Mellina, Karonei oder doch Nothum?

Zur Revanche zwischen Christian Thielen und den anderen Titelfavoriten kommt es jedoch nicht, denn aufgrund einer Knochenhautentzündung muss der CSL-Athlet schweren Herzens auf einen Start verzichten.

Auf dem Escher Galgenberg sahen die Zuschauer vor 14 Tagen einen spannenden Rennverlauf, den Thielen in der letzten Runde für sich entschied. Doch auch David Karonei und Pol Mellina zeigten eine ansprechende Leistung. Vincent Nothum musste sich mit dem vierten Rang zufriedengeben.

Doch Cross und Straßenlauf sind zwei verschiedene Paar Schuhe und so kann die Reihenfolge am Sonntag eine ganz andere sein als noch vor zwei Wochen.

Vier Jahre in Folge konnte sich Nothum den 10-km-Titel sichern; ob er am Sonntag erneut Grund zum Jubeln hat, kann man zumindest bezweifeln. Nach seiner Lungenentzündung vor einigen Wochen fehlen dem CAB-Athleten immer noch einige Trainingskilometer, um ganz vorne mitzuhalten; auf dem Escher Galgenberg reichte es für Nothum nur zu Platz sechs und beim Postlaf vor einer Woche war „Vinch“ rund eine Minute langsamer als bei seinem letztjährigen Titelgewinn. Abschreiben sollte man den „Schwarz-Gelben“ aber keinesfalls.

Podiumplatz

Schlägt nun die große Stunde von Pol Mellina? Der Celtic-Läufer fühlt sich auf der Straße wesentlich wohler und blickt optimistisch auf das Rennen. „Auch wenn sich meine Chancen durch die Absage von Christian Thielen verbessern, bedauere ich, dass er sich nicht mit uns messen kann. So werde ich mich voll auf mein Rennen konzentrieren, die Form stimmt und eigentlich gehe ich mit einem guten Gefühl an den Start. Dennoch sollte man Vincent Nothum, Yannick Lieners, Nico Klasen und Christian Molitor nicht unterschätzen. Sollte er am Start sein, trifft dies natürlich auch auf David Karonei zu. Vor einer Woche beim Cross war ich mit Rang drei zufrieden, am Sonntag werde ich alles geben, um endlich den ersten Titel auf der Straße zu gewinnen“, so die Analyse des Favoriten Mellina.

Lieners, Klasen und Molitor kämpfen auf Augenhöhe und mit einer Zeit um oder unter 32′ könnte ein Podiumsplatz in Reichweite sein.

Revanche

Bei den Frauen kommt es zur Cross-Revanche zwischen Martine Mellina und Isabelle Hoffmann. Die Celtic-Athletin wies im Ziel ein Vorsprung von 34 auf und darf die Fola Athletin, die eine weitaus größere Erfahrung auf der langen Distanz aufweist, nicht unterschätzen.

„Nach der Crossmeisterschaft war ich einige Tage sehr müde und die Trainingseinheiten fielen mir schwer. Doch nun habe ich mich erholt und freue mich auf meine Trainingsstrecke rundum Diekirch. Nach Cross und 3.000 m wäre der dritte Titel in diesem Winter einfach ‚cool’“, so die Schwester von Pol Mellina. Die Podiumplätze werden umkämpft sein, denn neben Hoffmann haben sich auch Sandra Huberty und die Meisterin von 2007, Tania Harpes, in die Startliste eingeschrieben. Die Titelträgerin der beiden letzten Jahre, Annette Jaffke, konzentriert sich ausschließlich auf die Triathlonsaison mit u.a. der Teilnahme am halben „Ironman“ an der Mosel.

Der Start des 10-km-Laufs erfolgt um 14.15 vor dem Diekircher Stadion, der eigentliche Hauptlauf, der „Nordstad-Semi“ über 21,1 km, wo Christophe Kass den Belgier François Reding herausfordert, ist bereits 15‘ früher programmiert. Zusammen mit dem „Semi“ werden ebenfalls die Konkurrenten des 5-km-Laufs auf die flache und schnelle Strecke geschickt.