/ Meisterschaft, nein danke!

Er brachte Keegan aus dem Häuschen, Wenger aus dem Gleichgewicht und Benitez in Rage. Dann kam Mourinho und Ferguson sah sich plötzlich in der Opferrolle. Allerdings nicht lange. Mourinho musste gehen, Ferguson gewann noch weitere fünf Meisterschaften mit United. Jetzt ist Mourinho zurück und schießt wieder seine Giftpfeile. Gegen die BBC, dann gegen Pellegrini und neuerdings gegen Wenger. Letzterer hatte behauptet, einige Manager-Kollegen würden nur aus Angst vor dem Misserfolg die Favoritenrolle ihrer Teams abwerten und er wäre der einzige, der zugebe, Meister werden zu wollen. Mourinho dagegen nennt Wenger einen „Spezialisten des Misserfolgs“. Wenger findet diese Aussage dumm und respektlos. Das findet auch die Presse. Mourinho findet überhaupt nichts dabei.
Die FA, die hier auch mitreden will, obwohl sie keiner gefragt hat, schlägt vor, dass demnächst alle Manager vor jedem Spiel klar bekennen müssen, Meister werden zu wollen. Ausgenommen davon sind Pardew bei Newcastle, weil sein Boss ihm das nie gönnen würde, und Moyes, dem im Gegensatz zu den anderen sogar Geldstrafe und öffentliches Gelächter drohen, wenn er noch einmal behauptet, seine Mannschaft könne diese Saison noch Meister werden.
Talentförderung made in England
Manchester City und Arsenal sind jetzt Favoriten auf den FA Cup. Beide dürfen sogar vom Double träumen. Das hatte Steven Gerrard schon einmal, als er der Presse 2006 erzählt hatte, er träume davon, mit einer WM- und einer Champions-League-Medaille am Strand zu liegen. Dabei sollte er wissen, dass man in Blackpool schon für viel weniger ausgeraubt wird. Ein Ravel Morrison träumt nicht mehr. Vor Weihnachten hatte man den Jungen von West Ham United schon in der englischen Nationalmannschaft gesehen, doch statt Copacabana wird er es diesen Sommer höchstens bis nach Blackpool schaffen. Morrison hat sich geweigert, bei Mark Curtis zu unterschreiben, der bei West Ham die „Angelegenheiten“ einiger wichtiger Spieler und auch von Manager Sam Allardyce regelt. Zur Strafe wird Morrison erst einmal an einen anderen Verein eine Klasse tiefer verliehen und später ganz verkauft, so fördert man einheimische Talente.
Seinen zweiten Manager diese Saison hat Fulham soeben entlassen. Neuer Mann ist jetzt ein Saarländer, der 1976 den FCS in die Bundesliga schoss, dann zum HSV wechselte und viele Jahre später Trainer wurde und dadurch dem weltweiten Absatz von Medizinbällen und Eisenbahnschienen zu neuen Rekorden verhalf.
Bei Herrn Magath zählt das Leistungsprinzip. Bei ihm kommen viele Ersatzspieler zum Einsatz, was darauf beruht, dass die Stammspieler vor lauter Training samstags nicht mehr richtig laufen können. Rekordverdächtig ist die Zahl namhafter Spieler, die wegen Magath ihre Karriere beendeten oder unter anderem Namen bei anderen Vereinen anheuerten.
Einziger Lichtblick in der Trainerlaufbahn von Magath: sein Rausschmiss bei der Lulima nach zwei erfolgreichen Jahren, aber das war noch bevor der ADAC die Wahl des beliebtesten deutschen Trainers einführte.
- Pokal-Finalspiele - 23. Mai 2016.
- Untere Divisionen - 22. Mai 2016.
- BGL Ligue / Ehrenpromotion - 22. Mai 2016.