Neandertaler auf Krim-Expedition

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Größer, als es das Resultat annehmen lässt, war die Überlegenheit von Manchester United beim Spiel gegen Liverpool. Opa Giggs und Opa Scholes agierten souverän, nur bei der Rauferei im Tunnel zur Halbzeitpause konnten die Spieler von Liverpool mithalten.

Ansonsten zeigte die Haltung von Spieler und Manager in der Suarez-Affäre, dass Liverpool nicht nur sportlich arg ins Wanken geraten ist. Suarez entschuldigte sich später für sein Verhalten und Dalglish für seine Aussagen nach dem Spiel. Dennoch, Suarez wird wohl kaum einmal mit Evra in den Urlaub fahren.

Er sollte sich vorsehen. Falls Liverpool das Finale des FA Cup erreicht und die Queen zu ihrem 60-jährigen Jubiläum auftaucht, sollte er ihr besser die Hand schütteln, trotz des Falkland-Kriegs und seiner Sympathien für Argentinien, ansonsten könnte die „HMS Belfast“ eines Tages vor Montevideo auftauchen.

Three Lions in Seenot

United bleibt an City dran, Mannschaft der Stunde aber ist Tottenham, dessen Manager Redknapp die Nationalmannschaft Englands nach der EM übernehmen soll. Das ist eine gute Nachricht. Die schlechte ist, dass bis dahin Stuart Pearce regieren soll, der Mann, der bisher die U21 versaute und dessen taktisches Verständnis im Buch „Überlebensformen im Alltag des Neandertalers“ einleuchtend beschrieben ist.

Pearce erinnert an den Roman „The time machine“ von H.G. Wells, wo der Autor eine düstere Zukunft beschreibt, ohne damit aber David Bowie zu meinen, der genau wie Wells in Bromley geboren wurde. Mit Pearce versinkt der englische Fußball in einer düsteren Vergangenheit, im Elend eines Londoner Alltags zur Zeit von Charles Dickens. Damals herrschte in den Gassen eine Brutalität, die man heute nur aus der Karriere von Pearce oder den Videoaufnahmen von Vorstadtzügen kennt. Pearce wird auch einen neuen Captain für die EM anstelle von Terry ernennen müssen. Wayne Rooney hätte gerne übernommen, ist aber leider für die ersten beiden Spiele gesperrt.

„British-Leyland-Liga“

Da das englische Schlachtschiff unter Steuermann Pearce ohnehin nach drei Spieltagen auf Grund gelaufen sein wird, braucht man dem guten Wayne die Geheimnisse der Seitenwahl nur einmal zu erklären. Im Falkland-Krieg versenkten die Engländer das argentinische Schiff „General Belgrano“. Jetzt wollen die Argentinier zum 30. Jahrestag dieses Kriegs ihre nationale Meisterschaft für kommende Saison in „General-Belgrano-Liga“ umtaufen.

Kein Witz, aber zur Nachahmung empfohlen. Wie wär’s mit einer „Armada-Liga“ in Spanien, einer „Waterloo-Liga“ in Frankreich, einer „Dschungel-Liga“ in Deutschland oder einer „Alfasud-Liga“ in Italien, nur um an große nationale Unglücke zu erinnern? Dann sollte man die Premier League gleich in „British-Leyland-Liga“ umtaufen.