Flèche du SudZwei hauchdünne Siege: Sintmaartensdijk und Jeannière gewinnen 1. und 2. Etappe im Sprint

Flèche du Sud / Zwei hauchdünne Siege: Sintmaartensdijk und Jeannière gewinnen 1. und 2. Etappe im Sprint
Hauchdünn setzte sich Daan van Sintmaartensdijk (Links) vor Filippo Fortin durch Fotos: Fern Konnen/Tageblatt

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Zwei hauchdünne Sprintsiege

Der Niederländer Daan van Sintmaartensdijk (VolkerWessels Cycling Team) hat die 1. Etappe der Flèche du Sud gewonnen. Am Mittwochabend setzte er sich im Massensprint nach 73,6 Kilometern rund um Kayl durch. Tags drauf jubelte der Franzose Emilien Jeannière (Vendée U), der damit auch die Führung im Gesamtklassement übernimmt. 

Um genau 19.00 Uhr fiel am Mittwochabend der Startschuss zur 71. Ausgabe der Flèche du Sud (2.2). Aus verkehrstechnischen Gründen hatten sich die Organisatoren der Velo Union Esch für einen Start am Abend entschieden. Mit dem Franzosen Antoine Devanne (Vendée U) und dem Niederländer Pim Ronhaar (Baloise – Trek Lions) hatten sich bereits kurz nach dem Start zwei Fahrer vom Peloton gelöst. 

Der Start in Kayl
Der Start in Kayl

Das Duo erarbeitete sich über eine Minute Vorsprung auf das Hauptfeld, doch vor allem Ronhaar hatte Schwierigkeiten, dem hohen Tempo seines französischen Ausreißerkollegen zu folgen. Devanne fand sich zwei Runden vor Schluss alleine an der Spitze des Rennens wieder. 

20 Kilometer vor dem Ziel hatte er noch 45 Sekunden Vorsprung auf das Hauptfeld, das weiter für hohes Tempo sorgte. Doch Devanne hielt sich vorne – nach insgesamt acht von neun Runden blieb er weiterhin alleine an der Spitze. 

Erst in Rümelingen, etwa zwei Kilometer vor dem Ziel, schloss das Hauptfeld auf. Es entwickelte sich letztendlich ein Massensprint in Kayl, den der Niederländer Daan van Sintmaartensdijk für sich entschied. „Am Anfang des Rennens kannte keiner so richtig den Kurs“, erklärte der Holländer. „Es ging am Ende bergab, es war sehr schnell. Man musste die richtige Linie erwischen. Das Finale war doch etwas hektisch.“ 

Bereits letzte Woche gewann er in seiner Heimat ein regionales Rennen. „Die Form stimmt“, erklärt der 23-Jährige. „Ich bin sehr froh über diesen Sieg. Ich bin ein Sprinter, der aber auch kurze Anstiege wie die in Flandern mag.“ Um die Flèche aber gewinnen zu können, fehlen dem Niederländer die Kräfte im Berg. „Wir haben andere Fahrer, die besser klettern als ich. Manche Etappen hier sind zu hart für mich.“ 

Van Sintmaartensdijk peilt aber vor allem noch die 5. Etappe an. „Es wird zwei weitere Chancen für mich geben. Mein Kopf ist frei, die Beine sind gut. Ich werde alles tun, um erneut zu gewinnen.“ 

Bester Luxemburger war Tom Paquet, der für die Nationalmannschaft fährt, auf Rang 22. „Die Ankunft war speziell, weil wir sehr schnell ankamen. Ich muss ungefähr auf dem 20. Platz ins Ziel gekommen sein. Das Finale war ein wenig Kamikaze-artig. Mit der Hilfe von Loïc Bettendorff haben wir versucht, um den Sieg mitzufahren. Ich glaube, das war ein guter Start für den Rest der Woche“, erklärt Paquet. 

Paquet nach Etappe 2 in den Top Ten

Am Donnerstag war das Szenario rund um Rümelingen ein ähnliches. Drei Fahrer hatten sich in der Ausreißergruppe des Tages befunden, darunter auch der Luxemburger Cédric Pries vom Team Leopard. Das Trio fuhr sich einen Vorsprung von drei Minuten raus, wurde jedoch 40 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt. 

Im Finale versuchten es erneut vier Fahrer, das Peloton zu überraschen – mit Justin Wolf war erneut ein Leopard-Fahrer dabei. Doch auch diese Gruppe wurde wieder gestellt, sodass es zum Sprint kam. Insgesamt waren in der vordersten Gruppe jedoch nur noch 25 Fahrer dabei. Ein Beweis dafür, dass der Anstieg am Langengrund, der viermal zu befahren war, doch sehr schwierig war. 

