Dienstag9. Dezember 2025

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BasketballMehrere Favoriten, viele Stars: Fragen und Antworten zur Europameisterschaft

Basketball / Mehrere Favoriten, viele Stars: Fragen und Antworten zur Europameisterschaft
NBA-Star Luka Doncic (in Blau) und Slowenien starten als Titelverteidiger in die EM, deren Vorrunde in Köln, Mailand, Prag und Tiflis über die Bühne geht Foto: dpa/Angelika Warmuth

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Mit einem Jahr Verspätung geht die 41. Basketball-EM ab Donnerstag unter anderem in Deutschland über die Bühne. Wegen der Coronavirus-Pandemie war die Europameisterschaft verschoben worden. Nachfolgend ein Überblick zu den Favoriten, den Stars und dem Modus.

Wer sind die Favoriten?

Der Ausgang der EM ist völlig offen, nur eines steht fest: Vom Niveau her dürfte es eine der besten Europameisterschaften der Geschichte werden. Neben Titelverteidiger Slowenien zählen Serbien, Griechenland und Frankreich zu den Topfavoriten. Auch Spanien, Italien und Litauen werden gute Chancen eingeräumt.

Wer sind die Stars des Turniers?

Nikola Jokic (Serbien): Zuletzt regnete es Geld für den Center, die Denver Nuggets verlängerten mit ihrem Starspieler um fünf Jahre und zahlen 264 Millionen US-Dollar – es ist der größte Vertrag in der NBA-Geschichte. Jokic hat es sich verdient, zweimal nacheinander wurde der 27-Jährige als bester Spieler der Hauptrunde (MVP) ausgezeichnet, stellte Ausnahmefiguren wie LeBron James, Stephen Curry und Giannis Antetokounmpo in den Schatten. Dabei ist Jokic kein Modellathlet, war als Kind übergewichtig. Doch Jokic spielt kreativ, trickreich, unvorhersehbar. Eine kaum zu kontrollierende Waffe.

Giannis Antetokounmpo (Griechenland): Auch der „Greek Freak“ war zweimal MVP, allerdings einmal im Finale, das er mit den Milwaukee Bucks im Jahr 2021 gewann. Den NBA-Titel hat der Mann mit dem schwer zu buchstabierenden Nachnamen Jokic noch voraus. Dabei wuchs Antetokounmpo als eines von fünf Kindern in Armut in einem Stadtteil von Athen auf, seine Eltern stammen aus Nigeria. Der Power Forward mit der enormen Armspannweite (2,20 m) schaffte es von ganz unten nach ganz oben, spielt äußerst kraftvoll, zieht regelmäßig mit Wucht und ohne Rücksicht auf Verluste zum Korb. 

Luka Doncic (Slowenien): Als Anführer der Dallas Mavericks hat Doncic die Rolle seines Kumpels Dirk Nowitzki übernommen, beide spielten ein Jahr Seite an Seite für die Texaner. Wie Jokic ist auch der Guard aus Ljubljana kein typischer Athlet, aber ein begnadeter Werfer mit tollem Auge. Anfang 2021 überholte Doncic mit seinem 29. Triple-Double den großen Michael Jordan, in der ewigen Bestenliste ist er inzwischen schon Zehnter – mit 23 Jahren. Gegner müssen versuchen, Doncic zu bremsen, ganz stoppen können sie ihn nicht. 

Rudy Gobert (Frankreich): Er ist der Herr unter den Körben, 2,15 m groß und gerade in der Defense der Anker der Franzosen. Gobert (29) wurde nicht umsonst dreimal als bester Verteidiger in der NBA ausgezeichnet (2018, 2019, 2021), jeweils im Trikot der Utah Jazz. In diesem Sommer gab der Klub den Center in einem Tauschgeschäft an die Minnesota Timberwolves ab. Gobert holte mit der Equipe tricolore im Vorjahr in Tokio Olympiasilber, zuvor zweimal WM- und einmal EM-Bronze. 

Bojan Bogdanovic (Kroatien): In den letzten zwei Jahren war Bogdanovic Teamkollege von Gobert in Salt Lake City, der Small Forward ist ein starker Scorer, Karrierebestwert in der NBA: 48 Punkte. Der in Mostar (heute Bosnien und Herzegowina) geborene 33-Jährige war bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 mit einem Schnitt von 25,3 Punkten die Nummer eins des Turniers. Bogdanovic steht seit 2014 in der NBA unter Vertrag, kam über Brooklyn, Washington und Indiana nach Utah.

Dennis Schröder (Deutschland): Zu Spielern wie Jokic, Doncic oder Giannis fehlt Schröder noch einiges. Und doch kann der Point Guard zu einem der Gesichter dieser EM werden. Schon früh hat sich der 28 Jahre alte Aufbauspieler zur Nationalmannschaft bekannt und ist im Laufe der Vorbereitung zu einem echten Leader auf- und abseits des Parketts gereift. Mit seiner Schnelligkeit kann er jede Defensive überwinden. Spielt er mannschaftsdienlicher als bei der WM 2019, kann Schröder Deutschland zu einer erfolgreichen EM führen.

Wo wird gespielt?

Die Vorrunde findet an vier verschieden Standorten statt. Außer in Köln, wo die deutsche Mannschaft ihre Partien bestreitet, wird noch in Mailand, Prag und Tiflis gespielt. Die Endrunde wird ab dem 10. September in Berlin ausgetragen.

Wie ist der Modus?

In der Vorrunde wird in vier Gruppen mit je sechs Mannschaften gespielt. Die ersten vier Teams jeder Gruppe erreichen die Endrunde in Berlin. Dort geht es im K.o.-Modus mit Achtelfinale, Viertelfinale, Halbfinale und Finale weiter. Der Europameister steht am 18. September fest.

Gibt es noch Tickets?

Der Vorverkauf hat in den vergangenen Tagen noch einmal deutlich angezogen. Noch gibt es aber Tickets, vor allem für die Spiele ohne deutsche Beteiligung. Auch für die Endrunde in Berlin sind noch Eintrittskarten verfügbar – vor allem da noch nicht feststeht, wer in der Endrunde wann gegen wen spielt. Die Organisatoren gehen aber davon aus, dass die deutschen Spiele und auch die Partien der K.o.-Runde nahezu ausverkauft sein werden. (dpa/SID)


EM mit luxemburgischer Beteiligung

Bei der am Donnerstag beginnenden Basketball-EM wird auch ein Luxemburger mitten im Geschehen dabei sein: Alain Steffes wurde als Kommissar für die Gruppenphase in Köln zurückbehalten und wird somit bei mehreren Spielen der Gruppe B eingesetzt, in der Deutschland, Ungarn, Slowenien, Litauen, Bosnien und Herzegowina sowie Frankreich spielen. (J.Z.)