Nichts zu lachen für City

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FUSSBALL - Der FA Cup und das Ausscheiden von Manchester City dominierten die Schlagzeilen vom letzten Wochenende. Da ebenfalls um die Meisterschaft gespielt wurde, präsentiert sich die Tabelle etwas unübersichtlich von vorne bis hinten.

City liegt neun Punkte hinter Chelsea, hat aber noch drei Spiele aufzuholen und sollte angesichts des Terminkalenders deswegen schon froh sein, nicht mehr im FA Cup und eventuell auch nicht mehr in der Champions League dabei zu sein. Liverpool ist dritter Anwärter auf die Meisterschaft. Man spielt am Sonntag in Manchester bei United. Früher nannte man das eine schwere Aufgabe. Für beide.

Im Mai letzten Jahres hatte City überraschend das Cup-Finale gegen Wigan verloren, was die Fußballwelt enorm amüsiert hatte. Diesmal verlor City zu Hause im Viertelfinale gegen Wigan und alle lachten wieder herzlich, nur die Eigentümer von City nicht, die das überhaupt nicht lustig fanden und sich kaum damit abfinden werden, am Ende der Saison nur mit dem Liga-Pokal in der Hand dazustehen. Sollte City sowohl die Meisterschaft als auch die Campions League nicht gewinnen, werden die Besitzer aus Abu Dhabi ihr Engagement wohl überdenken und sich einen neuen Verein oder eine neue Sportart aussuchen, um ihr Geld sinnvoller auszugeben. Sollte City dennoch, und wider Erwarten und gegen alle Absichten von Platini und der UEFA, die Champions League gewinnen, wäre daran das einzig Positive die Tatsache, dass die Lulima sie dieses Mal nicht gewonnen hätte.

Vereinsmäßig ist in England allerdings nicht mehr viel zu holen, alle großen Vereine gehören irgendeinem Investor, einem Konzern, einem Hedgefonds, einem Sportartikelhersteller, einer Rockband, einer lebenslustigen Witwe, einem Autobauer, einem Filmstar, einem Getränkehändler, einem Lottomillionär, einem Pensionsfonds psychiatrischer Heilanstalten, einer kriminellen Vereinigung oder einem Bingo-Club. Auch bei europäischen Spitzenvereinen werden es die reichen Ölherren aus Abu Dhabi schwer haben, denn auch die sind in der Hand internationaler Investoren, die sich so aufführen, dass EU-Kommission und Interpol sich mehr für sie interessieren sollten als die UEFA und ihre heuchlerische Financial Fair-Play-Politik.

Profitabel für einige

Fußball ist ein profitables Geschäft, sieht man einmal von den Fans und dem Verein selbst ab. Das Geld zum Erwerb des betroffenen Vereins stammt aus Bank-Darlehen, die Zinsen dafür werden auf den Verein und seine Bilanz umgelegt und die Profite gehen in die Taschen der Besitzer. Wie z.B. die Besitzer von Coventry City, die ihre Heimspiele im 50 km entfernten Northampton austragen, weil man so die Miete im modernen Stadion von Coventry spart, das mittlerweile allein und verlassen dahin darbt, so als warte es darauf, von der Luftwaffe erneut in Schutt und Asche gelegt zu werden wie das alte Stadion damals.

Zurück zum FA Cup: im Halbfinale spielen Arsenal gegen Wigan und Sheffield United gegen Hull. Für Arsenal, das in der Meisterschaft an Boden verloren hat, die wohl einzige Gelegenheit, dieses Jahr eine Trophäe zu gewinnen. Denn die Aufgabe in der Champions League ist schier unmöglich. In München drei Tore zu erzielen, wäre so verdächtig wie eine Doktorarbeit zum Thema „Objektive Bewertung ausländischer Automarken in ADAC-Leserumfragen“.