„Nichts dagegen, deutlicher zu gewinnen“

„Nichts dagegen, deutlicher zu gewinnen“
(AFP)

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Das Tennis-Jahr ist noch jung und Gilles Muller (ATP 45) holte am Dienstag den zweiten Dreisatzsieg nach einem 0:1-Rückstand nach Sätzen.

In Sydney (Australien/494.310 $) setzte sich der FLT-Spieler mit 3:6, 6:3 und 7:6 (6)gegen Sam Groth (Australien, 81/Wildcard) durch.

Und dabei begann das fünfte Duell der beiden (3:1 für den Luxemburger) – 2014 gewann Muller zwei der drei Aufeinandertreffen – nicht gut. Schnell lag der 31-Jährige mit 1:4 im Hintertreffen. Es war ein für ein Herrenmatch unüblicher Auftakt mit zwei Breaks in vier Spielen und insgesamt acht Breakpunkten (zwei für Muller, sechs für Groth). „Ich habe gar nicht gut in die Partie gefunden: beim Aufschlag hatte ich Probleme und außerdem habe ich mich sehr schlecht bewegt“, so Muller nach der Begegnung. So stand es dann nach 36′ 6:3 für den Australier.

Doch dies war kein Grund für Beunruhigung beim FLT-Vertreter: „Ich habe versucht, ruhig zu bleiben. Der Glaube an den Sieg war immer präsent.“

Mit einem schnellen Break (2:0) unterstrich der Spieler des Tennis Spora diese Ambitionen. Er ließ nur einen Breakball zu, den Groth nicht nutzen konnte, und erhöhte auch seine Erfolgsquote mit dem ersten und zweiten Aufschlag. Muller schloss den Satz souverän (6:3).

Beide Spieler brachten im Anschluss im Entscheidungsdurchgang ihre Aufschlagspiele souverän durch. Nur jeweils ein Breakpunkt gab es für Muller und Groth. Der Luxemburger erarbeitete sich dann im richtigen Moment drei Breakpunkte: einen verwertete er dann zum 6:5. Doch Groth gab sich noch nicht geschlagen und glich zum 6:6 aus. Im Tiebreak bewies Muller dann seine Stärke bei dieser Übung: gleich zum Auftakt gelang ihm das Mini-Break, über das er seine Führung ausbaute (4:2, 5:2). Auch der erneute Ausgleich zum 5:5 brachte den Schifflinger nicht aus der Ruhe. Der erste Matchball folgte dann beim 6:5, den Groth mit eigenem Aufschlag abwehrte. Doch Muller holte sich den Punkt zurück und verwertete den zweiten Matchball zum 8:6.

Bereits in Chennai vergangene Woche hatte Muller sein Auftaktspiel in drei Sätzen – nach verlorenem ersten Durchgang – noch gedreht, ebenfalls im Tiebreak: „Natürlich tut es gut, solche Matches zu gewinnen. Aber ich hätte auch nichts dagegen, deutlicher zu gewinnen.“

Jetzt gegen Chardy

Der Zweitrundengegner am heutigen Mittwoch heißt Jérémy Chardy, (Frankreich, 31/7). Das bisher einzige Duell liegt bereits acht Jahre zurück: beim Challenger in Besançon gewann Muller. Diese Begegnung kann aber nicht als Vergleich für das heutige Spiel herangezogen werden. Die Partie gegen den guten Aufschläger Chardy wird schwer. Aber Gilles Muller hat bewiesen, dass die Form bereits vorhanden ist.

Auch die Begegnung vergangene Woche gegen die Nummer vier der Welt, Stan Wawrinka, hat dem Davis-Cup-Spieler trotz der Niederlage weiter geholfen: „Das sind die Spiele, die ich spielen will und die ich brauche.“ Vor allem auf den zweiten Satz, der im Tiebreak an den Schweizer ging, könne er für die kommenden Monate aufbauen.
Die Basisarbeit für das Jahr wurde nach der Verletzung am Arm in den Herbst- und Wintermonaten gelegt: „Ohne Wehwehchen konnte ich die Vorbereitung ohne Probleme wie geplant durchziehen. Begegnungen sind dann natürlich wieder etwas anderes als Training. Auch wenn es im Training noch so gut läuft, besteht immer die Möglichkeit, dass im Match nichts geht. Ich habe mich in eine gute Ausgangsposition gebracht in der Vorbereitung. Aber den Rest muss ich am Matchtag auf dem Platz abrufen.“

Muller hat viele Punkte aus der äußerst erfolgreichen Saison 2014 zu verteidigen. Im vergangenen Jahr legte der Linkshänder aber erst im April so richtig los. Aus den ersten drei Monaten stehen 245 Punkte zu Buche. Über den Sommer kamen dann 623 hinzu. In diesem Jahr erhält Muller mit seinem Ranking sofort Einzug in die Hauptfelder der großen Turniere und Grand-Slams. Hier gibt es bereits in den ersten Runden mehr Punkte als bei den Challengern für einen Finalsieg. Für das Viertelfinale in Chennai gab es 45 Punkte. In Sydney steht das Konto bei 20 für die Zweitrundenteilnahme. Auf jeden Fall wird Muller wohl bald sein bestes Ranking – 42. im Oktober 2011 – verbessern: von der Position 41 ist er aktuell 31 Punkte entfernt.