Sonntag2. November 2025

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Radsport„Palästina gewinnt die Vuelta“: Demonstranten sorgen für Abbruch – Vingegaard siegt

Radsport / „Palästina gewinnt die Vuelta“: Demonstranten sorgen für Abbruch – Vingegaard siegt
Jonas Vingegaards Vuelta-Sieg wurde am Sonntag von erneuten Demonstrationen überschattet Foto: Oscar Del Pozo/AFP

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Pro-palästinensische Demonstranten sorgen für ein vorzeitiges Ende der Vuelta-Schlussetappe. Der Gesamtsieg von Jonas Vingegaard wird durch die Kundgebungen überschattet.

Pro-palästinensische Demonstranten rissen Absperrungen nieder und besetzten die Straße, gegen die Aktivisten kam die Polizei auch mit dem Einsatz von Tränengas nicht an. Die 80. Spanien-Rundfahrt der Radprofis ist am Sonntagabend aufgrund massiver Proteste in Madrid vorzeitig abgebrochen worden. Das gaben die Organisatoren der Vuelta bekannt.

„Palästina gewinnt die Vuelta“, skandierten die Demonstrierenden anschließend, das Feld befand sich zu diesem Zeitpunkt rund 56 Kilometer vor dem Ziel in der spanischen Hauptstadt. Auf TV-Bildern war zu sehen, wie die Fahrer nach der Entscheidung in die Teambusse stiegen und davonfuhren. Einen Etappensieger gab es nicht, auch die Siegerehrung entfiel. Der Gesamtführende Jonas Vingegaard wurde zum verdienten Sieger erklärt.

Es ist der erste Triumph Vingegaards bei der Vuelta. Der Däne vom Team Visma-Lease a bike hatte noch am Samstag die vorletzte Etappe hinauf zur Bola del Mundo gewonnen und den Vorsprung auf seinen Verfolger João Almeida (UAE Emirates-XRG) aus Portugal entscheidend auf 1:16 Minuten ausgebaut. Nach seinen beiden Tour-de-France-Erfolgen (2022 und 2023) ist es der dritte Triumph bei einer der drei großen Landesrundfahrten für Vingegaard.

Tränengas im Einsatz

Die Vuelta war drei Wochen lang von Protesten begleitet worden, einige Etappen wurden verkürzt, ein Abbruch war bis Sonntag aber nicht nötig gewesen. Der Schlussabschnitt war auch von den Organisatoren als besonders gefährdet erachtet worden, die größtenteils flache Etappe von Alapardo nach Madrid wurde daher offenkundig aufgrund von Sicherheitserwägungen von 111,6 auf 103,6 Kilometer verkürzt. 1.100 Polizisten waren im Einsatz, um die Strecke zu schützen.

Dennoch verschafften sich Demonstrierende Zugang zur Strecke, einige riefen dabei lautstark zum Boykott Israels auf, zündeten Pyrotechnik mit grünem und rotem Rauch. Nahe dem Bahnhof Atocha setzte die Polizei zunächst Tränengas ein, bevor sie die Demonstranten dann gewähren ließ. Es folgte der Rennabbruch.

Bereits unter der Woche hatten sich die Organisatoren mit Fragen bezüglich eines vorzeitigen Abbruchs beschäftigen müssen. Vuelta-Chef Javier Guillén wies diesen Gedanken zu diesem Zeitpunkt noch zurück, gleichzeitig aber auf die Schwierigkeiten hin. „Wir unternehmen große Anstrengungen, um das Rennen am Laufen zu halten“, sagte er, „in einem Sport wie dem Radsport ist es praktisch unmöglich, solche Massen zu stoppen, aber wir werden es versuchen.“

In Madrid kam es am Sonntag zu heiklen Situationen
In Madrid kam es am Sonntag zu heiklen Situationen Foto: Thomas Coex/AFP

Am Samstag war es bereits zu heiklen Situationen gekommen, als Dutzende Aktivisten vor dem Schlussanstieg die Straße blockiert hatten. Die Ausreißergruppe fuhr sich fest, die Favoritengruppe um Vingegaard kurvte um sitzende Protestler und an diesen zerrenden Sicherheitskräften herum. Schon zuvor hatten Demonstranten das Rennen erheblich gestört.

Jungels am Ende 44.

Beim Mannschafts-Zeitfahren der fünften Etappe war das Team Israel-Premier Tech, gegen das sich die Proteste in erster Linie richteten, auf eine Straßenblockade zugerauscht. Der Spanier Javier Romo musste verletzt aufgeben, nachdem er bei einer Beinahe-Kollision mit einem Demonstranten gestürzt war.

Vingegaard habe sich während der letzten rund drei Wochen weitgehend „sicher gefühlt“, hatte der 28-Jährige am Samstag gesagt: „Jeder hat das Recht auf Protest. Aber es ist auch eine Schande – wir sind hier, um Rennen zu fahren.“ Jubeln über seinen Triumph konnte Vingegaard auch einen Tag später nicht.

Bob Jungels hat derweil seinen angepeilten Vuelta-Etappensieg verpasst. Doch der 32-Jährige zeigte sich in einer sehr starken Form und schien von Tag zu Tag immer besser zu werden. Dreimal schaffte er den Sprung in die Ausreißergruppe des Tages und auch am Samstag war er ganz vorne dabei. Jungels fuhr aggressiv und offensiv über die drei Wochen, konnte sich am Ende aber nicht mit einem persönlichen Erfolg belohnen. Er war aber maßgeblich an Egan Bernals Etappensieg auf dem 16. Teilstück verantwortlich. Die Gesamtwertung beendet er auf Platz 44. (SID)

Im Überblick

20. Etappe: Robledo de Chavela – Bola del Mundo, Puerto de Navacerrada (164,8 km):
1. Jonas Vingegaard (Dänemark/Visma-Lease a Bike) 3:56:23 Stunden, 2. Sepp Kuss (USA/Visma-Lease a Bike) 0:11 Minuten zurück, 3. Jai Hindley (Australien/Red Bull-Bora-hansgrohe) 0:13, 4. Thomas Pidcock (Großbritannien/Q36.5) 0:18, 5. João Almeida (Portugal/UAE Emirates-XRG) 0:22, 6. Matthew Riccitello (USA/Israel-Premier Tech) 0:24, 7. Jay Vine (Australien/UAE Emirates-XRG) 0:47, 8. Giulio Ciccone (Italien/Lidl-Trek) 1:11, 9. Junior Lecerf (Belgien/Soudal Quick-Step), 10. Xavier Pickering (Großbritannien/Bahrain Victorious) 1:30, … 49. Bob Jungels (Luxemburg/Ineos Grenadiers) 13:45
Endstand in der Gesamtwertung nach 20 von 20 Etappen:
1. Vingegaard 72:53:57 Stunden, 2. Almeida 1:16 Minuten zurück, 3. Pidcock 3:11, 4. Hindley 3:41, 5. Riccitello 5:55, 6. Giulio Pellizzari (Italien/Red Bull-Bora-hansgrohe) 7:23, 7. Kuss 7:45, 8. Felix Gall (Österreich/Decathlon Ag2r La Mondiale) 7:50, 9. Torstein Traeen (Norwegen/Bahrain Victorious) 9:48, 10. Matteo Jorgenson (USA/Visma-Lease a Bike) 12:16, … 44. Jungels 2:04:14

Heini
15. September 2025 - 17.43

Diese feigen Demonstranten sollten in Ihrem Land
demonstrieren, den Sport kaputt machen,geht nicht.