BasketballMehrere Pokalpremieren: Große Erleichterung im Gréngewald-Lager  

Basketball / Mehrere Pokalpremieren: Große Erleichterung im Gréngewald-Lager  
Nicht nur für den Gréngewald, sondern auch für Lena Hetto (in Grün) war der Pokalsieg eine Premiere Foto: Fernand Konnen

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Mit einem 71:60-Erfolg gegen die Sparta holte das Team um die Co-Kapitäne Lisy und Tessy Hetting den Pokal in den Gréngewald. Die Freude im Hosterter Lager war nach Spielschluss groß und die Mädels konnten ihr Glück kaum fassen. 

„Der erste Moment war etwas surreal. Es dauert noch eine Weile, bis das Ganze gesackt und bei uns angekommen ist, vor allem nach dem ganzen Hin und Her in den letzten Wochen“, so Lena Hetto. Die ganze Affäre um das Halbfinale ist demnach nicht spurlos an den Gréngewald-Damen vorbeigegangen. Das bestätigt auch Tessy Hetting: „Die Freude war riesengroß. Vor allem, da die vergangenen Wochen sehr anstrengend waren. Viele Leute im Verein haben viel Arbeit geleistet über die letzten Wochen“, so die ältere der Hetting-Schwestern, die betont, dass es in der Pause noch nicht nach einem Sieg aussah: „Wir haben lange gebraucht, um ins Spiel zu finden. In der Pause sah es nicht so gut aus. Wenn es dann doch noch gelingt, das Spiel zu drehen, dann ist es umso schöner.“

Im letzten Jahr holte Sam Logic in Bulgarien beide Titel, nun konnte sie auch ihren ersten in Luxemburg feiern
Im letzten Jahr holte Sam Logic in Bulgarien beide Titel, nun konnte sie auch ihren ersten in Luxemburg feiern Foto: Editpress/Fernand Konnen

In der Pause lagen Logic und Co. nämlich mit elf Punkten im Hintertreffen. Kein Grund zur Panik für die erfahrenen Gréngewald-Spielerinnen um Sam Logic: „20 Minuten sind eine lange Zeit. Vor zwei Wochen im Meisterschaftsspiel gegen die Sparta war es ähnlich. Wir blieben selbstsicher und kämpften uns durch das Spiel. Bartringen hatte mehr als einen guten Lauf und spielte eine sehr gute erste Hälfte. Unsere Würfe verfehlten anfangs das Ziel. Deshalb galt es für uns, einfach zusammenbleiben und besser in der Verteidigung agieren, was uns auch besonders im dritten Viertel gelungen ist“, erklärt Sam Logic, und Lena Hetto fügt hinzu: „Es lief einfach nicht richtig rund. In den Kabinen haben wir uns gesagt, dass wir mehr Gas geben und mehr als Team agieren müssen. Nach der Pause lief es einfach besser. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass nach der Pause Spielerinnen von der Bank kamen, die einfach ‚frischer‘ waren, auf jeden Fall haben wir mehr als Team agiert.“ Dabei ist Coach François Manti in der Pause laut Lisy Hetting erstaunlich ruhig geblieben: „Ich glaube, ich wäre an seiner Stelle ausgeflippt. Er meinte, wir hätten noch 20 Minuten und wir würden danach nicht vom Feld gehen und uns dann sagen: ,Hätten wir nur gekämpft.‘“

Mit ihren 25 Punkten, neun Rebounds und acht Assists war Sam Logic der unumstrittene MVP des Spiels. Auf ihre eigene Leistung angesprochen, bleibt sie jedoch zurückhaltend: „Im Nachhinein kann man sich das Spiel ansehen und man stellt fest, dass man verschiedenes anders hätte machen können. Doch in einem Pokalendspiel ist man egal wie immer zufrieden mit dem Sieg.“  

Das i-Tüpfelchen

Lisy Hetting feiert ihren ersten Pokalsieg mit Sohn Leo
Lisy Hetting feiert ihren ersten Pokalsieg mit Sohn Leo Foto: Editpress/Fernand Konnen

Für viele Spielerinnen war der Pokalgewinn am Samstag eine Premiere: Sam Logic, die von 2019 bis 2021 in Walferdingen spielte und vergangene Saison Pokal und Meisterschaft in Bulgarien gewann, ist es der erste Titel in Luxemburg: „Die Stimmung im Team ist super! Unsere Fans waren unglaublich, die Sparta-Fans waren ebenfalls super. Es war einfach eine tolle Atmosphäre für ein Damenspiel“, erklärt die Profi-Spielerin. Genau wie für Lena Hetto war es auch für die Hetting-Schwestern der erste Pokalgewinn ihrer Karriere. Tessy Hetting zufolge ist ein erster Erfolg sicherlich stets etwas Besonderes, doch „mich freut es einfach, mit dieser Mannschaft den Pokal gewonnen zu haben“. Etwas emotionaler war da Schwester Lisy: „Ich spiele jetzt 24 Jahre Basketball, jetzt endlich diesen Titel feiern zu können, war schon das i-Tüpfelchen, auch zum 75. Geburtstag des Vereins. Es ist einfach eine große Erleichterung, diesen auch gemeinsam mit Tessy gewonnen zu haben.“ Und von Karriereende, auf das sie von vielen Seiten angesprochen wurde, möchte die jüngere Hetting-Schwester noch nichts wissen. „Ich sage immer, solange ich noch nicht die Langsamste auf dem Feld bin, mache ich weiter.“

Keine Premiere, aber dennoch ein emotionaler Titel war der Pokalsieg derweil für die Schreiner-Zwillinge, die bereits zweimal mit Ettelbrück in der Coque jubeln durften. „Es ist natürlich anders als damals. Weil Ettelbrück zu dem Zeitpunkt der einzige Verein war, bei dem wir gespielt hatten, war es vielleicht etwas emotionaler. Aber trotzdem bin ich genauso froh, weil ein Stück Ettelbrück mit dabei ist und vor allem auch, weil wir diesen Titel nun mit Lisy gewinnen konnten“, erklärt Lynn Schreiner. Sie und Schwester Jo sind bekanntlich mit Lisy Hetting bei der Etzella groß geworden. Jo Schreiner konnte derweil kurz vor Schluss ihre Emotionen nicht mehr verbergen, auch wenn die Tränen erst einmal keine Freudentränen waren. „Ich war ein wenig enttäuscht, dass ich noch nicht eingewechselt wurde. Doch ich habe mir gesagt, du musst diese Minute noch nutzen und der Ball ist dann tatsächlich reingegangen.“ Dabei hatte Trainer Manti ihr das kurz vorher noch vorausgesagt. „Er hat gesehen, dass ich frustriert war, und meinte: ,Ich wechsele dich jetzt ein und du machst noch einen Dreier‘“, und so wechselte die Gefühlslage schließlich auch bei der 32-Jährigen.