Mikel Nieve gewinnt Königsetappe

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Begleitet von Pfiffen und Buhrufen strebt Alberto Contador seinem zweiten Gesamterfolg bei Giro d'Italia entgegen.

Der 28-jährige Spanier kam am Sonntag auf der Königsetappe über fünf schwere Dolomiten-Berge auf Platz drei ins Ziel auf dem Rifugio Gardecca. Nach seinen starken Auftritten im Gebirge zweifelt nun schon eine Woche vor dem Ziel in Mailand niemand mehr am Erfolg des umstrittenen Spaniers.

Radsport in Zahlen

15. Etappe, Conegliano – Gardeccia (229 km): 1. Mikel Nieve (Spanien) – Euskaltel-Euskadi 7:27:14 Std.; 2. Stefano Garzelli (Italien) – Acqua & Sapone + 1:41 Min.; 3. Alberto Contador (Spanien) – Saxo Bank SunGard + 1:51; 4. Michele Scarponi (Italien) – Lampre-ISD + 1:57; 5. John Gadret (Frankreich) – Ag2r + 2:28; 6. José Rujano (Venezuela) – Androni Giocattoli + 2:35; 7. Vincenzo Nibali (Italien) – Liquigas-Cannondal + 3:34; 8. Joaquim Rodriguez (Spanien) – Katusha gleiche Zeit; 9. Roman Kreuziger (Tschechien) – Astana + 4:01; 10. Steven Kruijswijk (Niederlande) – Rabobank + 4:13.

Gesamtwertung, nach der 15. Etappe: 1. Alberto Contador (Spanien) – Saxo Bank SunGard 62:14:42 Std.; 2. Michele Scarponi (Italien) – Lampre-ISD + 4:20 Min.; 3. Vincenzo Nibali (Italien) – Liquigas-Cannondal + 5:11; 4. John Gadret (Frankreich) – Ag2r + 6:08; 5. Mikel Nieve (Spanien) – Euskaltel- Euskadi + 7:03; 6. José Rujano (Venezuela) – Androni Giocattoli + 8:39; 7. Denis Mentschow (Russland ) – Geox + 8:46; 8. Roman Kreuziger (Tschechien) – Astana + 8:58; 9. Joaquim Rodriguez (Spanien) – Katusha + 9:20; 10. David Arroyo (Spanien) – Movistar + 9:30.

Am Ende des 6,5 Kilometer langen Schluss-Anstieges gewann am Sonntag der Baske Mikel Nieve vor dem früheren Doping-Sünder Stefano Garzelli aus Italien. Mit 1:51 Minuten Rückstand kam Contador im strömenden Regen auf dem Rifugio an, baute aber seinen Vorsprung im Gesamtklassement weiter aus. Da sein bisheriger Verfolger Vincenzo Nibali erst als Siebter mit 3:34 Minuten Rückstand auf den Pass kletterte, rückte sein italienischer Landsmann Michele Scarponi vom Lampre-Team auf Rang zwei des Klassements vor. Er hat 4:20 Minuten Rückstand auf Contador, Nibali als Dritter nun schon 5:11.

Der zweite Platz kann noch sehr bedeutsam werden, falls Contador seinen Doping-Prozess vor dem Sportgerichtshof CAS am 8. Juni verliert und dann vielleicht der Giro-Zweite mit reichlich einwöchiger Verspätung noch ins Rosa Trikot aufrückt.

Pfiffe und Schmähungen

Die italienischen Fans verliehen auch am Sonntag ihrem Ärger auf Contador mit zahlreichen Missfallens-Kundgebungen Ausdruck. Zum einen quittierten sie mit Pfiffen, dass die Jury tags zuvor ganz im Sinne Contadors die Abfahrt vom Monte Crostis aus dem Streckenprofil genommen hatte. Zu anderen musste sich Contador Schmähungen anhören und sogar mit Feuerzeugen bewerfen lassen, weil er sich geweigert hatte, beim Anstieg auf den Zoncolan Führungsarbeit zu leisten und dann mit einem Schlussantritt seinen Konkurrenten Nibali stehen ließ.

Nibali hatte noch vor dem Start am Sonntag Contadors Verhalten als „überaus respektlos“ kritisiert und warf ihm eine Verletzung des Ehrenkodex vor. Saxo-Teamchef Bjarne Riis zeigte sich irritiert von den Attacken gegen Conatdor. „Die Italiener sind total sauer und haben ihrem Frust Ausdruck verliehen. So etwas habe ich noch nie erlebt“, meinte der Däne.

Aus Luxemburger Sicht gibt es vor dem zweiten Ruhetag am Montag nichts Aussergewöhnliches zu vermelden. Laurent Didier (Saxo Bank) und Ben Gastauer (Ag2R) erledigen weiter ihre Teamarbeit. Didier für den Gesamtführenden Contador, und Gastauer für seinen französischen Teamleader John Gadret, der mittlerweile Vierter in der Gesamtwertung ist. Gastauer selbst fungiert dort auf Rang 80 mit einem Rückstand von 1.46:33 Stunden, während Didier als 121. einen Rückstand von 2.19:11 Stunden aufweist.