Nationaltrainer Luc Holtz: „Wir wurden progressiv besser“

Nationaltrainer Luc Holtz: „Wir wurden progressiv besser“

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FUSSBALL - Seit dem 17. August ist Luc Holtz Nachfolger von Guy Hellers. Bei fünf Länderspielen (Testspiel in Wales sowie die vier EM-Qualifikationspartien gegen Bosnien-Herzegowina, in Albanien, gegen Weißrussland und am Dienstagabend in Metz gegen Frankreich) saß der Nationaltrainer inzwischen auf der Bank. Zeit, um ein erstes kleines Fazit zu ziehen.

Christophe Junker

Und das fällt Luc Holtz recht leicht: „Das erste Spiel in Wales kam ganz kurzfristig. Wir haben dort eine gute erste Halbzeit gespielt und wenn wir nach der Pause in Unterzahl so gespielt hätten wie jetzt gegen Frankreich, dann wäre die Niederlage (1:5) mit Sicherheit nicht so klar ausgefallen. Gegen Bosnien haben wir die erste Viertelstunde verschlafen. Der Rest des Spiels war okay, ’sans plus‘. In Albanien haben wir nur sehr unglücklich verloren (0:1). Wir wurden konstant besser, was das Kollektiv gegen Weißrussland gezeigt hat, war ‚formidabel‘. Es waren überhaupt zehn super Tage, die wir zuletzt zusammen verbracht haben.“

Anderthalb Wochen, die dennoch anstrengend waren, wie Luc Holtz verrät: „Vor allem für den Kopf. Vorbereiten, planen, die Partie gegen Frankreich und die Presse zufriedenstellen. Dann kommt noch diePortugal, Spanien oder Zypern? 

Das nächste (Test-)Länderspiel bestreitet die Luxemburger Nationalmannschaft am Mittwoch, 17. November, gegen Algerien im Stade Josy Barthel. Luc Holtz ist aber auf der Suche nach einem weiteren internationalen Vergleich, am besten während des Lehrgangs im Februar 2011: „Allein schon wegen der klimatischen Bedingungen will ich ins Ausland. Nach Portugal, Spanien oder Zypern, am besten kombiniert mit einem Länderspiel am 9. Februar (dieses Datum ist ein offizieller Länderspieltermin, d. Red.) gegen das Land, in dem wir den Lehrgang abhalten. Das wäre ideal.“

CJ  Anspannung während der Partie hinzu und die Fragen, die man sich stellt: Hast du alles richtig gemacht? Hast du nichts vergessen? Hast du den richtigen Spieler auf die richtige Position gesetzt?“ Der FLF-Coach beantwortet gleich eine seiner Fragen selbst: „Man wird nie wissen, ob es besser gewesen wäre, wenn man dies oder das geändert hätte.“

Es wird auch nie eine Antwort darauf geben, ob der in Halbzeit eins bereits mit Gelb verwarnte und rotgefährdete Kapitän René Peters nicht hätte ausgewechselt werden sollen. Es fällt eh auf, dass Luxemburg seit der Amtsübernahme durch Luc Holtz die Roten Karten magisch anzieht. In Wales wurde Mario Mutsch frühzeitig zum Duschen geschickt, wie übrigens auch in Albanien, und in Metz war es eben Peters. Guy Hellers musste in seinen 47 Länderspielen als Trainer nur zweimal (7. September 2005 in Liechtenstein und am 14. Oktober 2009 in Griechenland) ein Spiel in Unterzahl zu Ende bringen.

Luc Holtz aber lacht, wenn er darauf angesprochen wird, und beschwichtigt: „Ich denke wohl eher, dass das Zufall ist, eine Momentaufnahme. Ich verlange immer Leidenschaft von meinen Spielern und dass sie mit Herz auftreten. Da ist die Gefahr natürlich immer gegeben, dass man auch mal eine Rote Karte kassiert.“

Gegen Frankreich rückte die Mannschaft dadurch noch näher zusammen und brach nicht ein. Im Gegenteil – wohl auch mit etwas Glück –, die Niederlage wurde im mehr als erträglichen Rahmen gehalten. Der Nationaltrainer verteilt aber nicht nur seinem Team ein Lob, sondern: „’Ech muss e ganz grousse Chapeau un eis Supporter weiderginn. Si waren eisen zwieleften a spéider eisen eelefte Mann.’“

Einen Blick gewährt der Nationaltrainer sogar in die Kabine, indem er preisgibt, wie er seine Spieler vor der Partie „heiß machte“, wie Luc Holtz sagt: „’Am Virfeld si schon e puer Remarquë vun uewen erof komm.‘ Da fehlt dann schon etwas der Respekt, allerdings nicht von ihrem Team und Trainer.“