/ Monique Olivier mit zwei Landesrekorden
Trotz Jubiläum fiel die Teilnehmerzahl im Vergleich schwach aus, trotz Jubiläum schwammen die Athleten im Vergleich deutlich langsamer und trotz Jubiläum war die Stimmung im POK im Vergleich bedrückend, insbesondere am Samstag.
Auch aus Luxemburger Sicht konnten die „Open Nationals Luxembourg“ so recht keinen vom Hocker reißen. „Es gab Licht und Schatten“, drückte es FLNS-Nationaltrainer Ingolf Bender vorsichtig aus, mit einem Ausdruck im Gesicht, der besagte, dass die Schatten dominierten.
Einen großen Schatten warfen wieder einmal die Studien auf die Meisterschaft. Ein Julien Henx trat mit den Hoffnungen auf fünf Titel an, was ihn zum größten Gewinner gestempelt hätte. Die Abiturergebnisse „bescherten“ dem Düdelinger neben Nachexamen ein „complémentaire“ am Montag, womit er seinen Einsatz auf zwei Rennen beschränken musste. Immerhin waren seine Zeiten für die EM vielversprechend.
Enttäuschend war auch der Auftritt von Jil Einhorn (SL), die dreifache Titelverteidigerin auf der Brust litt unter Teststress. Nutznießerin war dreimal ihre Vorgängerin Aurélie Waltzing (SCD), die „Hobbyschwimmerin“ (eigenen Aussagen zufolge) zählte zu den Lichteffekten des Championats und knüpfte fast an ihre früheren Zeiten an.
Vorbereitung
Das ganz große Licht warf Monique Olivier auf die beiden Wettkampftage. Die SL-Schwimmerin konnte nicht nur dreimal die nationale Wertung gewinnen, sondern führte zweimal das internationale Klassement an, nebst Silber und Bronze, und schwamm dabei zweimal Landesrekord und den einzigen Meetrekord der ONL 2014. Über 400 m Lagen unterbot die SL-Schwimmerin ihre eigene Bestmarke um fast 4“ und über 200 m Lagen knackte die 16-Jährige den Uraltrekord (1989) von der heutigen FLNS-Präsidentin Nancy Kemp-Arendt exakt um 1“05.
Die ONL litten aber nicht nur unter den Studien, sondern auch unter der Vorbereitung für die kommenden internationalen Meisterschaften (EM, JEM, YOG, siehe „T“ vom Samstag). Immerhin zeigte Laurent Carnol gegenüber seinen letzten Einsätzen eine aufsteigende Tendenz, die hoffen lässt. Der Ettelbrücker war auch der einzige FLNS-Schwimmer, der die ausländische Konkurrenz chancenlos ließ und alle drei Brustrennen gewinnen konnte.
Im Vorteil aber waren die Schwimmer, deren Saison quasi mit dem Championat beendet war. Nicht alle konnten aber daraus einen Vorteil ziehen, denn keiner der Kandidaten (Einhorn, E. van den Bossche und Biver) für eine „last minute“-JEM-Teilnahme schaffte die Pflichtzeit.
Vergleich
Mit nur 17 Medaillen (4 Gold) zogen sich die Frauen (8) im internationalen Vergleich bescheiden aus der Affäre. Neben Olivier konnte nur noch Waltzing mit zweimal Gold (plus Silber) triumphieren. Jil Back, Jackie Banky, Julie Meynen, Alice Coimbra und Sarah Rolko belegten die restlichen Podiumsplätze.
Tapferer wehrten sich die Männer (15) mit 30 Medaillen. Neben Carnol konnten Lucas Becella, Antoine Biver, Pit Brandenburger, Fränz Schneiders und Florian Waltzing einmal Gold gewinnen und somit die Hälfte (8) der Entscheidungen beanspruchen. Fabien François, Louis Gloesener, Rémi Gozzo, Julien Henx, Louis Jouret, Max und Pol Mannes sowie Victor Gonzales steuerten weitere Medaillen bei, so dass das Bild nicht allzu schief aussah.
National waren es fast die gleichen Protagonisten, die die Sahne abschöpften, Überraschungen gab es nur wenige. Mit je drei Titeln teilten sich Julie Meynen, Aurélie Waltzing, Laurent Carnol und Fränz Schneiders bei jeweils drei Einsätzen die Spitzenposition, nur Monique Olivier war wie erwähnt um ein Silber besser. Fleißigster Sammler war Florian Waltzing mit fünf Podiumsplätzen (1 Gold).
Swimming vorne
Zwei Goldmedaillen gingen auf das Konto von Jacquie Banky (plus Silber und Bronze), Antoine Biver (plus Bronze), Fabien François (plus Silber) und Julien Henx. Vier Podiumsplätze, aber leider kein Gold verdienten sich Rémi Gozzo, Bram Lambert und Max Mannes. Dreimal auf dem Podium standen Cristina Angelidis, Jil Einhorn, Julie Marchiano, und Manon van den Bossche. Insgesamt konnten sich 23 Frauen und 18 Männer über mindestens eine Medaille freuen.
Und extrem eng ging es oft zu wie bei der gemischten Freistil-Staffel im SL-Duell. Oder als Julien Henx um 3/100 über 50 m Kraul das Open-Gold gegen den Schweizer Serafini verlor. Noch knapper fiel die Entscheidung im Delfin-Sprint aus, als Fabien François um 1/100 den Titel gegen Bram Lamberts holte. Sogar die Silberentscheidung über 800 m Freistil der Frauen war eine Wimpernschlag-Angelegenheit. Alles zusammen gerechnet konnte sich der Swimming Luxembourg im Medaillenspiegel erwartungsgemäß klar behaupten. Überraschend war hingegen der 3. Platz des CN Düdelingen, hinter Differdingen, nach dem reduzierten Programm von Henx. Die Düdelinger konnten dabei auf frische neue und junge Kräfte zurückgreifen, die sie dank ihres Trainings in der „Piscine Geesseknäppchen“ von der International School gewinnen konnten. Leider ging aber auch die Hälfte der teilnehmenden Vereine leer aus.
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