Die Vereinswappen beider Vereine ziert ein Segelschiff. Das von City segelt stolz am Wind. Entschlossen und unter einem spanischen Steuermann sowie drei Kanonieren, die aus vollen Rohren feuern. Manchester City liegt auf Meisterschaftskurs, falls Mario Balotelli den Kahn vorher nicht noch abfackelt …
Einen anderen Kurs scheint ManU zu segeln. Nach ihrer Darbietung stellen sich ein Haufen Fragen zur Seetauglichkeit der Mannschaft, die dem verhassten Rivalen in den Schlussminuten die volle Breitseite zum definitiven Abschuss bot und mit fliegenden Fahnen unterging. So kann sich ManU-Manager Sir Alex Ferguson die Mühe einer Standpauke ersparen, denn seine Jungs wissen am besten, was sie ihren treuen Fans angetan haben.
Ein knappes Resultat hätte Diskussionen über einen verweigerten Elfmeter angefeuert. Es muss nicht immer Barcelona sein, um typische United-Mängel – wie mangelhafte Technik, naive Taktik und unzureichendes Zweikampfverhalten – schonungslos aufzudecken. Manchester City reichte diesmal und zeigte, was ManU fehlt: ein richtiger Steuermann, wetterfeste Matrosen und ein klares Konzept im Mittelfeld.
Schwamm drüber
Ferguson muss dieses Spiel als den schlimmsten GAU seiner Amtszeit abhaken, weit schlimmer als die 0:5-Klatschen, die es in den 1990er-Jahren bei Chelsea und in Newcastle gab oder gar das 3:6 in Southampton. United erlitt schon öfter Schiffbruch, kam aber immer wieder zurück. Auch diese Niederlage wird niemals das Gesamtkonzept von ManU in Frage stellen, das Ferguson über zweieinhalb Jahrzehnte hinweg bei ManU erfolgreich durchgezogen hat. Ob es diesmal allerdings reicht, im Fahrwasser von City zu bleiben und den „lauten Nachbarn“ vor der Ziellinie noch abzufangen, scheint unwahrscheinlich.
Da Chelsea es nicht besser als United machte, Newcastle immer noch unbesiegt, aber keineswegs unbesiegbar ist, Arsenal nur schwer in Fahrt kommt und Tottenham ständig die Verteidigung umbauen muss, entschwindet das City-Schiff am Horizont.
Nur der Ausfall von Steuermann David Silva könnte es noch vom Kurs abbringen, oder das kommende Silvester, zu dem Mario „Warum immer ich?“ Balotelli den gesamten Spielerkader einladen möchte. Vielleicht schenkt ihm Coach Roberto Mancini vorher aber eine Wasserpistole zu Weihnachten.
De Maart
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