahren werde, bis auf ein paar regionale vielleicht.“ Harsch und Faber konzentrieren sich bis Juni auf die Schule, wenn das Abitur geschafft ist, rückt der Sport wieder in den Vordergrund.