Niederländische Dominanz

Niederländische Dominanz
(Marcel Nickels)

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Trotz der verletzungsbedingten Absage von Marianne Vos, der „Grande Dame“ des Frauenradsports, gab es beim Festival du cyclisme féminin Elsy Jacobs die erwartete Dominanz von Rabobank-Liv.

Die Niederländerin Anna van der Breggen verteidigte ihren Auftaktsieg vom Einzelzeitfahren und entschied das Etappenrennen nach 2014 erneut für sich. Aus Luxemburger Sicht konnte Christine Majerus (Boels Dolmans) mehr als überzeugen.

Die Ergebnisse

2. Etappe, Garnich-Garnich (102,6 km):
1. Elena Cecchini (I-Lotto Soudal) in 2:41:50, 2. Lucinda Brand (NL-Rabobank Liv), 3. Amanda Spratt (AUS-Orica AIS), 4. Janneke Ensing (NL-Parkhotel Valkenburg) alle gleiche Zeit, 5. Annemieck van Vleuten (NL-Bigla), 6. Amy Pieters (NL-LIV Plantur), 7. Pauline Ferrand-Prévot (F-Rabobank-Liv), 8. Christine Majerus (LUX-Boels Dolmans), 9. Rasa Leleivyte (LTU-Aromitalia-Vaiano), 10. Jermaine Post (NL-Parkhotel Valkenburg) alle auf 0:02
… 76. Chantal Hoffmann (LUX-Lotto Soudal) 9:47, … 91. Laurence Thill (LUX-De Sprinters Malderen), … 93. Elise Maes (Regionalmannschaft Luxemburg) beide 13:46
Nicht im Ziel: Lara Carier (LUX-Autoglas Wetteren), Carmen Coljon (Regionalmannschaft Luxemburg), Martine Licker (Regionalmannschaft Luxemburg).

3. Etappe, Mamer-Mamer (99,1 km):
1. Floortje Mackaij (NL-LIV Plantur) in 2:31:20, 2. Katrin Garfoot (AUS-Orica AIS), 3. Katarzyna Niewiadoma (POL- Rabobank Liv) beide auf 0:02, 4. Sara Mustonen-Lichan (SWE-LIV Plantur), 5. Majerus, 6. Van Vleuten, 7. Ferrand-Prévot, 8. Melissa Hoskins (AUS-Orica-AIS), 9. Lotte Kopecky (B-Nationalmannschaft Belgien), 10. Sabrina Stultiens (NL-LIV Plantur) alle auf 0:04, … 87. Chantal Hoffmann (LUX-Lotto Soudal) 4:23, … 92. Maes 11:40.

Gesamtwertung:
1. Anna van der Breggen (NL-Rabobank-Liv), 2. Van Vleuten auf 0:02, 3. Brand 0:03, 4. Katrin Garfoot (AUS-Orica AIS) 0:08, 5. Ferrand-Prévot 0:12, 6. Majerus, 7. Asleigh Moolmann-Pasio (RSA-Bigla) beide 0:13, 8. Elizabeth Williams (AUS-Orica AIS) 0:17, 9. Mackaij, 10. Pieters beide 0:18, … 77. Hoffmann 15:17, … 92. Maes 26:39.

Weltklasse-Teilnehmerfeld

Die Vorentscheidung über den Gesamtsieg bei der vom SaF Zéisseng hervorragend organisierten Veranstaltung mit einem Teilnehmerfeld der Weltklasse sollte bereits am Freitag unter schwierigen Bedingungen fallen. Van der Breggen war auf dem anspruchsvollen 5,6 km langen Parcours in Garnich zwei Sekunden schneller als ihre Landsfrau Annemiek van Vleuten (Bigla). Christine Majerus überraschte sich selbst mit Rang sechs auf 13 Sekunden.

Auf der ersten Etappe, ebenfalls mit Start und Ziel im Geburtsort von Elsy Jacobs, der ersten Weltmeisterin im Radsport, konnte eine vierköpfige Ausreißergruppe den minimalen Vorsprung von zwei Sekunden ins Ziel retten. Schnellste war die italienische Meisterin Elena Cecchini, Mannschaftskollegin der Luxemburgerin Chantal Hoffmann bei Lotto Soudal. Die Zweitplatzierte Lucinda Brand (NL-Rabobank-Liv) machte in der Gesamtwertung einen Rang gut und lag vor der entscheidenden Teilstrecke rund um Mamer auf Position drei hinter ihren Landsfrauen Van der Breggen und Van Vleuten.

Christine Majerus sprintete auf Rang acht und verbesserte sich in der Gesamtwertung um eine Position.

Auf der entscheidenden Etappe fiel die Vorentscheidung unter strömendem Regen in der drittletzten Schleife des lokalen Rundkurses. Beim Bergpreis im „Bärendall“ setzten sich drei Fahrerinnen ab und hatten schnell einen Vorsprung von mehr als einer Minute auf das 25-köpfige Verfolgerfeld mit sämtlichen Favoritinnen. Zu diesem Zeitpunkt war die Australierin Katrin Garfoot (Orica AIS) virtuelle Gesamtsiegerin. Rabobank-Liv war demnach gefordert und reagierte vehement. Der Vorsprung schmolz bis auf wenige Sekunden. Dem Führungstrio sollte es dennoch gelingen, den Sieg unter sich auszumachen.

Überlegen

Die Niederländerin Floortje Makaij (LIV Plantur) siegte überlegen und gewann zudem die Berg- und Punktwertung sowie das Trikot der besten Nachwuchsfahrerin. Die 19-jährige Allrounderin hatte zuvor bereits den Klassiker Gent-Wevelgem für sich entscheiden können.

Nach der Champagnerdusche blickte die sympathische Schlussgewinnerin bereits nach vorne: „Ich fahre bislang die beste Saison meiner Karriere. Jetzt geht es ins Höhentraining vor den großen Zielen dieser Saison, den Spielen von Baku, dem Giro d’Italia und der WM“.

Chantal Hoffman war mit der Leistung ihrer Mannschaft zufrieden: „Immerhin konnten wir eine Etappe gewinnen. Ich hatte mir sicherlich besseres Wetter gewünscht.“ Nationaltrainer Bernhard Baldinger war sich bewusst, dass seine unerfahrene Mannschaft es sehr schwer haben würde: „Man muss bedenken, dass hier die absolute Weltklasse am Start war. Mit Elise Maes kam immerhin eine unserer Nachwuchsfahrerinnen ins Ziel. Für uns gilt es, allen die Möglichkeit zu geben, an so einem Event in Luxemburg teilnehmen zu können. Christine ist ein sehr gutes Rennen gefahren. Besonders im Zeitfahren hat sie sich enorm verbessert.“