RADSPORT: Kirchen Favorit – Frank Schleck sagt ab

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Das Einzelzeitfahren bildet heute in Differdingen den Auftakt zu den nationalen Radsportmeisterschaften. Mit Titel verteidiger Kim Kirchen ist der heutige Favorit schnell ausgemacht. Nicht am Start ist dagegen Frank Schleck./ Kim Hermes

Die Probleme, die Kim Kirchen bei der Tour de Suisse mit seiner Zeitfahrmaschine hatte, sind bereinigt. Die Fahrt scheint demnach frei, den Titel erfolgreich verteidigen zu können. 

Der Columbia-Fahrer ist unbestritten der Stärkste der drei Top-Profis im Kampf gegen die Uhr. Letztes Jahr holte er in Biwingen souverän den Titel. Und auch in der Folge zeigte er, zum Beispiel bei der Tour de France, dass er an guten Tagen auch im internationalen Feld zu den Besten im „contre-la-montre“ zählt.
Bei den Landesmeisterschaften wird die Konkurrenz allerdings ein Stück weit härter ausfallen als letztes Jahr, auch wenn mit Andy nur einer der Schleck-Brüder gemeldet hat. Der jüngere Schleck-Bruder bestreit das Rennen in erster Linie zur Vorbereitung auf die Tour de France, aber es war diese Saison deutlich zu sehen, dass sie Fortschritte in dieser Spezialdisziplin gemacht haben. So konnte Andy Schleck beim abschließenden Zeitfahren der Tour de Suisse (38 km in Bern) fast eine halbe Minute schneller fahren als Kim Kirchen.
Frank Schleck verzichtete wegen Knieschmerzen auf die 38 km in Bern. Da Frank Schleck seit seiner Rückkehr nach Luxemburg nur auf dem normalen Rennrad trainieren konnte, zog es der Saxo-Bank-Fahrer vor, gestern abzusagen und keine unnötigen Risiken einzugehen.
Titelverteidiger Kim Kirchen: „Gut, ich hatte zwar etwas Probleme mit dem Material, aber daran habe ich gearbeitet. Außerdem war ich ein bisschen müde nach der harten Woche in der Schweiz und war nicht mehr zu 100 Prozent auf das Zeitfahren konzentriert.“ Aber auch bei Andy Schleck ließ die Konzentration im Zeitfahren in Bern gegen Ende nach, wie er am Sonntag noch angab.

Und Laurent Didier?

Dennoch, Fortschritte hin, Materialprobleme und Müdigkeit her: Kirchen ist heute der haushohe Favorit, ohne dass er das Ganze auf die leichte Schulter nehmen darf und wird: „Ich gehe als Titelverteidiger an den Start und wenn ich eine gute Leistung abrufen kann, müsste ich auch gewinnen. Ich trainiere viel auf dieser Disziplin.“
Interessant wird auch die Leistung der beiden anderen Starter in der Kategorie „Elite avec contrat“ zu beobachten sein. Laurent Didier ist zwar kein ausgewiesener Spezialist in dieser Disziplin, hat aber in diesem Jahr mit seinem neuen Team Designa Kokken einen Entwicklungssprung gemacht. Christian Poos hingegen liegt der Kampf gegen die Uhr (Meister 2007), allerdings ist der Differdinger der Einzige der fünf, der den Radsport eigentlich im Nebenberuf ausübt.
Bei der Elite ohne Vertrag ist der letztjährige Titelverteidiger Pascal Triebel erneut am Start. Sein härtester Rivale könnte der Meister von 2007, Steve Fries, werden. Bei den Espoirs scheint Ben Gastauer – seit geraumer Zeit auf gutem Weg zu einem Profivertrag – gesetzt zu sein. Kim Michely, der ihm letztes Jahr das Leben schwer machte, konzentrierte sich in dieser Saison vor allem auf seine Abschlussexamen. Interessant wird sein, wie sich Junioren-Landesmeister Tom Thill und sein „Vize“ Pit Schlechter bei den Espoirs schlagen werden. Um Thills Nachfolge bei den Junioren dürften sich Christophe Fanck, Bob Jungels und Tom Klepper streiten.
Fast die gleichen Duelle wie letztes Jahr winken bei Masters und Damen. Bei den Damen musste sich Nathalie Lamborelle auf dem flachen Terrain im letzten Jahr etwas überraschend Christine Majerus geschlagen geben. Die Schifflingerin dürfte auf Revanche aus sein. Ebenso wie bei den Masters Enzo Mezzapesa, der den Titel 2008 um eine Sekunde Mich Kohnen überlassen musste. 

DAS PROGRAMM
o Heute: Ab 16.00 Uhr: Einzelzeitfahren: Masters (11,60 km), Damen (11,60 km), Junioren (11,60 km), Espoirs (17,40 km), Elite ohne Vertrag (17,40 km), Elite mit Vertrag (17,40 km)

o Samstag: 15.00: Cadets (3×12,3 km = 36,9 km); 15.10: Minimes (2×12,3 km = 24,6 km); 17.00: Débutants (73,8 km); 17.10: Damen (73,8 km)

o Sonntag: 9.00: Masters (88,75 km); 9.10: Junioren (106,5 km); 14.00: Elite (155,1 km), Espoirs (133,5 km); ab 14.00 Uhr: Course d’attente Yuppi Trophy