/ Radsport / Andy Schleck zur Tour 2010: Gipfelstürmer gefragt
Mit der Strecke für 2010 scheint er sich bereits gestern sichtlich angefreundet zu haben. Immer wieder schweifte der Blick auf die Karte, neben der er sich aufgestellt hatte, um Rede und Antwort zu stehen.
Getreu dem Motto, das Organisator ASO für 2010 gewählt hat – „l’éternelle quête des sommets“ –, scheint diese Tour die Kletterfähigkeiten des Mondorfers zu begünstigen. Darum lautete die meistgestellte Frage gestern:
Eine Tour für Kletterer?
Andy Schleck: „Im Prinzip ja. Eine Tour de France ist ja eh nichts für Sprinter. Aber die Bergetappen sind noch schwer einzuschätzen. Aubisque und Tourmalet sind ja schon das, was man als ‚fameux cols‘ bezeichnen kann. Den Tourmalet kenne ich und ich glaube, er wird am Ende den Unterschied machen. Den Anstieg nach Ax-3 Domaines kenne ich nicht, aber es bleiben ja noch acht Monate Zeit, sich vorzubereiten. Ich bin sicher, dass ich zu 100% bereit sein werde.“
Die erste Woche
A.S.: „Vielleicht muss man ja jetzt Paris – Roubaix als Vorbereitung fahren. Ich bin über die Pavé-Abschnitte nicht so begeistert, denn die einzige Entscheidung, die man mit solchen Streckenabschnitten bei der Tour herbeiführen kann, dürfte ein Sturz sein. Und das will ja keiner. Man wird sich diese Teilstücke schon genau ansehen müssen. Aber es ist ja nicht weit weg von zuhause, von daher …“
Das Einzelzeitfahren
A.S.: „Den Prolog sehe ich nicht wirklich als Einzelzeitfahren. Da verliert man allenfalls Sekunden, keine Minuten. Aber die 51 km am Samstag vor der Ankunft in Paris sind schon viel. Die Tour wird sich zwar in den Bergen entscheiden, aber es wird wichtig sein, von Bordeaux nach Pauillac gute Beine zu haben. Ich werde jedes Jahr besser im Einzelzeitfahren. Nächstes Jahr werde ich noch stärker sein. Vielleicht verliere ich gegen die Uhr ja dann nur noch Sekunden und keine Minuten mehr.“
Die beeindruckendste Etappe
A.S.: „Schwer zu sagen. Ich denke, die Bergankunft am Tourmalet wird eine Schlüsseletappe sein.“
Schwerer als 2009?
A.S.: „2009 war schon speziell. Da gab es ein Mannschaftszeitfahren, dann die Etappe am Ventoux am vorletzten Tag. Klar gab es viele Bergetappen, aber nach den Gipfeln war es immer noch weit bis ins Ziel. Das scheint in diesem Jahr besser zu sein.“
Kein Mannschaftszeitfahren 2010
A.S.: „Damit bin ich einverstanden. Mein Chef Bjarne Riis wahrscheinlich eher nicht. Er ist Fan von so etwas. Aber letztes Jahr haben einige Favoriten die Tour de France auch im Mannschaftszeitfahren verloren.“
Ziel Toursieg 2010: Eine andere Vorbereitung?
A.S.: „Die Vorbereitung wird mehr oder weniger die gleiche sein. Ich werde wahrscheinlich mehr an den Details arbeiten, vor allem am Einzelzeitfahren. Und die Strecke werde ich mir wahrscheinlich auch früher ansehen. Vielleicht ja schon in den nächsten Wochen.“
2010, eine Tour für Andy Schleck?
A.S.: „Wenn ich die Strecke zu bestimmen hätte, gäbe es überhaupt kein Einzelzeitfahren. Aber es ist schon richtig, dass diese Tour mir eher entgegenkommt.“
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