Peking 2008 / Radsport: Das Drama der letzten Kilometer

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245 Kilometer: Insgesamt 143 Fahrer nehmen das olympische Straßenrennen über 245 km auf, darunter mit Kim Kirchen, Frank und Andy Schleck drei Luxemburger im neuen, weißen Dress mit einem überdimensionalen roten Löwen.

245 Kilometer: Insgesamt 143 Fahrer nehmen das olympische Straßenrennen über 245 km auf, darunter mit Kim Kirchen, Frank und Andy Schleck drei Luxemburger im neuen, weißen Dress mit einem überdimensionalen roten Löwen.
243 km: Der Bolivianer Horacio Gallardo und der Chilene Patricio Almonacid reißen als Erste aus, während das Peloton im Bummeltempo an den Sehenswürdigkeiten Pekings wie dem Tiananmen-Platz und der Verbotenen Stadt vorbeifährt.
195 km: Nachdem die Ausreißer 15 Minuten Vorsprung herausgefahren haben, kommt es zur Reaktion im Peloton, das in zwei gerissen wird. Kim Kirchen ist als einziger Luxemburger in der 26-köpfigen ersten Gruppe. Fast alle Topnationen haben einen Fahrer mit dabei: Sastre für Spanien, Bruseghin für Italien, Clement für die Niederlande, Voigt und Grabsch für Deutschland, Pauriol für Frankreich, van den Broeck für Belgien. Auch Roman Kreuziger (CZE) ist mit dabei. Aber kein Russe und kein Amerikaner.
166 km: Bei der ersten Passage auf der Ziellinie haben Gallardo und Almonacid 10:11 Minuten Vorsprung auf Kirchen und Co. Das Peloton mit den Schlecks folgt auf 1:19.
163 km: Gallardo fällt zurück.
142 km: (2. Passage): Almonacids Vorsprung ist nach der ersten Runde des Schlusscircuits auf 4:10 geschmolzen. Sastre und Co. schließen auf, während das Peloton seine Fahrt verlangsamt hat und bereits 4:24 Rückstand auf die Kirchen-Gruppe hat.
119 km (3. Passage): Nach 3:25:07 Stunden ist die Spitzengruppe, die Almonacid schnell eingeholt hatte, zum dritten Mal am Ziel passiert. Das Peloton, in dem die Russen und die US-Amerikaner Tempo machen, hat bereits 5:07 Minuten Rückstand. Aber es nimmt Fahrt auf, während die Spitzengruppe nicht mehr ganz so gut zusammenarbeitet. Die Luxemburger halten sich diskret zurück.
95 km (4. Passage): Kim Kirchens Spitzengruppe ist 24 Fahrer stark, verliert Zeit auf das Peloton, das auf 3:18 den Zielstrich überquert. Andy Schleck passiert als 56., Frank Schleck als 80.
92 km: Ruslan Pidgornyy (UKR) und Aliaksandr Kuchynski (BLR) aus der Spitzengruppe machen sich davon. Im hinteren Feld gibt es immer mehr Aufgaben, vor allem der Exoten, Zeitfahrspezialisten (Hunter, Zabriskie, Belohvosciks, Bodrogi), aber auch von Sprintern wie Gerald Ciolek (GER).
71 km (5. Passage): Pidgornyy und Kuchynski haben 1:40 Vorsprung auf die Verfolgergruppe, die sich ihrerseits nur noch 1:11 vor dem Peloton befindet. Der Renndurchschnitt liegt jetzt bei 40 km/h. Noch 108 Fahrer kommen für den Sieg in Frage. Nicht mehr Wladimir Efimkin (RUS) und Andrej Grivko (UKR), die aufgeben, wie kurz zuvor auch der hoch gehandelte Oscar Freire (ESP).
67 km: Das Peloton hat auf die Verfolgergruppe aufgeschlossen. Schrecksekunde für Topfavorit Bettini (Plattfuß).
48 km (6. Passage): Nur noch 89 kommen für den Sieg in Frage. Die Italiener und Spanier verschärfen das Tempo. Eine 5er-Fluchtgruppe wird eingeholt.
39 km: Nikki Sörensen (DEN) versucht es, dann der Österreicher Pfannberger. Contador (ESP) muss den Tempoverschärfungen Tribut zollen und gibt kurze Zeit später auf.
24 km (7. Passage): Pfannberger wird eingeholt. Es wird ernst. Evans, Sanchez, Rebellin forcieren. Andy Schleck geht mit, schaut sich immer wieder nach Bruder Frank und Kim Kirchen um.
19 km: Die allerdings können nicht mehr folgen. An der Spitze hat sich eine 16-köpfige Gruppe gebildet.
16 km: Andy Schleck attackiert ein erstes Mal. Dann noch einmal. Jedes Mal kontert Rebellin. Dann versucht es Sanchez und die Gruppe fliegt auseinander. Schleck, Sanchez, Rebellin, Kolobnev und Rogers. Andy schüttelt den Kopf, da die Zusammenarbeit nicht klappt.
14 km: Andy Schleck attackiert erneut. Zunächst kann nur Rebellin folgen, dann kommt Sanchez dazu. Kolobnev und Rogers sind distanziert. Zumindest Bronze scheint sicher.
4 km: Andy Schleck zeigt nach hinten, sie kommen. Da Rebellin und Sanchez nicht 100-prozentig mitziehen, kommen Kolobnev/Rogers immer näher (8 Sekunden)
2 km: Hinter Kolobnev und Rogers kommt plötzlich wie aus dem Nichts Cancellara (SUI) „angeflogen“.
1 km: 50 Meter nach der „Flamme rouge“ sind Schleck und Co. eingeholt. Die Entscheidung fällt im Sprint einer 6er-Gruppe. Andy Schleck hat die A…karte gezogen.
P.M.