Nothum schließt sich Kenia -Festival an

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Herrliches Herbstwetter mit idealen Laufbedingungen, viele, sehr viele Zuschauer, eine Beteiligung auf hohem Niveau sowie spannender Laufsport mit ausgezeichneten Leistungen waren die Zutaten des diesjährigen Laufspektakels entlang der Mosel.

Die Abwesenheit des zweifachen Siegers Leonard Langat sowie des Zweiten von 2011, Joseph Kiptum, wurde durch die „jungen Wilden“ aus Kenia kompensiert

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Spannung

So war das Männerrennen wie im Vorjahr an Spannung nicht zu überbieten; vom Start weg setzte sich eine Gruppe von 14 Athleten an die Spitze, welche bis zum elften Kilometer geschlossen zusammen blieb. Dann wurde das Feld gesprengt und nach zwölf km hatten noch sieben Konkurrenten Chancen auf Platz 1. An der Spitze verschärften die beiden Kenianer Vincent Yator und Simon Cheorot das Tempo und nur Richard Kiprop Mengich konnte den Anschluss halten. Dieser hatte aber sichtlich Mühe, denn nach 15 km wies er einen Rückstand von 25 Metern auf die beiden Führenden auf.

Eine Vorentscheidung war aber nicht gefallen, denn der 23-jährige Mengich, der erst seit drei Wochen in Europa weilt und bereits zwei Straßenrennen in Tübingen und Hamburg (Alsterlauf/28:17) gewann, schloss nach 16 km wieder auf. Yator, der sich selbst als „Frontrunner“ bezeichnet, taktierte nicht, sondern bestimmte während vielen km an der Spitze das Tempo, doch abschütteln konnte er seine zwei Begleiter nicht. Im Gegenteil, 800 Meter vor dem Ziel griff Mengich an, und gegen dessen Antritt hatte Yator, der sich im Ziel dennoch über seine neue Bestzeit freute, nichts mehr entgegenzusetzen. In 60:48 unterbot Mengich die Siegerzeit von Langat aus dem Vorjahr um 19 Sekunden. Die äthiopischen Athleten hatten mit dem Ausgang des Rennens wie in den Vorjahren nichts zu tun und landeten auf den Plätzen 9, 11 und 12.

Hauchdünn geschlagen

Bei den Frauen blieben vier Läuferinnen fast das ganze Rennen über zusammen. Erst auf den letzten paar hundert Metern konnten sich Farida Chelagat und Edinah Kwambai (beide KEN) von ihren beiden Landsfrauen Monika Jepkoech und Rose Chelimo absetzen. Nach spannendem Spurt musste sich Kwambai wie vor zwölf Monaten hauchdünn geschlagen geben und sich wieder mit dem Ehrenplatz zufriedengeben. Im Vergleich zum Vorjahr war sie allerdings um 1’31 schneller, ein kleiner Trost für die 32-jährige Athletin aus Ostafrika.

Vincent Nothum wurde seiner Favoritenrolle vollauf gerecht und feierte in souveräner Manier seinen neunten Titel über die Halbmarathondistanz. Während vier km konnte sich sein Trainingspartner Pascal Groben an die Fersen seines Freundes heften, verlor dann aber pro km einige Meter. Während Nothum sein Pensum wie ein Uhrwerk herunterspulte, bemühte sich Groben, den Rückstand in Grenzen zu halten. Bei km 10 passierte „Vinch“ in 31:27, Groben in 31:48.

Zufrieden

Auf der zweiten Rennhälfte wuchs der Rückstand leicht, aber konstant an, so dass im Ziel die beiden Beleser mit ihrer Leistung durchaus zufrieden waren. Der Kampf um Platz 3 endete mit einer kleinen Überraschung; Nico Klasen, der anfangs des Jahres durch Verletzung lange pausieren musste und erst Mitte des Jahres wieder in Schwung kam, positionierte sich nach den ersten km auf Platz 3. Die 5 km passierte der Celtic-Athlet in 16:10, der Vorjahreszweite Krombach hatte zu diesem frühen Zeitpunkt bereits eine knappe Minute auf Klasen eingebüßt.

Dann folgten Kass, Molitor, Weimerskirch u.a. Klasen hatte einen Glanztag erwischt und konnte das Tempo bis ins Ziel hoch halten und sich über seinen dritten Platz freuen. Auf den letzten km konnte Christophe Kass den 4. Rang vor Pierre Weimerskirch und Frank Schweitzer verteidigen. Roger Königs und Paul Tankam (beide Celtic) konnten aufgrund ihrer Staatsangehörigkeit nicht in den Titelkampf eingreifen, beide zeigten aber eine feine Leistung und liefen knapp vor Klasen über die Ziellinie.

Jaffke ungefährdet

Beim nationalen Frauenrennen kam null Spannung auf, zu groß war die Überlegenheit der Triathletin Annette Jaffke, die nach 2010 ihren zweiten Titel feiern konnte.

Bereits nach neun km betrug ihr Vorsprung rund 400 Meter auf ihre ärgste Konkurrentin Tania Harpes. Die CAD-Läuferin hatte aber nicht mit ihrer Vereinskameradin Claudine Bausch gerechnet, die das Feld von hinten (Platz 6) aufrollte und Harpes in extremis noch den Ehrenplatz wegschnappte. Sandra Huberty freute sich über Platz 4. Die Organisatoren wurden für ihre einwandfreie Organisation nicht gebührend belohnt, denn mit 1.406 Konkurrenten im Ziel fiel die Beteiligung (-281) erheblich niedriger aus als bei der Rekordauflage vor zwölf Monaten. Das Laufspektakel an der Mosel wurde durch die Begeisterung der 157 „Minis“ und 55 „Maxis“ bestens abgerundet.

Bleibt noch hervorzuheben, dass die neuen Titelträger Nothum und Jaffke erstmals mit der „Coupe Paul Frieden“, gewidmet dem Initiator der „Route du Vin“, geehrt wurden.