Neunter Titel in Folge für den Radsport?

Neunter Titel in Folge für den Radsport?
(Tageblatt/Gerry Schmit)

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Wenn am Donnerstagabend in Mondorf wie all jährlich Anfang Dezember die Mitglieder von sportspress.lu wieder die Sportlerin, den Sportler und die Mannschaft des Jahres 2011 wählen, werden die begehrten Trophäen erstmals im neuen Chapito des Casino 2000 überreicht.

Gesucht werden dabei die Nachfolger von Marie Muller, Andy Schleck
und den Handballern des HB Esch.

Im Vorjahr gelang der Judoka Marie Muller die erfolgreiche Titelverteidigung. Es war eine sehr enge Entscheidung vor zwölf Monaten. Mit dem sehr knappen Vorsprung von 378:353-Punkten hatte Marie Muller die Nase vor Mandy Minella. Während der Tennis-Profi aus Esch von den Stimmberechtigten 27 Mal auf Platz 1 gesetzt wurde, hievten 29 Sportjournalisten Marie Muller ganz oben aufs Treppchen.

Dieses Duell scheint auch dieses Jahr nicht ausgeschlossen, hatte Mandy Minella doch eine recht erfolgreiche Saison mit u.a. ihrer bisher besten Platzierung in der WTA-Weltrangliste. Zwar gelang ihr bei den vier Grand-Slam-Turnieren nie der Sprung ins Hauptfeld, auf der ITF-Tour aber machte sie dort weiter, wo sie 2010, als ihr der endgültige Durchbruch gelang, aufgehört hatte. Marie Muller, die resultatsmäßig etwas hinter dem Jahr 2010 her hinkte, muss sich aber wohl noch ganz anderer Konkurrenz stellen.

Erfolg Nummer 6?

Wie praktisch Jahr für Jahr hält Ni Xia Lian die Fahne des Tischtennis hoch. Die mittlerweile 48-Jährige darf sich u.a. wegen ihrer erfolgreichen Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2012 in London nicht ganz unberechtigte Hoffnungen auf einen der ganz vorderen Plätze machen. Was sich auch Liz May, die in den letzten Monaten ebenfalls den Grundstein für eine weitere Olympia-Teilnahme legte, wünschen wird. Ein sechster Erfolg würde sie auf die gleiche Stufe wie Nancy Kemp-Arendt (Schwimmen/Triathlon) stellen, nur noch einen Titel von der Rekordgewinnerinnen Jeanny Dom (Tischtennis) weg.

Aber auch Christine Majerus ist nicht chancenlos. Der Radsportlerin gelang 2011 definitiv der Durchbruch mit u.a. dem Gewinn der Coupe de France und einigen sehr guten Platzierungen bei Weltcup-Rennen. Waren 2010 nur vier Sportlerinnen nominiert, so sind es 2011 immerhin deren zehn mit noch Charlotte Bettendorf (Reitsport), Carole Calmes (Sportschiessen), Lis Fautsch (Fechten), der zweiten Judoka, Lynn Mossong sowie der zweiten Radsportlerin, Nathalie Lamborelle.

Wieder ein Rad-Profi?

Bei den Männern gelang es seit 2003 keinem anderen Sportler mehr, sich gegen die Radfahrer durchzusetzen. 2002 war Leichtathlet David Fiegen der letzte Nicht-Radsportler auf dem obersten Treppchen bei der Sportlerwahl.

Kim Kirchen überquerte den Zielstrich nicht weniger als fünf Mal Mal (2003-2005, 2007 und 2008) als Gewinner. Durchbrochen wurde Kirchens Serie 2006 nur von Frank Schleck und in den beiden letzten Jahren war dessen jüngerer Bruder Andy nicht mehr zu schlagen gewesen. Die Schleck-Konkurrenten werden auch diesmal wieder sehr hart zu kämpfen haben. Wohl waren einige Radsportfans im Frühjahr und im Sommer etwas enttäuscht, dass keinem der beiden Mondorfer Radprofis ein Sieg bei einem Klassiker gelang und sich das Brüderpaar bei der „Grande Boucle“ dem Australier Cadel Evans geschlagen geben musste. Das Schleck-Duo war bei Liège-Bastogne-Liège das erste Brüderpaar auf dem Podium (Frank 2. und Andy 3.). Diese Premiere gab es dann auch bei der Tour de France, nur in umgekehrter Reihenfolge. In Erinnerung bleibt auch Andys Husarenritt auf der 18. Etappe nach Galibier Serre-Chevalier.
Dem Schleck-Duo gelang dennoch nicht weniger als dreimal Historisches: Noch nie zuvor stand ein Brüderpaar bei einer „Classique“ gemeinsam auf dem Podest, ehe dies Frank (2.) und Andy (3.) bei Liège-Bastogne-Liège gelang. Und auch die Champs Elysées sahen noch nie gemeinsam zwei Brüder unter den Top 3: Andy wurde zum dritten Mal in Folge Zweiter, Frank gelang erstmals als dritter der Sprung aufs TdF-Treppchen. Nicht zu vergessen ihr Husrenstück auf der 18. TdF-Etappe, als Andy Schleck die Königsetappe von Pinerolo (I) nach Galibier Serre-Chevalier „en solitaire“ vor seinem Bruder gewann. Ebenfalls mit einem eisernen Willen war 2011 Dirk Bockel ausgestattet. Nur ein Resultat des Triathleten sei erwähnt: Platz vier bei der Ironman-WM auf Hawaii. Anderswo würde dieses Resultat auch ganz Großes bei einer Sportlerwahl erhoffen lassen.

Herausragende Sportler

Wie auch die Leistungen der Schwimmer, allen voran Laurent Carnol, der u.a. bei der Kurzbahn-EM im November 2010 nur knapp Bronze verpasste oder bei der WM in Schanghai sensationell das Halbfinale erreichte. Platz sechs bei den Welttitelkämpfen in Turin brachten Bogenschütze Jeff Henckels die Olympia-Teilnahme. Oder Tennis-Profi Gilles Muller, der in Wimbledon in die dritte Runde kam und bei den US Open das Achtelfinale erreichte. Zweimal war Rafael Nadal zu stark. Außerdem hat der Schifflinger den Sprung in die Top 50 der Weltrangliste geschafft.

Bei den Mannschaften werden zwei Fußballmannschaften die größten Chancen eingeräumt. Einerseits dem Nationalteam, dem dieses Jahr zwei Länderspielsiege gelangen. Zuletzt war dies der FLF-Auswahl 1995 gelungen. Andererseits dem FC Déifferdeng 03, der in der Europa League den Sprung in die vierte Qualirunde schaffte. Ihre Konkurrenz sind das Tischtennis-Nationalteam der Damen, die Davis-Cup-Mannschaft und der HC Berchem. Bereits fest stehen der „Prix du meilleur espoir“, der an den Triathleten Bob Haller geht, der „Prix du fair play“ an Yvonne und Josy Stoffel und der „Prix d’honneur“ für Paul Kayser, Organisator hochkarätiger Reitturniere in Luxemburg.