Palgen peilt zweite Olympia-Teilnahme an

Palgen peilt zweite Olympia-Teilnahme an
(Tageblatt/Marcel Nickels)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Blicke der Turnferventen richten sich heute auf die O2-Arena in London: beim Test-Event will sich Sascha Palgen am Dienstag für die Olympischen Spiele in London 2012 qualifizieren. Es wäre nach 2008 seine zweite Teilnahme an den Spielen.

Genau wie vor vier Jahren, als er sich bei der WM in Stuttgart mit einer Superleistung für Peking qualifizieren konnte, steht für Palgen diesmal in London mit einem einzigen Wettkampf die Olympia-Teilnahme auf dem Spiel. Obwohl die bereits qualifizierten acht besten Mannschaften der WM (insgesamt 12 Teams im olympischen Mannschaftswettkampf) nicht dabei sind, gibt es im Teilnehmerfeld zahlreiche hochkarätige Turner; einige davon in den acht Teams, die sich um die vier noch freien Plätze im Mannschaftswettkampf streiten, sowie der Rest in Zweierteams oder als Einzelturner wie Palgen.

Sascha Palgen: Mit sicheren Übungen nach London. (Bild: Tageblatt/Marcel Nickels)

Der Turner der Etoile Rümelingen ist einer von etwa 25 Einzelturnern, von denen sich um die 20 qualifizieren können. Laut Aussagen von FLGym-Delegationsleiter Paolo Frising gilt es für Palgen demnach, einen fehlerfreien Wettkampf zu turnen um eine Qualifikationschance zu haben. „Es gibt unter den Einzelturnern keine Favoriten, da alle recht angespannt wirken und keine Fehler begehen wollen. Obwohl es ein Wettkampf wie jeder andere ist, handelt es sich dennoch um eine Olympiaqualifikation, ein Umstand, der das Ganze doch etwas speziell macht“, so die weitere Einschätzung von Paolo Frising.

Sascha Palgen überließ natürlich nichts dem Zufall und bereitete sich minutiös vor. Nach den Landesmeisterschaften Anfang Dezember unterzog er sich einem letzten Test bei einem Einladungsturnier des portugiesischen Verbandes in Anadia. Nach einem eher mittelmäßigen Wettkampf hieß es dann Koffer packen zu einem intensiven zweiwöchigen Lehrgang in Stuttgart, der lediglich an zwei Tagen zwecks Weihnachtsfeiern unterbrochen wurde.

Ohne Probleme

Seit dem 3. Januar befindet sich Sascha Palgen nun auf der Insel, um sich dort in Begleitung seines Trainers Manfred Diehl einem Lehrgang im South Essex Gymnastics Club in Basildon, etwa 70 km von London entfernt zu unterziehen. Dort fand man ideale Trainingsmöglichkeiten vor, um sich zusammen mit einigen Teams u.a. Österreich, die Niederlande und Belgien auf dieses Event vorzubereiten.

Paolo Frising, der am 5. Januar zur kleinen Luxemburger Delegation stieß, die außerdem aus Kampfrichter Johny Bernard und Physiotherapeut Brian Rasmussen besteht, konnte sich vor Ort von der guten Verfassung des Vorzeigeturners überzeugen. Der 27-Jährige ist zwar etwas müde, doch mit dem angemessenen Training gelingt es Palgen, seine Form sehr gut zu halten. Ohne Komplikationen verlief denn auch das Podiumstraining in der O2-Arena, bereits 2009 Austragungsstätte der WM.

Neben einigen luxemburgischen Turn-Fans weilen auch Verbandspräsident Roger Negri und der Missionschef des COSL, Heinz Thews, in London, um sich im Falle eine Qualifikation ein Bild der Gegebenheiten vor Ort machen zu können. Sascha Palgen startet den alles entscheidenden Wettkampf in der ersten von drei Gruppen am Barren. Es folgen dann Reck, Boden, Pauschenpferd, Ringe und abschließend der Sprung.