„Mieux vaut prévenir que guérir“

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Am Montagabend traf sich die Polizei mit Vereinsverantwortlichen des CS Grevenmacher und der Jeunesse. Grund dafür sind Erinnerungen an unschöne Szenen am Rande der Begegnungen.

Durch die sogenannten „Fans“ hat dieses Spiel nun jedes Mal einen unangenehmen Beigeschmack bei den Organisatoren und von der Polizei das Prädikat „Risikospiel“ bekommen.

Ein Balanceakt

Man solle die potenziellen Störenfriede, sei es aus Jeunesse- oder CSG-Kreisen, jetzt bloß nicht wieder in den Vordergrund rücken, warnte am Montag der Escher Sekretär Marcel Detaille. Doch das Ganze einfach mal totschweigen geht auch nicht. Fakt ist, dass in der rezenten Vergangenheit beim Aufeinandertreffen beider „Fanlager“ (und damit ist eben nicht der „einfache“ Zuschauer gemeint) Polizeikräfte und eine Sicherheitsfirma benötigt wurden.

Die Polizei erklärte am Montag knapp, dass das verfügbare Aufgebot an Wochentagen größer ist – und das Spiel deshalb nicht sonntags stattfinden kann.

So weit, so gut. Aber wird da nicht Öl in ein fast gelöschtes Feuer gegossen? Null „Animateure“, wie Detaille sie präzise beschreibt, wurden am Sonntag auf der „Grenz“ gesichtet, genau wie in den Wochen zuvor.

Sind diese Sicherheitsvorkehrungen also noch notwendig, oder eher eine Provokation für die Krawallmacher, denen wohl kaum Uhrzeit und Wochentag im Weg stehen? Wer als Zuschauer einmal von einer Eskalation zwischen den CSG/Jeunesse-Lagern betroffen war, wird dies möglicherweise bejahen. Vorsicht ist und bleibt die Mutter der Porzellankiste.

Sollte es am Donnerstag aber bei diesem Spiel endlich wieder nur (!) um den Fußball gehen – und das wünscht sich doch jeder gesunde Menschenverstand –, ist das Gleichgewicht ohnehin wieder hergestellt.

(Cristelle Diederich)

„Aus sicherheitstechnischen und organisatorischen Gründen wurde das Spiel auf einen Wochentag terminiert, da unser ‚Dispositif‘ in der Woche ohnehin größer ist als am Wochenende. Eigentlich sollte das Spiel am Freitag stattfinden, doch wegen des Staatsbesuchs von François Hollande wurde es einen Tag vorverlegt“, lautete die Erklärung des Büros von Polizei-Pressesprecher Daniel Back. Anpfiff der Partie ist um 20.00 Uhr.

Damit ist auch geklärt, dass die Ordnungshüter noch immer von einem gewissen Eskalationsrisiko am Rande dieser Partie ausgehen.

Vorkehrungen

Die Vereine haben sich logischerweise im Rahmen ihrer Möglichkeiten vorbereitet: „Eise Fanklub ass gebrieft ginn, mir hoffen, datt se sech schécken“, erklärte CSG-Präsident Steve Steffen. Auf Jeunesse-Seite wünscht man sich, dass sich die Anstifter diesmal nicht in Grevenmacher blicken lassen. Ohnehin wirkte es auf den Rängen der „Grenz United“ zuletzt extrem ruhig. „Ich weiß nicht, wie es um diese Gruppierung steht“, erklärte Jeunesse-Sekretär Marcel Detaille. Die speziell aus dem Grenzgebiet angereisten Krawallmacher haben sich seit geraumer Zeit nicht mehr in der Minettemetropole blicken lassen, „und darüber bin ich froh“.

Am Montagabend wurde auf Wunsch der Polizei eine organisatorische Versammlung beider Klubs einberufen, die sich mit den Sicherheitsfragen im „Stade op Flohr“ beschäftigte. „Es geht darum, sich über die genauen Abläufe zu informieren und das mit der Polizei abzuklären“, gab Detaille zu Protokoll. Beispielsweise werden die beiden Fanlager, wie in den letzten Jahren, in getrennten Eingängen ins Stadion gelassen, um direkten Kontakt zu vermeiden. Zudem herrscht Alkoholverbot innerhalb der Spielstätte.

Auf die Frage, ob das alles wirklich nötig sei, waren beide BGL-Ligisten sich einig: Es war der klare Wunsch der Polizei, diese Vorkehrungen zu treffen. Schlussfolgernd meinte Detaille: „Es ist wie immer: ‚Mieux vaut prévenir que guérir.'“