Die schnellsten Beine hatte im Finale der Franzose Emilien Jeannière – der insgesamt vier Trikots erhielt und dementsprechend auch vier Blumensträuße. „Ich habe eine Freundin, aber die Freundinnen meiner Mannschaftskameraden werden sicherlich auch Blumen erhalten“, schmunzelte der Franzose. Denn die Taktik seines Teams ging voll auf. „Am letzten Anstieg waren wir mit dem ganzen Team vorne. Wir haben das Tempo hoch gehalten, sodass die Gruppe kleiner wird. Oben angekommen, waren wir noch vier aus meinem Team, die Gruppe enthielt nur noch etwa 20 Fahrer.“

Emilien Jeannière (rechts) gewann ebenfalls knapp
Emilien Jeannière (rechts) gewann ebenfalls knapp

Entscheidend war im Finale eine schnelle Rechtskurve. „Ich mag solche Finals nicht besonders. Gut, dass die Gruppe eher klein war. Am Mittwoch war der Sprint beispielsweise sehr hektisch. Es gibt verrückte Fahrer, die den Ellenbogen ausfahren. Das mag ich nicht, daran muss ich arbeiten.“ Im März dieses Jahres hatte der 23-Jährige einen Etappensieg bei der Tour de Normandie (2.2) als Zweiter nur knapp verpasst. „Ich war mir auch heute (am Donnerstag) nicht sicher, ob ich gewonnen habe. Es war sehr knapp.“ Bester Luxemburger war wie bereits am Mittwoch Tom Paquet. Er sprintete auf Platz zwölf und rückte in der Gesamtwertung auf Platz neun vor. 

Jeannière führt nun auch im Gesamtklassement. Am Freitag wartet die Königsetappe auf das Peloton, wenn es über 126,7 Kilometer rund um Bourscheid geht. „Für mich wird es schwierig, aber ich kann überraschen“, weiß der Franzose. „Für mich war das Ziel ein Etappensieg. Wir können auf der Königsetappe eine andere Karte ausspielen.“ 

Im Überblick

1. Etappe, Kayl-Kayl (73,6 km):
1. Daan van Sintmaartensdijk (NL/VolkerWessels) in 1:39:16 Stunden, 2. Filippo Fortin (I/Maloja), 3. Fabian Steiniger (AUT/Felbermayr), 4. Tim Torn Teutenberg (D/Leopard), 5. Antti-Jussi Juntunen (FIN/À Bloc), 6. Antoine Devanne (F/Vendée), 7. Mathias Malmberg (DK/Coloquick), 8. Timo De Jong (NL/VolkerWessels), 9. Lukas Rüegg (CH/Vorarlberg), 10. Ryan Kamp (NL/Pauwels), … 22. Tom Paquet, 23. Loïc Bettendorff, … 34. Ivan Centrone (alle L/alle Luxemburg), 35. Rik Karier (Regionalekipp), … 60. Rafael Marques Pereira (L/Luxemburg), … 67. Arthur Kluckers (L/Leopard), … 72. Ken Conter, 73. Tom Thill, … 78. Tim Diederich alle gleiche Zeit, … 87. Pol Breser (alle L/alle Snooze) 0:50, 88. Jacques Gloesener (L/Luxemburg) 0:50, … 96. Noé Ury (L/Luxemburg) 1:17, 97. Charel Meyers, … 99. Philippe Schmit (beide L/beide Regionalekipp) 1:18, … 110. Jo Schmitz (L/Snooze) 3:33, 111. Tim Karier 3:33, 112. Sven Schmit (beide L/beide Regionalekipp) 3:33, … 129. Max Larry (L/Regionalekipp) 11:27

2. Etappe, Rümelingen-Rümelingen (165,7 km)
1. Emilien Jeannière (F/Vendée U) in 3:44:11 Stunden, 2. Maikel Zijlaard (NL/VolkerWessels), 3. Laurens Sweeck (B/Pauwels), 4. Thibau Nys (B/Baloise), 5. Sebastian Kolze Changizi (DK/ColoQuick), 6. Jordy Bouts (B/BEAT), 7. Tom Lindner (D/P&S Metalltechnik), 8. Callum MacLeod (GBR/A Bloc), 9. Mika Heming (DATT Investments Pro Cycling Team), 10. Timo De Jong (NL/VolkerWessels), … 12. Paquet, alle gleiche Zeit, … 30. Centrone, … 33. Bettendorff, 34. Diederich, … 39. Kluckers, 40. Pereira Marques, … 50. R. Karier alle 0:23, … 68. Conter 0:54, … 74. Thill 1:20, … 76. Gloesener 1:38, … 85. Schmitz, … 87. T. Karier, … 95. Meyers, … 97. Pries alle 1:59, … 107. Schmit, 108. Breser, … 110. Schmit, … 112. Ury  alle 5:53, … 125. Larry 11:18

Gesamtwertung nach 2 von 5 Etappen: 
1. Jeannière in 5:23:27 Stunden, 2. De Jong, 3. Nys, 4. Bouts, 5. MacLeod, 6. Heming, 7. Devanne, 8. Sweeck, 9. Paquet, 10. Jarett Scott (USA/Aevolo) alle gleiche Zeit, … 33. Bettendorff, … 36. Centrone, … 42. R. Karier, … 46. Marques Pereira, … 51. Kluckers, … 54. Diederich alle 0:23, … 65. Conter 0:54, … 72. Thill 1:20, … 77. Pries 1:59, … 81. Gloesener 2:28, … 90. Meyers 3:17, … 96. Schmitz 5:32, … 97. T. Karier 5:32, … 104. Breser 6:43, … 106. Ury 7:10, 107. Schmit 7:11, … 114. Schmit 9:26, 128. Larry 22:45