Radsport: Kim Kirchen forfait für Varese

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Fünf Tage vor dem Straßenrennen bei der Rad-WM in Varese (Italien) erklärte Kim Kirchen gestern Nachmittag Forfait. Der Columbia-Kapitän fühlt sich nach einer langen und erfolgreichen Saison ausgelaugt. Petz Lahure aus Varese

Fünf Tage vor dem Straßenrennen bei der Rad-WM in Varese (Italien) erklärte Kim Kirchen gestern Nachmittag Forfait. Der Columbia-Kapitän
fühlt sich nach einer langen und erfolgreichen Saison ausgelaugt.

Petz Lahure aus Varese

Die schlechte Nachricht erreichte Bernhard Baldinger im Auto kurz vor Straßburg. Der Rad-Nationaltrainer, der auf dem Weg nach Gaggiolo war – ein kleiner Ort rund 6 km von Varese entfernt, wo die Luxemburger Delegation während der WM-Woche im Hotel-Ristorante Gonzaga logiert –, wurde über Handy von Kim Kirchen informiert, dass dieser am Sonntag beim Eliterennen auf einen Start verzichtet.
„Ich habe mich am Dienstagmorgen einem ernsten Test unterzogen“, so Kirchen, „und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich weder als einer der Teamleader starten noch der Mannschaft in irgend einer anderen Weise behilflich sein kann. Das ist eine traurige Feststellung, doch nach einer aufreibenden Saison bin ich mit den Kräften am Ende.“

„Batterien sind leer…“

Kim Kirchen passierte also dasselbe wie u.a. Zeitfahr-Olympiasieger Fabian Cancellara, der tags zuvor einsah, dass es keinen Zweck hat, in Varese dabei zu sein, nur um Präsenz zu zeigen. „Ich wollte ehrlich mit mir und der Mannschaft sein“, so der Columbia-Kapitän. „Es hätte niemandem etwas genützt, wenn ich an den Start gegangen wäre, am wenigsten wohl dem Team.“
Kim Kirchen zieht also vorzeitig einen Strich unter die Saison, im Gegensatz zu Andy und Frank Schleck, die nach der WM noch beim „Giro di Lombardia“ am 18. Oktober glänzen wollen. Auch Benoît Joachim, der auf Vertragssuche ist, will sich noch einmal ins Gespräch bringen. „Er ist wohlgelaunt und gesund in Gaggiolo eingetroffen“, so Bernhard Baldinger. „Am Mittwoch (heute) werden wir die Strecke des Zeitfahrens in Augenschein nehmen. Morgen steht bekanntlich der Elite-Wettbewerb gegen die Uhr auf dem Programm. Hier geht für die FSCL Benoît Joachim an den Start.
Wie es nun mit dem Team Luxemburg für Sonntag weitergeht, steht noch in den Sternen. Claude Wolter ist bekanntlich Reservefahrer und könnte den Platz von Kim Kirchen einnehmen. „Wir warten erst einmal ab und lassen uns Zeit für eine Entscheidung“, so Baldinger, der vollstes Verständnis für den Verzicht von Kirchen zeigt. „Irgendwann sind die Batterien leer“, so der Nationaltrainer. „Wir müssen das akzeptieren und respektieren. Kim hat eine ganze Saison lang ‚geräubert‘, zuerst vor und dann während der Frühjahrsklassiker. Danach ging es in der Tour de France weiter. Und zwar mit Erfolg. Erste Ermüdungsanzeichen gab es schon in Peking. Im Sport ist es halt so, dass auf ausgesprochen gute Tage eventuell auch weniger gute folgen können.“

Die WM heute

Einzelzeitfahren der Frauen (25,1 km) ohne Luxemburger Beteiligung.