Radsport / Heute wird das Geheimnis um die Tour de France 2009 gelüftet: Am vorletzten Tag der Mont Ventoux?

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Falls die Gerüchte sich bestätigen, wird es heute Mittwoch in Paris einen Knaller geben. Am vorletzten Tag soll es bei der Tour de France 2009 nämlich den Mont Ventoux hochgehen. Petz Lahure

Falls die Gerüchte sich bestätigen, wird es heute Mittwoch in Paris einen Knaller geben. Am vorletzten Tag soll es bei der Tour de France 2009 nämlich den Mont Ventoux hochgehen.

Petz Lahure

Die Tour am Mont Ventoux? „Endlich wieder!“, werden die Radsportfreunde antworten. Was bisher nur ein Gerücht ist, dürfte sich heute Morgen ab 11.00 Uhr im „Palais des Congrès“ von Paris bestätigen. Dort findet nämlich in Anwesenheit von Fürst Albert von Monaco die Präsentation der Tour de France 2009 statt.
Als Erste setzte die Redaktion der Internetseite von La Provence die Meldung in die Welt. Tags darauf wurde sie vom Präsidenten des „Département Vaucluse“, Claude Haut, mit folgenden Worten bestätigt: „Effectivement, le Tour 2009 fera bien étape en Vaucluse, et, c’est une certitude, cela se fera au sommet du Ventoux. Ce sera le samedi 25 juillet. Il s’agira de la dernière étape avant l’arrivée à Paris, le lendemain“.
Demnach dürfte es in der Steinwüste, wo Charly Gaul 1958 gewann, zu einem regelrechten Showdown kommen. Entgegen anders lautenden Gerüchten wird es allerdings nicht wie damals bei Gaul ein Bergzeitfahren geben, sondern eine normale Etappe, die in Montélimar startet.

Gauls Strecke

Das würde bedeuten, dass die Fahrer den Ventoux über den schwersten der drei möglichen Anstiege (von Bedoin im Südwesten) in Angriff nehmen müssen. Das wäre dann wiederum dieselbe Strecke, die auch Gaul und seine Mitkonkurrenten 1958 beim „contre la montre“ fahren mussten. Auf rund 21 km sind hier mehr als 1.600 Höhenmeter bei einer durchschnittlichen Steigung von 7,6 Prozent zu bewältigen.
Wenn Tour-Direktor Christian Prudhomme heute so um die Mittagszeit die Strecke offiziell bekannt geben wird, dürfte es für die meisten im Saal – darunter die drei letzten Sieger Sastre, Contador, Pereiro (alle Spanien) und auch der Luxemburger Andy Schleck – kaum noch Geheimnisse geben. Wer sich die Mühe macht und ein „bisschen viel“ herumtelefoniert, findet durch die Hotelreservierungen bald heraus, wo und wann die Tour im Sommer 2009 Halt machen kann.
Hinzu kommt, dass von Jahr zu Jahr immer mehr Internetfreaks sich einen Heidenspaß daraus machen, Etappenorte herauszufinden, bevor sie in Paris offiziell vorgestellt werden. Nicht immer gibt es Volltreffer, ganz oft aber bestätigen sich die Vermutungen. Für die Tour-Organisatoren, die ihre Streckenführung bis zur Vorstellung immer wie ein Geheimnis hüten wollen, ist das nicht gerade erfreulich.
In Insiderkreisen ist heute schon bekannt, dass der gelbe Strich auf der großen elektronischen Wand im „Palais des Congrès“ von Monaco aus nach Westen laufen wird. Am vierten Tag soll endlich wieder ein Mannschaftszeitfahren – in Montpellier – stattfinden, ehe die Tour einen Abstecher nach Spanien (Girona, Barcelona) und Andorra macht. Wie letztes Jahr geht es auch diesmal zuerst in die Pyrenäen, dann in die Alpen.
Dort ist ein „Ausflug“ in die Schweiz geplant. Etappenort ist Verbier, also der Ort, wo Kim Kirchen letztes Jahr bei der Tour de Suisse als Sieger über die Ziellinie fuhr und das „Maillot Jaune“ überstreifte. Nach den Alpenetappen wartet noch ein Zeitfahren am „Lac d’Annecy“ von rund 45 km auf die Fahrer, ehe die definitive Entscheidung am Mont Ventoux fallen dürfte.
Luxemburg am nächsten kommen würde die Tour – wenn sich alle Gerüchte bestätigen – am 16. und 17. Juli 2009. Donnerstags heißt die Zielankunft Vittel in Lothringen (ca. 230 km von Luxemburg entfernt), freitags würde es von Vittel nach Colmar ins Elsass gehen (ca. 320 km).